Cover des Buches Des Todes Kern (ISBN: 9783746090931)
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Rezension zu Des Todes Kern von Ludwig Demar

Buchempfehlung an alle, die das Besondere im Horror suchen

von neunsiegel vor 6 Jahren

Kurzmeinung: 13 mysteriöse und gruselige Kurzgeschichten mit poetischer Note.

Rezension

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neunsiegelvor 6 Jahren
Dieses Buch, bestehend aus 13 außergewöhnlichen Kurzgeschichten aus dem Horrorgenre, ist meine Buchempfehlung an alle, die das Besondere im Horror und Mystery suchen! Ich hatte ja die Ehre, dieses "Debüt" vorab lesen zu dürfen.

Inhalt und Grundstimmung: Dem Autor sind die Geschichten vom Tod (und auch vom Leben der Protagonisten) wirklich gut gelungen und jede hat einen anderen Schwerpunkt: gruselig, spannend, rätselhaft, melancholisch, poetisch, fantastisch (also im Sinne von ins Fantasygenre tendierend wie in der "Ramar"-Erzählung), gespickt mit einer Portion Humor hier und dort, was zum einen viel Abwechslung bietet und das ganze Buch noch interessanter macht.

Die Grundstimmung ist aber gleichbleibend düster, so wie es sein soll. Blutig wird es zeitweise, aber nicht im übertriebenen Sinn. Wer hier den "ultimativen Splatter" erwartet wird vielleicht eher enttäuscht werden. Mir hat das Maß an allem gut zugesagt. Nur hätte es gern noch einen Tick gruseliger sein können (wobei es schwierig ist, diese Grundstimmung zu erzeugen).

Toll fand ich auch, dass ein paar Kurzgeschichten zueinander führen und miteinander verknüpft sind (aber lest selbst!). Alles in allem eine tolle Leistung, wie der Autor das mystische, düstere und rätselhafte Flair in seinem Geschriebenen verpackt.

Der Schreibstil: Elegant, lockerflockig und stellenweise etwas lyrisch, was super zum ganzen Buch passt. Am Anfang und Ende steht ein schönes Gedicht mit (Tief)sinn. Das ganze Buch ließ sich gut lesen und wirkt authentisch.

Die Charaktere: die meisten (bis auf den Dichterfürst, der trotzdem das gewisse Etwas hatte) wirken sympathisch und meistens bodenständig. Auch findet man sich gut in ihren Emotionen wieder. Es gibt so ein paar Kaliber, die echt genial rüberkommen. Andere wirken hin und wieder fast stereotyp. Da darf von mir aus gerne noch mehr Leben und Individualität reinkommen.

Meine Favoriten unter den Kurzgeschichten: Die letzte Melodie, Das Vermächtnis des Grafen Animus, Das beseelte Haus, Der Dichterfürst, Dunkelheit

Kleiner Textauszug: Bleiche Gesichter mit lidlosen weißen Augen. Einen weit geöffneten, lautlos schreienden Schlund. Nach vorne gefaltete und zugenähte Ohren. Halslos verwachsen, auf buckligem Grund ... Diese Scheußlichkeit trieb Richard nicht nur die Inspiration, sondern auch die Angst durch jede Zelle seines Körpers.

Zitat: "Nutzt eure Zeit, bevor sie verrinnt. Euer Geschenk ist das Leben, vergeudet es nicht blind."

Fazit: Empfehlenswert für Mystery- und Horrorliebhaber, die aber mehr Wert auf düsteres Flair, Spannung, Gefühl und "das Außergewöhnliche" statt Blutvergießen legen.

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