Neue Rezensionen zu Lucinda Brant

*Er hatte eine Vorahnung, was genau die Arbeiter unter diesen Steinen gefunden haben könnten, und sie erfüllte ihn mit Schrecken.*


Sommer, 1764: Alec Halsey und seine Frau Selina sind auf das Anwesen der Lords of Devlin gezogen und erwarten ihr erstes Kind. Alec tut sich schwer damit, die Regeln des Landlebens zu durchschauen, besonders, da hier eigene, geheime Regeln zu gelten scheinen. Als bei Restaurierungsarbeiten eine geheime Gruft gefunden wird und der Sohn des Verwalters im Wald ermordet aufgefunden wird, hat Alec immer mehr den Verdacht, dass sein Onkel Plantagent ihm etwas verschweigt. 


Dieses Mal geht es um die Familiengeschichte von Alec – und damit auch um die von Plantagent. Was es mit der Gruft auf sich hat, wird dem Leser bald schon klar, auch wenn Plantagenet alles dafür tut, um das brutale Familienerbe vor Alec zu verschweigen. Dass der nicht schneller auf die Lösung kommt, hat aus meiner Sicht einiges an Spannung aus der Geschichte genommen. Der erste Teil befasst sich mit seinen Schritten, das Geheimnis des Landsitzes aufzudecken. Da er nicht recht vorankommt und immer wieder abgelenkt wird, war ich froh, als sich das Geheimnis auch ihm offenbarte und sich die Geschichte seiner unmittelbaren Abstammung und der Suche nach dem Mörder zuwandte. Besonders in Bezug auf Alecs Eltern und seine Geburt kam es hier zu einigen Offenbarungen. 


Fazit: Ich fand die ersten beiden Bände der Reihe besser, hier wurde besonders zu Beginn schon zu viel verraten. Das Familiengeheimnis war für mich als Leser keines mehr und so musste ich mich etwas gedulden, bis ich zu interessanten Informationen kam und die Geschichte wieder mehr genießen konnte. 

Alec Halsey wird auf eine Mission nach Midanich geschickt. Dieses kleine Land an der Nordsee hält für ihn schlimme Erinnerungen bereit. Als Botschaftsangestellter musste er es fluchtartig verlassen. Nun hält der neue Markgraf seinen Freund Sir Cosmo und die junge Emily gefangen, um Alec zu zwingen, wieder ins Land und zu ihm zu kommen. Dabei ist das gar nicht so leicht, da im Land Bürgerkrieg herrscht. So muss sich Alec seiner Vergangenheit stellen. 



Ich habe die letzten beiden Bände der Reihe geliebt und war auf diesen gespannt. Obwohl hier die üblichen Personen mit von der Partie sind – seine Patin Olivia, sein Onkel Plantagenet, selbst Selina begleiten ihn auf seiner Reise – konnte mich die Geschichte nicht wirklich packen. Es dauert lange bis sie in Fahrt kommt. Zudem werden die Verhältnisse in Midanich immer nur angedeutet. Es liegt ein Geheimnis in der Luft, sowohl was den Markgrafen angeht, als auch was die Vergangenheit von Alec angeht. Das dauernde Andeuten dieser hat bei mir nicht die Spannung erhöht, sondern mich irgendwann etwas genervt. 


Bisher fand ich die Einblicke in die Londoner historische Gesellschaft mit ihren Intrigen ansprechend. Das hat einen großen Reiz der Reihe ausgemacht. Obwohl auch hier einige Intrigen vorkommen kam mir dieser Ausflug in ein anderes Reich nicht ganz so spannend vor. Persönlich entwickelt sich für Alec – besonders in Bezug auf Selina – sehr viel. Was die Ermittlungen angeht, so fehlen diese hier vollständig. Auch die Spannung kam bei mir nicht so an. 


Fazit: Mich hat dieser Teil der Reihe etwas enttäuscht. Ich werde die Reihe deshalb zwar nicht aufgeben – hoffe aber auf ein neues spannenderes Abenteuer. 

*Ein schönes Hängen war eine Sache, aber einen Gast am Esstisch über Portwein tot umfallen zu sehen... Nun ja! Es war unaussprechlich geschmacklos und unglaublich unmanierlich.*


Durch seine neuen Pflichten als Marquess ist Alex lange von London fortgeblieben. Als er eine Einladung seines Schulfreundes Sir Charles annimmt, rechnet er nicht damit, wieder auf eine Leiche zu treffen. Reverend Blackwell bricht vor seinen Augen zusammen. Alec glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Was hat der ärmlich wirkende Pfarrer mit dem „großen Mann“, dem Herzog von Clevley zu tun? Als auch noch Sir Charles Alec bittet, herauszufinden, von wem der Stiefsohn des Herzogs erpresst wird, wird Alec in die Machenschaften rund um die herzogliche Familie gezogen. 



Wie der erste Band konnte mich auch dieser überzeugen. Von Beginn an bewegt sich der Leser mit Alec durch die Intrigen der Londoner besseren Gesellschaft. Obwohl Alec nun zum Marquess aufgestiegen ist, begegnet ihm der Adel misstrauisch. So kommt auch das Gerücht auf, er hätte etwas mit dem Tod des Reverend zu tun. Das ist es jedoch nicht, was ihn dazu veranlasst, zu ermitteln. Viel mehr interessiert ihn der vermeintliche Mord am Blackwell, weil er diesen einerseits kannte, andererseits, weil seine Liebe Selina mehr mit dem Herzog zu tun hat, als ihm lieb ist. 


Nicht nur Selina und ihr Bruder werden direkt in die Ereignisse hineingezogen. Auch Alecs neuer Kammerdiener, der junge Apothekerlehrling Tam, hat mehr mit den Geheimnissen der Vergangenheit zu tun, als allen bewusst ist. Alles dreht sich um eine junge Frau, die vor einigen Jahren mit ihrem Neugeborenen aus London geflohen ist. Was hat es mit dieser Frau auf sich? Zusammen mit Alec, Tam und Selina wirft sich auch Alecs Onkel, der demokratisch veranlagte Plantagenet Halsey in die Ermittlungen. 


Dieses mal ist es für Alec nicht ganz so persönlich, wie beim letzten Mal – sowohl was den Mord, als auch was die Intrigen angeht. Dadurch wirkte er als Ermittler – in Bezug auf den Mord - distanzierter, was die Geschichte zu keinem bloßen Abklatsch des ersten Bandes gemacht hat.


Fazit: Das Aufdecken der Familiengeheimnisse rund um den Herzog und sein Gefolge war sehr spannend. Wieder habe ich Alec gerne begleitet und den Ausflug ins historische England samt Ermittlungen sehr genossen. 

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