Rezension zu "Don Quijote" von Miguel de Cervantes Saavedra
Die Figur des Don Quijote ist auf jeden Fall spannend. Die Lektüre zu vieler Ritterromane (zu damaligen Zeiten wahrscheinlich mit Fantasy Romanen oder Superhelden-Comics gleichzusetzen) führt bei einem einfachen spanischen Landjunker dazu, dass er sein altes Leben abstreift, sich von nun an "Don Quijote" nennt und auf Abenteuersuche geht. Ein wenig hat mich das alles an heutige LARP-Spieler erinnert...
Dies alles passiert so ziemlich auf den ersten 10 Seiten. Danach reiht sich einfach ein "Abenteuer" ans nächste und um ehrlich zu sein, bestehen die eigentlich allesamt daraus, das Don Quijote sich irgendetwas einbildet, irgendjemanden beschuldigt irgendetwas übeltätiges getan zu haben um dann im Verlauf der Auseinandersetzung von demjenigen mächtig eins auf die Glocke zu bekommen. Und kaum kann sich Don Quijote gerade so wieder auf dem Pferd halten, fängt der Spaß wieder von vorne an...
Nach knapp 200 Seiten habe ich das Lesen dieses Buches dann aufgegeben. Die Geschichte ist bis dahin zu keinem Zeitpunkt aus dem genannten Muster ausgebrochen (und dabei muss man sagen, dass jedes neue Abenteuer immer nur so 10 Seiten in Anspruch nimmt) und bei dem Gedanken daran, dass das jetzt noch weitere 900 Seiten so weitergehen soll, konnte ich einfach keine Motivation zum Lesen mehr aufbringen.
Die Geschichten sind dabei auf keinen Fall schlecht! Sie sind durchaus amüsant und man empfindet sowohl Mitleid für Don Quijote, muss aber auch mal grinsen, wenn er von irgendeinem angepöbelten Bauer eins aufs Dach bekommt. Aber 200 Seiten reichen für diese kleinen amüsanten Anekdoten locker aus! Bis dahin hat man auch schon die Geschichte mit dem Kampf gegen die Windmühlen gehabt...was will man mehr?