Ganz Germanien ist noch immer überwiegend von rückwärtsgewandten Verkehrspolitikern besetzt und vom Auto-Wahnsinn besessen. Ganz Germanien? Nein! Das von unbeugsamen Radfahrenden bevölkerte Marl hört nicht auf, der Auto-Zentriertheit Widerstand zu leisten!
Allen voran Fahrrad-Aktivist Ludger Vortmann, der zusammen mit seinem Radentscheid-Team unter Corona mal eben eine Investition von 64 Mille (Millionen, nicht Tausend!) Euro erreicht hat, um in seiner Heimatstadt innerhalb von acht Jahren den Fahrrad-Turbo zu zünden.
Der Autor macht mit seinem „Stadtradeln“-Buch Appetit, die eigene kleine Verkehrswende einzuläuten. Er gewährt amüsante wie tiefsinnige Einblicke in das heimische „Reallabor“ und blickt auch über den deutschen Tellerrand hinaus in vorbildliche europäische Fahrrad-Städte.
Der Rad-Profi führt spannende Gespräche mit Vorreiter:innen der Fahrradmobilität. Damit wir alle uns an gemeinsame Verkehrswende-Tische setzen und unsere Kinder und Enkel nicht die „Klimawandel-Buchstabensuppe“ auslöffeln müssen, wie er schreibt, die wir uns und ihnen bislang eingebrockt haben.
Stadtradeln kann da ein guter Anfang sein; das Buch jedenfalls ist ein Meilenstein, eine Fundgrube, eine Einladung mit Tipps und wertvollen Infos für dich und mich, für Jung und Alt, für Rad- wie Autofahrende. Um unsere Städte lebenswerter zu machen, nebenbei die Gesundheit zu fördern und zum Klimaschutz beizutragen.
Oder, um im eingangs gezeichneten Asterix-Bild zu bleiben: Mit Fahrrad-Förderung den Obelix’schen Zaubertrank der Verkehrswende zu entdecken.
Prädikat lesenswert. Chapeau!