Rezension
Da ich kein großer Freund von Kurzgeschichten bin, bin ich meist bei Büchern mit gut 100 Seiten etwas skeptisch. Aber bei einem Büchlein von Lucie Flebbe hat sich mir die Frage nicht gestellt, da ich ihre anderen Kriminalromane um Lila Ziegler und Ben Danner sehr gerne lese. Als erstes fällt das kleine Format des Büchleins auf, das kleiner als ein Taschenbuch ist, mit einer Lasche geschlossen werden kann und damit beinahe ein Büchlein für die Hosentasche ist.
Der Leser wird direkt in die Handlung geworfen und bekommt die nächsten 116 Seiten eine spannende und nachdenkliche Geschichte serviert. Die Autorin legt geschickt mehrere falsche Spuren, denen ich blindlings gefolgt bin, außerdem hält sie einige überraschende Wendungen parat. Das Ende erfolgt wie ein Paukenschlag und hat mich als Leser nachdenklich zurückgelassen. Auch noch Tage später hat mich der Inhalt beschäftigt, ob die Entwicklung hätte anders verlaufen können und was dafür notwendig gewesen wäre.
Trotz der geringen Seitenzahl hat die Autorin die Charaktere sehr liebevoll und detailliert beschrieben, und ihre Entwicklungen bzw. wahren Eigenschaften werden nach und nach freigelegt.
„Das Monster“ ist eher ein psychologischer Krimi, der nicht durch Blutrünstigkeit besticht, sondern eher durch das raffinierte Verschmelzen von Tessas Leben mit Merles Schicksal.
Ich bin von dem KrimiSnack positiv überrascht und bin auf weitere Snack sehr gespannt.