"Das Leben eines jeden Menschen barg einen dunklen Fleck, gleichgültig, wie er sich der Außenwelt darstellte, und der Zufall stiftete bei jedermann irgendwann einmal Chaos." (S. 237)

Als Helena Beaumont nach fast 24 Jahren mit ihrer Familie und Freunden für ein paar Wochen wieder nach Zypern zurückkehrt, ahnt sie noch nicht, welches Unheil sie damit heraufbeschwört. Denn das Haus ihres Patenonkels mit dem bezeichnenden Namen "Pandora" birgt nicht nur schöne Erinnerungen und Helenas jahrelang gut gehütetes Geheimnis droht nun ans Licht zu kommen. Kann Helena ihr Familienglück noch retten?

"Helenas Geheimnis" ist ein weiterer Roman aus der Feder von Lucinda Riley. Die Geschichten der englischen Erfolgsautorin lese ich recht gern, sind sie doch immer ein Garant für spannende und gefühlvolle Unterhaltung. Leider wurde ich hier das erste Mal komplett enttäuscht, denn von Anfang bis Ende herrscht einfach nur Langeweile pur. Nichtssagende und seichte Dialoge über die alltäglichsten und unwichtigsten Dinge, zu schnell abgehandelte Ereignisse, unglaubwürdige Zufälle, kitschige Entwicklungen und vor allem flache, klischeebehaftete und unsympathische Charaktere. Nichts davon berührt oder fesselt. Protagonistin und ehemalige Balletttänzerin Helena ist wie ihr griechisches Vorbild natürlich unglaublich schön, es gibt einen schwulen Freund, der ganz plötzlich auftaucht und für Wirbel sorgt, eine göttergleiche Jugendliebe, einen eifersüchtigen Ehemann usw. Teilweise konnte ich nur mit den Augen rollen. Dazu kommt noch das total nervige "Mein Schatz", mit dem Helena so gut wie jeden im Haus ständig anredet. Auch Helenas angeblich so schlimmes Geheimnis, welches nach langen und zähen 400 Seiten endlich enthüllt wird, haute mich nicht vom Hocker. Und die restlichen 200 Seiten wurden dann auch nicht besser, eher im Gegenteil.

Positiv zu nennen sind eigentlich nur die wundervollen Schauplätze auf Zypern und die eingeschobenen Tagebucheinträge von Helenas 13jährigem Sohn Alex, der die Geschehnisse im Haus Pandora aus seiner Sicht recht witzig kommentiert. Denn Alex versucht seinerseits auch ein Rätsel zu lösen und schlägt sich mit pubertären Problemen herum. Alles andere kann man getrost vergessen und sogar ganze Abschnitte überspringen, man verpasst dabei nichts. Laut Autorin lag das Manuskript 10 Jahre lang in ihrer Schublade, da hätte sie es vielleicht auch für immer lassen sollen.

Insgesamt ist "Helenas Geheimnis" für mich daher keine Empfehlung wert und das bislang schlechteste Buch von Lucinda Riley. Nur 2 Sterne von mir.