Cover des Buches Liebe kommt auf sanften Pfoten (ISBN: 9783442477586)
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Rezension zu Liebe kommt auf sanften Pfoten von Lucy Dillon

Rezension zu "Liebe kommt auf sanften Pfoten" von Lucy Dillon

von AusZeit-Mag vor 12 Jahren

Rezension

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AusZeit-Magvor 12 Jahren
Inhalt: - Die junge Juliet steht vor den Trümmern ihres Lebens als ihr Mann Ben plötzlich an einem Herzinfarkt stirbt. Mit dreißig Witwe zu sein und die rosige Zukunft mit einem großen Haus voller Kinder: Zerplatzt wie eine Seifenblase. Stattdessen sitzt die junge Frau in einem halbrenovierten Haus ohne Dusche und ohne Küche. Allein an ihrer Seite Bens Terrier Minton, der der Einzige scheint, den Juliet in ihrem Kummer an sich heran lässt. - Doch zum Glück gibt’s da noch Juliets Familie, die aber auch wirklich gar nichts unversucht lässt, der jungen Witwe mit all ihrer Liebe, aber auch mit kleineren Tricks, das Leben wieder schmackhaft zu machen. Und da wäre ja auch noch Nachbarfamilie Kelly mit ihren vier verzogenen Gören samt einem schnuckeligen Mitbewohner, der sich nur allzu gerne um das Problem Dusche in Juliets Haus kümmern würde und last but not least so viele Hunde, die dringend Juliets Hilfe benötigen ... - Einschätzung: - Was empfindet eine junge Frau, die völlig unerwartet ihren Ehemann von heute auf Morgen verliert? Und wie geht das Leben dieser jungen Witwe weiter, wenn plötzlich nichts mehr so ist, wie es gestern noch war? - Zwei zentrale Fragen, mit denen sich Lucy Dillon in „Liebe kommt auf sanften Pfoten“ sehr eingehend und intensiv beschäftigt und uns Leserinnen mit Juliet bekannt macht, um sie auf dem steinigen Weg der Trauerbewältigung zu begleiten. Wir steigen hier etwa acht Monate nach dem Tod ihres Mannes Ben in das Geschehen ein und werden Zeuginnen, wie Juliet wie gelähmt vor Trauer und kaum in der Lage ist, ihren Alltag auch nur halbwegs zu bewältigen. Dabei gerät sie des Öfteren in Panik, wenn ihre Tagesroutine gestört wird. Juliet zeigt sich uns in einigen Szenen so voller Kummer und Gram, dass man die junge Frau einfach mal zu gerne tröstend in die Arme nehmen würde. - Für mich absolut bewegend, wie anschaulich und intensiv die Autorin diese leidvollen Emotionen unserer Hauptprotagonistin aufs Papier gebracht hat, nämlich so, dass man als Leserin diese seelische Pein zwischen den Zeilen regelrecht wahrnehmen kann. Von Nachempfinden oder sich gar in diese Situation hineinversetzen, möchte ich ja überhaupt nicht sprechen, denn ich persönlich glaube nicht, dass man den tragischen Verlust des Ehepartners auch nur annähernd nachfühlen kann, wenn man einen solchen Schicksalsschlag nicht selbst durchlebt hat. - Natürlich steht hier Juliet mit ihren schmerzlichen Gefühlen als Person absolut im Mittelpunkt der Handlung, aber die Autorin schenkt auch Juliets Schwester Louise einige Kapitel, die nämlich auch ihr Päckchen zu tragen hat und in deren Leben auch nicht immer eitel Sonnenschein herrscht. Und aller Proteste zum Trotz, fungiert sie als Eheberaterin, mutiert zeitgleich zur Handwerkerin des Jahres und wird zu heißbegehrten Hundesitterin und erholt sich ganz allmählich und vor allem völlig unbewusst von ihrem tragischen Verlust. - Bei all diesen traurigen und melancholischen Momenten präsentiert uns die Autorin aber auch die unverzichtbar leichte-amüsante Komponente, die immer dann zum Tragen kommt, wenn Vierbeiner mit von der Partie sind. Ein notgeiler Dackel, ein Labrador, der keine Scham zeigt, seinen Körpergasen freien Lauf zu lassen oder Katzen, die plötzlich eher einem zu klein geratenen Dalmatiner ähneln. - Absolut bezaubernd auch, wenn die Autorin versucht - das übrigens sehr gelungen und wunderbar auf den Punkt gebracht - die Gedankengänge der liebenswerten Tölen zu interpretieren und so richtig mit in das Geschehen einzubinden. Und genau diese beschwingte Note runden das Ganze zu einem einfühlsamen und sensiblen Schmöker ab, bei dem die Autorin für meinen Geschmack immer genau den richtigen Ton trifft und eine wunderbare Verquickung aus melancholischen und lauschigen Lese-Momenten beschert. - Fazit: - Ein warmherziger Frauenroman, bei dem sich absolut liebenswürdige Romanfiguren die Klinke in die Hand geben und die Tabu-Themen Tod und anschließende Trauerbewältigung von der Autorin wunderbar umgesetzt wurden. Von mir gibt’s volle 5 von 5 Punkten für unsere Gassigängerin samt ihrem Streichelzoo! (AK)
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