Luigi Pirandello

 4,1 Sterne bei 37 Bewertungen
Autor*in von Sechs Personen suchen einen Autor, Mattia Pascal und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Luigi Pirandello (1867-1936), geboren in der Nähe von Agrigent auf Sizilien, studierte Jura und Literatur an den Universitäten Palermo und Rom, arbeitete als Journalist und unterrichtete italienische Literatur. 1925 gründete er in Rom das «Teatro d'Arte», mit dem er jahrelang ganz Europa und Amerika bereiste. Sein Drama «Sei personaggi in cerca d'autore» («Sechs Personen suchen einen Autor», 1921) machte ihn weltberühmt. 1934 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Luigi Pirandello

Cover des Buches Sechs Personen suchen einen Autor (ISBN: 9783150087657)

Sechs Personen suchen einen Autor

 (11)
Erschienen am 01.01.1986
Cover des Buches Mattia Pascal (ISBN: 9783803142139)

Mattia Pascal

 (3)
Erschienen am 29.07.2016
Cover des Buches Meistererzählungen (ISBN: 9783257215274)

Meistererzählungen

 (3)
Erschienen am 24.02.2009
Cover des Buches Angst vor dem Glück (ISBN: 9783717523789)

Angst vor dem Glück

 (1)
Erschienen am 16.03.2015
Cover des Buches Die erste Nacht (ISBN: 9783958299801)

Die erste Nacht

 (1)
Erschienen am 02.12.2021
Cover des Buches Limonen aus Sizilien (ISBN: 9783928606325)

Limonen aus Sizilien

 (1)
Erschienen am 01.04.2007
Cover des Buches Maestro Amor (ISBN: 9783406698613)

Maestro Amor

 (1)
Erschienen am 19.09.2016

Neue Rezensionen zu Luigi Pirandello

Cover des Buches Maestro Amor (ISBN: 9783406698613)
M

Rezension zu "Maestro Amor" von Luigi Pirandello

Novellen von Verlorenen und vom sich verlieren
M.Lehmann-Papevor 7 Jahren

Novellen von Verlorenen und vom sich verlieren

Ein sehr genauer Beobachter, der mit leichter Hand gerade auch die Härten des Lebens zu beschreiben versteht, der das Vordergründige mit zum Thema macht, so legt Pirandello die 10 im Buch gesammelten Novellen je an.

Wo sich Pellata und Currao am Bahnhof in Rom treffen, sich kaum wiedererkennen, Currao bereits wie jemand wirkt, aussieht, sich gibt, der „ganz untern“ angelangt ist. Der dies, ein feiner Hinweis Pirandelllos, noch nicht einmal selber überprüfen kann, weil der Spiegel von seinen Vermietern entsorgt wurde (säumige Mietzahlungen eben).

Und der Leser geht Priandello tatsächlich zunächst „auf den Leim“. Indem er die Perspektive Pelettas miteinnimmt, auf den alten Jugendfreund mit diesem gemeinsam herunterschaut. Bis deutlich wird, dass gerade dieser fehlende Spiegel auch dem als reich geltenden Peletta fehlen wird. Denn der Schein trügt und je weniger dieser Schein als Rolle überprüft werden kann, desto schneller mag es dann gehen, dass Peletta in nicht weit entfernter Zukunft ähnliche Blicke erhält, wie der am Leben gescheiterte Currao. Aber es bleibt beiden doch noch Hoffnung, oder?

„Was macht das Eisen im Feuer? Es verbiegt sich“.

Noch stärker und klarer ist dieses Motiv des „Herunterblickens“ und der dabei entstehenden, stark abwertenden „inneren Worte“ (und was das wahre Leben dann daran aufzeigt) bei jenem Zusammentreffen des Christoforo Golisch mit dem alten Bekannten und Freund Beniamino Lenzi- Opfer eines Schlaganfalls, der täglich ans ich arbeitet, sich der, in Golischs Augen, unsinnigen Hoffnung auf Besserung hingibt.

„Das Leben ist nur so viel wert, wie es Dir gibt, hab´ ich nicht recht? Ich würde keinen Augenblick darüber nachdenken, dann bringe ich mich um“?

Wirklich?

Aus den Verwicklungen des Lebens entsteht im Lauf dieser Geschichte einer der schönsten Szenen im Buch. Das Treten einer Drehbank in einem Innenhof setzt in humorvoller Weise und dem tiefen Stachel der Unsicherheit des Lebens ein Symbol für ein wertschätzendes Betrachten des anderen und ein sich nicht „selbst überheben“, denn das kann ziemlich leicht nach hinten losgehen.

Wobei man sich auch in dem, was man so Freundschaft nennt, täuschen kann. Sollte es stimmen, was Taíti von seinem Freund Della Torre am Ende denkt. Als beide nur Deutsch lernen mussten für eine Prüfung und Della Torre Taíti drängt, bestürmt, berät. Bis dieser, sich innerlich schüttelt, seine Deutschlehrerin in ganz anderer Form an sich bindet.

Aber hat er Recht, dass dies alles ein Plan von außen gewesen sein soll? Und da passt es, dass Pirandello die Antwort offenlässt. Sehr offen.

Wie die eigenen Fantasien die Welt beleuchten, wie man sich innerlich in Ansichten hereinarbeitet, wie wenig der Mensch zunächst bereit ist, diese Fantasien über das Leben und die anderen an der Realität prüfen zu lassen. Und wie dann die Realität die Protagonisten zwingt, sich dieser Realität doch zu stellen, sich eines Besseren teils belehren zu lassen, das trifft Pirandello häufig wunderbar. Wobei es dennoch an einigen Stellen irritiert, dass manche der Novellen wie auslaufend enden. Ohne griffige Erkenntnis, eher ein vages Gefühl zurücklassend. Dennoch immer mit sehr plastischen, lebendig getroffenen Protagonisten und treffenden Momenten, in welchen die reale Kleinheit des Denkens und die dennoch dahinter schlummernden Möglichkeiten zur Entwicklung und Weite vor Augen geführt werden.

Cover des Buches Heinrich IV. und andere Stücke (ISBN: 9783549055427)

Rezension zu "Heinrich IV. und andere Stücke" von Luigi Pirandello

Irgendwo im Nirgendwo
Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren

Die Verwirrung ist groß, als Fino seine Rolle als Vasall „Bertoldo“ antritt: er findet sich in einer Villa auf dem Land irgendwo im Nirgendwo der italienischen Landschaft wieder, in einem Thronsaal, in welchem die Zeit mit dem Jahr 1075 stehengeblieben zu sein scheint. Und ehe Fino sich versieht, wird er als Diener eingestellt und untersteht von nun an einem Verrückten, der glaubt, der Salierkönig Heinrich IV. zu sein. Doch „Bertoldo“ ist nur ein kleiner Nebencharakter im Theaterstück, das 1922 in Mailand uraufgeführt wurde. Bald trudelt Besuch ein: der Neffe Heinrichs, seine ehemalige Geliebte, deren Mann und ihre gemeinsame Tochter treten auf, gemeinsam mit einem Nervenarzt, der nach zwanzig Jahren endlich eine Heilung erwirken soll.
Dem Literaturnobelpreisträger Luigi Pirandello gelingt ein meisterhaftes Verwirrspiel, das die Grenzen zwischen Wahnsinn und Vernunft verschwinden lässt.

Erika

Cover des Buches Sechs Personen suchen einen Autor (ISBN: 9783150087657)

Rezension zu "Sechs Personen suchen einen Autor" von Luigi Pirandello

Bühnenleben
Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren

Das Theaterstück SECHS PERSONEN SUCHEN EINEN AUTOR (im italienischen Original „Sei Personaggi in Cerca d'Autore“) führt die Zuschauer seit der Uraufführung 1921 in Rom zunächst hinter die Kulissen einer Theaterprobe. Der Capocomico (Regisseur) versucht, ein Stück des italienischen Dramatikers Luigi Pirandello zu inszenieren. Da treten sechs Gestalten zur Bühne hin, die, wie sie selbst verkünden, „auf der Suche nach einem Autor“ sind.

Die Personen sind sich vollauf bewusst, dass sie bloß Fiktion sind, und bringen durch die Realität, die sie auf der Bühne schaffen, die Theaterprobe vollkommen durcheinander. Sie alle versuchen, den Capocomico dafür zu gewinnen, „ihr“ Autor zu werden. Er müsse sich bloß hinsetzen und die Geschehnisse betrachten und aufschreiben, die sie spielen. Obwohl zunächst skeptisch lässt er sich doch überzeugen. So spielt sich das Theaterstück auf zwei Ebenen ab: zum einen die Theaterprobe, die immer wieder durchsetzt ist von Auseinandersetzungen über szenische Fragen und Text, in der die Schauspieler das Publikum geben, und zum anderen die Geschichte, die die sechs Personen darstellen. Obwohl der Capocomico am Ende des Stückes über den „verlorenen Tag“ schimpft, so scheint es doch, dass die sechs Personen auch ohne Autor ihre Geschichte erzählen.

Luigi Pirandello erklärt selbst, er habe das Stück für die Personen geschrieben, die sich ihm beim Schreiben aufgedrängt hätten, für die jedoch in keinem seiner anderen Werke ein Platz dagewesen wäre. Mit seinem Theaterstück verwischt er die ohnehin schon beinah unsichtbare Grenze zwischen Realität und Fiktion auf der Bühne, und lässt die Personen selbst sprechen. Voll Selbstironie schreckt er auch vor sich selbst zurück: „Pirandello spielt man entweder ganz oder gar nicht!“, erklärt der Capocomico auf die Beschwerden der Schauspieler zu den langen Regieanweisungen ihres Stückes hin. Besagte Regieanweisungen sind übrigens einen zweiten Blick wert: die Vergangenheit des Dramatikers als Autor von Novellen scheint hierbei durch.

Erika

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