Cover des Buches Kiss me, kill me (ISBN: 9783551520333)
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Rezension zu Kiss me, kill me von Lucy Christopher

Eher durchschnittlich

von hannah-bookmark vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Ein eher durchschnittlicher Roman, der für einen "Thriller" erstaunlich wenig Spannung enthält.

Rezension

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hannah-bookmarkvor 10 Jahren

Emily kann nicht fassen dass ihr Vater ein Mörder sein soll. Sie glaubt fest an seine Unschuld und versucht diese durch (mehr oder weniger) erfolgreiche Nachforschungen zu beweisen. Dabei konzentriert sich ihre Energie auf den Freund der verstorbenen Ashlee, Damon (der natürlich zufälligerweise auch unglaublich heiß ist).
Plötzlich wenden sich alle ihre Freunde gegen sie und Emily steht alleine mit ihrem Glauben an die Unschuld ihres Vater da, denn nicht einmal der ist sich sicher, schließlich hat er aufgrund eines Flashbacks aus seiner Soldatenzeit keine Erinnerungen mehr an die Nacht.

An sich fängt die Geschichte ganz gut an und der Leser wird direkt in die Geschehnisse hineingeworfen, denn die Story beginnt mit dem Fund von Ashlee's Leiche durch Emilys Vater.
Man liest abwechselnd aus der Sicht von Emily und von Damon, wobei die Sicht von Damon deutlich spannender ist als die von Emily.
Leider bleiben beide Charaktere trotz dieser Einsicht recht flach und man erfährt wenig persönliches über sie.

Jedoch lässt sich gut erkennen, welche Probleme beide Seiten, die des Täters und die des Opfers, haben mit dem Tod des Mädchens umzugehen und es ist auch interessant zu beobachten wie langsam ans Tageslicht kommt, dass Ashlee nicht das brave Mädchen gewesen ist, dass sie immer vorgab zu sein.

Zusätzlich gibt es noch das mysteriöse "Spiel", dass Damon und seine Freunde immer bei Vollmond im Wald spielen. Auch Ashlee hat an dem Spiel teilgenommen in der Nacht ihres Todes. Damon hat jedoch Erinnerungslücken von diesem Abend und kann nicht mehr mit Sicherheit sagen, was Ashlee ihm in dieser Zeit erzählt und noch wichtiger: Ob er sie wirklich nach hause gebracht hat.
Leider ist ziemlich schnell klar, dass das Spiel nicht halb so aufregend ist, wie es sich erst anhört und ich kann nicht so wirklich nachvollziehen, warum sie dieses unspektakuläre Zeugs vor der Polizei geheimhalten müssen.

Allgemein hält sich die Spannung im Großen und Ganzen leider eher in Grenzen und die Handlung ließe sich schnell in ein paar Sätzen zusammenfassen. Ein paar mehr actionreiche Szenen hätten durchaus nicht schaden können!

Der Schreibstil hingegen ist ganz wundervoll und gerade die Naturbeschreibungen, wenn Emiliy im Wald ist, sind wirklich wunderschön und sehr detailiert. Leider zieht das die Handlung im Ganzen auch ein wenig in die Länge und das obwohl das Buch gerade einmal 350 Seiten hat :D


Die Auflösung schließlich kommt viel zu abrupt und ist schon längere Zeit vorher absehbar.
Auch Emilys Handlungen gegen Ende sind alles andere als nachvollziehbar (SPOILER: Damon findet ein Video, auf dem der wahre Mörder von Ashlee zu sehen ist. Er kämpft anschließend gegen den Mörder und Emily kann das Handy mit dem Video ergattern. Anstatt direkt zur Polizei zu marschieren, wie es jeder logischdenkende Mensch tun würde, bleibt sie erstmal seelenruhig 5 Meter von der Kampfszene entfernt und guckt sich 10 Minuten lang ein Video an...Ähm, jaaa.).

Auch diese Liebesgeschichte die sich da zwischen Ashlee und Damon entwickelt finde ich irgendwie unglaublich unangebracht. Ich meine HALLO, seine Freundin ist gerade gestorben und IHR Vater soll der Mörder sein aber heey, wen kümmerts?!
Sehr weird...


Wirklich fesseln konnte mich Kiss me, Kill me leider nicht und es haben sich auch ein paar kleine Logikfehler eingeschlichen.
Ein bisschen mehr Spannung wäre ebenfalls wirklich schön gewesen, auch wenn die Story an sich eigentlich recht interessant ist.
Insgesamt ein mittelmäßiges Buch, dass von mir höchstens ein 'meh' bekommt.


2,5/5
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