Es gibt Bücher die gehen gar nicht an mich.
'Das Leben im Krieg' ist ein solches.
R&R (Rest & Recreation oder in Anspielung auf Rock&Roll) ist eine preisgekrönte mit dem Nebula Award ausgezeichnete Novelle.
Lucius Shepard hat diese zu einem Roman um einen einfachen Soldaten, David Mingolla, ausgebaut.
Im ersten Teil wird dessen Fronturlaub (R&R), von einem Krieg in Mittelamerika, beschrieben.
Dort kämpft die USA einen Guerillakrieg im Dschungel, vergleichbar dem Vietnamkrieg.
Soldaten werden mit Drogen fit für den Krieg gemacht, die SF Elemente sind sparsam eingesetzt.
Ist der erste Teil noch ein Versuch, aber auch nur ein Versuch(!) 'Apocalypse Now' dem Leser darzustellen, wird im weiteren Verlauf Davids Psi Fähigkeiten ausgebaut um einen Auftrag zu erledigen.
Der mit dem Nebula Award gekrönte Teil ist wirr, von Drogen umnebelt, wahllos Personen eingesetzt, keine Erzählstruktur erkennbar.
Nun gut, mit Andeutungen als Auftakt hätte ich mich noch zufrieden stellen können, die weitere Geschichte bleibt aber in ihrer Grundform, wirr, unangenehm, schlecht erzählt und bis zur Hälfte des Buches (immerhn 600 Seiten) werde ich weder mit den Personen warm, noch gelingt es Shepard mich in die Szenerie zu versetzen.
Zusätzlich hat er noch eine abstoßende Art zu schreiben, der keinen Zugang in meine Gefühls- und Erlebniswelt findet.
David hat im weiteren Verlauf unappetitlichen Sex mit Huren und suhlt sich in widerlichen Fantasien.
'Apocalypse Now' in perfekter Form mag manch einer denken, doch nicht zu vergleichen mit dem gleichnamigen Film und der Wucht und Bilderflut, die dahinter steckt.
Ein für mich unverständliches, klebriges, häßliches Buch.
Bäh!
Lucius Shepard
2,9 Sterne bei 8 Bewertungen
Autor*in von Kalimantan, Das Leben im Krieg und weiteren Büchern.
Lebenslauf
Lucius Shepard gehörte zu den schillerndsten Figuren der amerikanischen Science Fiction: Bereits beim Geburtsjahr ist nicht geklärt, ob er 1943 oder ‘47 in Virginia zur Welt kam. Einen großen Teil seiner Jugend verbachte er auf Reisen durch Mittelamerika, Asien, Nordafrika und Europa, auf denen er sich mit ganz unterschiedlichen Jobs über Wasser hielt. Der Fokus seiner ersten Romane, die nahe am Cyberpunk sind, liegt auf Mittelamerika. In den 1970er Jahren, nach einem Studium an der Universität von North Carolina, wurde Shepard Musiker und erlebte die Ära des Rock’n‘Roll hautnah mit. Seine Romane sind mehrfach ausgezeichnet, für „Das Leben im Krieg“ gewann er 1990 den Kurd-Laßwitz-Preis. Lucius Shepard starb im März 2014.
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Lucius Shepard
Aztech
Erschienen am 01.10.2004
Endstation Louisiana
Erschienen am 01.01.2006
Ein Handbuch amerikanischer Gebete
Erschienen am 01.08.2006
Kalimantan
Erschienen am 01.11.1994
Das Leben im Krieg
Erschienen am 01.06.1994
Hobo Nation
Erschienen am 01.05.2008
Die Spur des goldenen Opfers
Erschienen am 01.04.1999
Grüne Augen
Erschienen am 01.05.1991
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Rezension zu "Kalimantan" von Lucius Shepard
Rezension zu "Kalimantan" von Lucius Shepard
rallusvor 13 JahrenDer Erzähler berichtet von einem besessenen Mann, der als Nachfahre von Kolonisten nach Borneo kam und dort im Urwald eine bewusstseinsverändernde Droge fand und nun die Region terrorisiert.
Im Kampf gegen diesen Mann, McKinnock, stößt er mit Hilfe dieser Droge auf eine andere Realitätsebene und findet dort die Ruinen einer fremden Zivilisation von den Sternen vor - das geheime Herz Borneos: Kalimantan.
Reichlich verquerte Innenansichten des Erzählers, mir zu komplex und verworren erzählt.
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