Nachdem ich im letzten Urlaub das Buch "Die Mitternachtsrose" von Lucinda Riley gelesen hatte, habe ich mich sofort in ihren Schreibstil und ihre Erzählkraft verliebt. Für mich war klar, dass es nicht das letzte Buch von ihr bleiben würde. Auch dieses Jahr hatte ich ein Buch von ihr im Gepäck, als es in die Ferien ging und meine Wahl fiel auf "Helenas Geheimnis". Von Zypern, Sonne, und einem geheimnisvollen Haus versprach ich mir viel ...

Handlung
Helena Beaumont hat im Grunde alles, was sie sich wünschen kann. Einen Ehemann der sie liebt, wohlerzogene Kinder und seit neuestem auch ein Ferienhaus auf Zypern. Geerbt hat sie es von ihrem verstorbenen Patenonkel Angus. Aber hinter der rosigen Fassade verbergen sich dunkle Geheimnisse, die Helena bisher gut zu wahren wusste. Aber als ihr ihre Jugendliebe Alex wieder über den Weg läuft, gerät ihr Lügenkonstrukt ins Wanken und schon bald bedroht Helena mit ihrem eisigen Schwegen nicht nur ihr eigenes Glück, sondern auch das ihrer Familie.
Ich war sehr positiv überrascht davon, was Lucinda Riley diesmal aus dem Hut gezaubert hat. Aus Geheimnis wird schnell der Plural Geheimnisse, denn es gibt einiges, dass Helena ihrer Familie nicht erzählt hat. Ich möchte jetzt nicht allzu viel verraten, aber vor allem am Ende des Buches wird es hochdramatisch und sehr emotional und auch diesmal führt die Autorin alle Fäden wieder geschickt zu einem Strang zusammen. Ich habe gelacht und geweint, habe den zyprischen Sommer auf der Haut gefühlt und den Wiener Winter in Helenas Herzen. Wien und Winter - wer das Buch gelesen hat, der wird wissen, was ich meine.

Charaktere
Helena fand ich eigentlich eine sehr sympathische Frau, auch wenn sie natürlich mit ziemlich viel hinterm Berg gehalten hat. Sie hätte durchaus ein bisschen mehr Vertrauen in ihre Familie haben können, vor allem in ihrem Sohn Alex. Aber auch in ihrem Mann William. Ich habe mich bei ihm ein wenig schwerer getan eine Verbindung zu ihm aufzubauen und ich fand seine Reaktion auf Helenas Enthüllungen etwas überzogen, andererseits konnte ich natürlich auch nachvollziehen, dass er verletzt und enttäuscht war, dass Helena ihm nicht vertraut. Auch die Nebencharaktere fand ich sehr gelungen. Immy ist mir sofort ans Herz gewachsen, Fred ebenso. Chloe, die junge französische Schönheit und Williams Tochter aus erster Ehe, konnte ich mir sehr bildlich vorstellen. Für alle Familienmitglieder, für die gesamte "Pandora Truppe" wie sie Helenas Sohn Alex liebevoll nennt, war der Sommer in dem Ferienhaus auf Zypern etwas ganz besonders. Alle finden sich zu sich selbst, entspannen unter der brennenden Sonne, trinken süßen Wein und kämpfen gleichzeitig um Normalität und Ruhe.

Schreibstil
Das Buch ist mehr als 600 Seit dick und natürlich hätte man das eine oder andere streichen können. Notwendig allerdings wäre das nicht gewesen, so meine Ansicht. Natürlich zählt man bei dicken Büchern immer wieder die Seiten, rechnet, wie viel man schon geschafft hat und wie viel noch wartet und natürlich gibt es Szenen die man lieber kürzer gehalten hätte und andere die man viel zu schnell durch hat. Nichtsdestotrotz hat mich das Buch an keiner Stelle so gelangweilt, dass ich es in die Ecke gepfeffert oder mit dem Gedanken gespielt hätte, es abzubrechen. Negativ anmerken muss ich allerdings, dass sich in der deutschen Version ziemlich viele Fehler eingeschlichen haben. Dafür kann Lucinda Riley verständlicherweise nichts.


Fazit
Bis auf die genannten Rechtschreibfehler habe ich nichts zu bemängeln. Alles war da, was ich mir erwünscht und erhofft hatte - eine sommerliche und leichte Lektüre mit hintergründigem Tiefgang.
Ich kann die Autorin nur weiter empfehlen und werde weitere Bücher von ihr lesen!