Rezension zu Die Gärten der Virginia Woolf von Luise Berg-Ehlers
Rezension zu "Die Gärten der Virginia Woolf" von Luise Berg-Ehlers
von Sokrates
Rezension
Sokratesvor 13 Jahren
Zwar verspricht der Titel eine vorrangige Beschäftigung mit „Gärten“, im Text selbst tritt die Vorstellung von Gartenanlagen und Gärten eher in den Hintergrund. Anhand von biographischen Überlieferungen (Tagebücher, Briefe, Schriften von Freunden und Bekannten über Virginia Woolf) setzt die Autorin Luise Berg-Ehlers ein – wie ich meine – gelungenes Puzzle zu Virginias Leben und Werk zusammen. Die Zusammensetzung erfolgt unter dem Gesichtspunkt der Häuser (und Gärten), die sich die Woolf’s im Laufe ihres Lebens gekauft, gemietet oder bei Freunden (den Bloomsberries) besucht haben. Berg-Ehlers zieht auch zwischen Werk und Quelle Querverbindungen: Gärten, die für Virginia Woolf Inspiration genug waren, um in ihren Büchern wieder aufzutauchen, werden näher erläutert, die Textstellen mit eingewoben. Sprachlich gut, leider für meinen Geschmack ein klein wenig zu wenige Bilder; die, die vorhanden sind, sind von sehr guter Qualität, fototechnisch wie ästhetisch. Es werden folgende Gartenanlagen besprochen: Gordon Square im Londoner Stadtteil Bloomsbury, Talland House, Monk’s House, Sissinghurst Garden, Hampton Court, Charleston Farmhouse. Das Buch eignet sich auch sehr gut als eine Einführung in den Kreis um Virginia Woolf, den Bloomsbury-Kreis, da fast alle Freunde der Woolfs mit ihren unterschiedlichen Beziehungen im Buch eine Erwähnung finden. Für mich ein sehr angenehmes, entspannendes Leseerlebnis für zwischendurch.