Rezension zu "Eine Ode an den Mars" von Lucinda M. Beckert
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Mit „Eine Ode an den Mars“ hat die Autorin Lucinda M. Beckert ein kleines Meisterwerk geschaffen, das mit einer interessanten Mischung aus Science Fiction, „Real Life“-Story und einen kleinen Fünkchen Wahrheit punktet.
Die Geschichte ist unterteilt in 75. Kapiteln, die aber literarisch nicht relevant sind und nur der Orientierung und der Schaffung von Cliff-Hängern dienen.
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Lucy, unterbrochen von kursiv-geschriebenen Berichten von Michael, in denen er Lucy seine Geschichte erzählt. Die Erzählweise ist dadurch alltäglich, einfach und hier und da auch etwas umgangssprachlich, was die Normalität der Personen ausdrückt.
Die Autorin sichert sich mit einer alltäglichen Situation aus dem Studentenleben der Protagonisten sowie dem direkten Spannungsaufbau durch das Zusammentreffen mit Michael sofort die Aufmerksamkeit der Leser. Einerseits ist es hier einfach, sich mit den Charakteren zu identifizieren, andererseits erwacht die Neugier auf den folgenden Verlauf der Handlung, da Michael eindeutig etwas Spannendes, Geheimnisvolles zu wissen scheint.
Der Verlauf der Handlung, die „Story“ an sich, zeugt vom Vorstellungsvermögen und von Fantasie, gleichzeitig aber auch von der Bodenständigkeit Beckerts. So kennt man den Mars bisher fast nur nur von Allforschung oder aber von „spacigen“ Science Fiction wie Perry Rhodan oder Star Trek. Mit „Eine Ode an den Mars“ nähert sich Beckert an den Mars an, hält jedoch trotzdem noch gebührenden Abstand, um ihr Werk nicht zu einem eben solchen Sci-Fi werden zu lassen. Abgerundet wird das ganze durch die fachlichen Bezüge aus der Luft- und Raumfahrt.
Die Tatsache, dass Lucinda und ihr Mann Michael die Namensgeber, und wahrscheinlich auch Vorbilder, der Hauptprotagonisten des Buchs sind, mag den einen oder anderen Leser vorerst seltsam anmuten, jedoch verliert sich das Gefühl während des Lesens.
Der Leser wird während des gesamten Buchs bei der Stange gehalten, weniger durch Spannung und Nervenkitzel, vielmehr durch Cliff-Hänger und der permanenten Neugier auf den weiteren Verlauf und das Geschehen auf dem Mars und die Entwicklung der Beziehung von Lucy und Michael.
Die allgemeine Anzahl der Personen ist übersichtlich, einzig bei Lucys Mitstudenten hat der Leser möglicherweise die ein oder anderen Probleme. Da die Charaktere aber für die Handlung ziemlich relevant sind, tut das dem Werk keinen Abbruch.
ABSCHLIEßENDES GESAMTBILD
Lucinda M. Beckert hat mit „Eine Ode an den Mars“ ein gelungenes, lesenswertes Werk geschaffen, das mit Fantasie aber auch Bodenständigkeit und Ehrlichkeit punktet.
Der Bezug zu „Apollo 22“, ein beim gleichen Verlag erschienenes Werk, ist nur minimal.
Ein klein wenig verwirrend ist möglicherweise der Titel, da er beim Leser ein falsches Vorurteil hervorruft. Die Verwendung des Wortes „Ode“, welches seinen Ursprung im lateinischen beziehungsweise griechischem hat, könnte so etwas wie ein „Loblied“ auf, eine Würdigung des Mars` vermuten lassen. Da es sich hier aber am Ende eher um das Gegenteil handelt, wie man auch schon dem Klappentext entnehmen kann, wird deutlich, dass der erste Eindruck täuschen kann. Diese Tatsache schmälert die Handlung jedoch nicht.
Besonders beeindruckend ist der Cliff-Hänger am Ende, der den Leser fast schon ein bisschen „empört“ zurück lässt, da sich die Situation nicht auflöst und man auf die Fortsetzung warten muss. Glücklicherweise ist die schon angekündigt, weswegen man sich ein bisschen beruhigt ein Kreuz im Kalender machen kann.