Als der Drachenwandler Nathan den halbtot geprügelten, stummen Sklaven befreit statt ihn zu töten, wie es dessen innigster Wunsch ist, ihn mit nach Hause nimmt, ihm einen Namen gibt und ihn lehren will dass das Leben auch schön sein kann erwartet er nicht in ihm seine große Liebe zu finden. Zane, wie er fortan genannt wird, ist total verängstigt, wurde er doch schon als Kind von seinem Scheusal von Erzeuger in die Sklaverei verkauft und hat seither kein gutes Wort erfahren. Er wurde misshandelt, missbraucht und möchte eigentlich nur noch sterben.
Die Autorin hat es geschafft seine Entwicklung zum jungen Mann, der seine Angst vor dem Leben und seinen Mitmenschen weitgehend verliert, der endlich Selbstachtung lernt und schließlich sogar Liebe zulassen kann, sehr glaubwürdig darzustellen. Auch die Probleme, die sich aus dieser Liebe ergeben, sind einleuchtend. So ist Zane nur ein Mensch mit relativ kurzer Lebensdauer, Nathan jedoch ein unsterblicher Drache, dessen Aufgabe es ist, gemeinsam mit zwei weiteren Mitstreitern die Feuer der Magie bis ans Ende der Zeit zu erhalten. Ist die Liebesgeschichte bis dahin eigentlich schon hoffnungslos so passiert schließlich etwas so Schreckliches dass ich es erst gar nicht fassen konnte. Doch die Autorin hat es geschafft mit einer unglaublichen Wendung aus dieser Tragödie ein Happy End entstehen zu lassen.
Noch etwas zu den Klagen in anderen Rezis: So wie z.B. Kay Monroe grundsätzlich einen Prota hat der ständig als zuckersüß, niedlich, mit süßen kleinen Brustwarzen, Zehen...sonstwas beschrieben wird, so werden die Protas bei Lucy Ciel gerne als "Der Blonde, der Dunkle, der Ältere, der Hüne, der Größere..." usw beschrieben. Beides muss man mögen - oder einfach diese Autorinnen meiden. Ich habe die Kritik an dieser Personenbeschreibung jetzt schön öfter bei Büchern von Lucy Ciel gelesen und kann sie nicht wirklich nachvollziehen. Natürlich gäbe es vermutlich elegantere Umschreibungen aber als einen Grund das immer wieder in Rezensionen zu erwähnen kann ich das wirklich nicht sehen.
"Die magischen Feuer. Silence" ist eine wunderschöne Fantasygeschichte um Freundschaft, Liebe, Hoffnung, mit einer gehörigen Portion Drama. Ich habe sie jetzt zum zweiten Mal gelesen und kann sie nur empfehlen.