Ludwig Ganghofer

Klappentext - Verlegt bei Kaiser - Hardcover

Die romantische Bergwelt des oberen Isartals ist der Schauplatz dieses Liedes- und Wildromanes. Modei - Maria - ist mit Friedl, dem späteren Aufsichtsjäger, seit der Schicksalsnacht, in der sie bei einem Brand des elterlichen Hofes Vater und Mutter verlor, auf besondere Art verbunden. Dennoch verliebt sie sich , herangewachsen, in den Hallodri des Dorfes, den Huisenblasi, Erbe eines stattlichen Hofes und Wilderer aus Leidenschaft. Ein Kind ist die Folge. Ihr Bruder Lenz, seit dem Brand etwas sonderbar, weiß um die Seelennöte der Schwester. Vom Blasi schmälich verraten, kann sie ihrem Herzen aus Gewissensgründen nicht getattetn, ihrer alten Neigung zu Friedl nachzugeben. Erst die aufregende Jagd nach dem Wilderer mit den neunmal genagelten Schuhen bringt Klärung in das dramatische Geschehen...

Ein sehr schöner Roman, der sich aufgrund der tief beayrischen Mundart etwas schwierig lesen läst. Ich brauche immer viel Ruhe um alles zu verstehen. Aber es lohnt sich.

Klappentext gebundene Ausgabe Verlegt bei Kaiser 1991:

Ein guter, wohltätiger Berggeist ist er, der Edelweißkönig. Freilich erscheint er nicht jedem. Nur wer das Königsblümel gefunden hat, und wer dazu noch das rechte Sprüchlein weiß, vor dem taucht er auf. Der Finkenbauer Jörg, sein Bruder Ferdl und das Hannerl, die Jüngste, hängen seit dem frühen Tod der Eltern mit großer Zärtlichkeit aneinander. Auch als sich ihre Wege trennen - Jörg übernimmt den elterlichen Hof, Ferdl wird Holzschnitzer und die zu einem bildschönen Mädchen herangewachsene Hanni geht in die Stadt -, reißt der Band der geschwisterlichen Liebe nicht ab. Da stürzt der Himmel über dieser friedlichen kleinen Welt zusammen: Hanni sucht freiwillig den Tod, Ferdl glaubt, den vermeintlichen Entehrer seiner Schwester getötet zu haben und flieht, unterstützt von seinem Bruder , in die Berge...

Trotz den sehr intensiven bayrischen Dialekts ist dieses Buch lesenswert. Für mich eine komplett neue Erfahrung. Die Handlung ist wie in jedem Heimatroman oder Heimatfilm recht einfach aber gut.

Ludwig Ganghofer, 1855 im bayerischen Kaufbeuren geboren, gehörte nach Karl May zu Deutschlands erfolgreichsten und meistgelesenen Vertretern des Unterhaltungsromans seiner Zeit. Berühmt wurde er durch seine beliebten, auch zigfach verfilmten Heimatromane. Das vorliegende Buch enthält eine Auswahl von Märchen und Erzählungen, zusammengestellt und überarbeitet vom Autorenteam Charlotte und Bernhard Horstmann (Ganghofers Enkel) alias Stefan Murr, Krimi- und Drehbuchautor von Tatort.

Die Geschichten spielen sich irgendwo in den Bergen und Wäldern von Salzburg, Tirol und Bayern ab. Die Handlungsorte sind aber nur manchmal erwähnt. Der Autor verzaubert die malerische Kulisse mit kunstvollen, ästhetischen Stimmungsbildern in eine faszinierende Landschaft, deren Ausstrahlung mit den Emotionen des Erzählten einhergeht und manchmal komplett verschmilzt. Wie sich das anhört? „Finstere Wolken flogen unter dem nächtlichen Himmel hin, so hastig, als wäre ihnen die Nacht zu traurig, als flögen sie der Ferne zu, um den hellen, freundlichen Tag zu suchen. In kurzen Stößen durchfuhr der Wind die Büsche und Bäume, und während er ihre Zweige schwanken und sie stöhnen ließ, raschelte er mit geschäftigen Händen durch das welke Laub, das auf allen Wegen seine geheimnisvollen und dunklen Tänze trieb.“

„Die Prinzessin und der Karfunkelstein“, ein quirliges Märchen für Groß und Klein, fantastisch erzählt, mit ganz vielen Zwergen und einem echt großen Riesen, beinhaltet alles, was ein Märchen zum Klassiker macht. Märchenfans werden sich in diese Geschichte verlieben. „Isa, Braut der Füchse“, entpuppt sich als fesselndes Schauermärchen für Erwachsene mit ernsthaftem Hintergrund. „Das Wachtfeuer“ erzählt eine herrliche Lausbubengeschichte, „Die vier heiligen Dreikönige“ eine tragikomische Weihnachtserzählung. „Die Lieder des Rauschegrimm“ und „Die Schwarze Rose“ laden zum Schwelgen in Liebesmärchen ein. Die Erzählung „Die Stimme des Wassers“, aus der die zitierte Stelle stammt, liest sich wie ein erschütternder Psychothriller. In „Die Nacht im Höllenkobel“ geht es schelmenhaft zu und her und mit „Der Biberfranzl“ tischt uns der Autor ein witziges Ammenmärchen auf. Zwölf weitere Erzählungen runden die abwechslungsreiche Sammlung ab.

Wie es das Buchstaben verschluckende, Worte verrückende Truckfehlerteufelchen schaffte, unbemerkt in das Buch zu schlüpfen und dort seinen Unfug zu treiben, bleibt mir ein Rätsel. Ich mag den verstreuten Flüchtigkeitsfehlern keine Bedeutung zusprechen. Die großartig erzählten Geschichten sind so oder so schlicht spannend und schön zu lesen.