Wer kennt sie nicht – Luise Koschinsky, eine Frau mit Mitte 50, die voll im Leben steht und die sich kein X für ein U vormachen lässt. Luise hat nachgedacht und das Ergebnis dieses intensiven Nachdenkens hat sie in diesem Buch veröffentlicht. Völlig offen und hemmungslos erzählt sie aus ihrem bewegten Leben und lässt uns an ihren Erkenntnissen teilhaben. Immer mit dabei ist Häbert, ihr Ehemann, mit dem sie seit vielen Jahren verehelicht ist. Dieser ist zwar nicht mehr ganz einsatzfähig, seit seine Beine ab sind aber zum auf der Couch sitzen und dumm aus der Wäsche schauen ist er allemal zu gebrauchen. So schlimm ist das jetzt auch nicht mit den abben Beinen von Häbert, sagt Luise. Ich bin eine reife Frau von 53 Jahren und brauche kein Vorspiel mehr.“ Wenns dann doch mal kribbelt, so untenrum, wird sich auch dafür eine Lösung finden.
Wer es nicht weiß, dem sei es hier und jetzt gesagt: Luise Koschinsky gibt es gar nicht wirklich. „Wie, die gibt’s nicht“, mag sich jetzt so Mancher fragen, der sich schon heimlich Hoffnungen auf diese Powerfrau gemacht hat. Nein ehrlich. Luise ist eine fiktive Frau von Hans-Werner Olm. Es tut mir unendlich leid, für alle Diejenigen, deren Welt nun zusammengebrochen ist und deren Leben nun jeglichen Sinn verloren hat. Kopf hoch, ihr könnt ja immerhin noch dieses Buch lesen.
Obwohl ich Luise Koschinsky sehr mag, vor Allem ihre offene Art, mit der sie alles immer anspricht und selbst verzwickte Probleme löst, hat mich das Buch nicht so überzeugt, wie ich es erhofft hatte. Einiges ist wunderbar und ich musste oft über Luises Gedankengänge und Handlungen schmunzeln. Einiges fand ich aber nicht richtig lustig und es hat mich dann doch etwas enttäuscht. Was im Fernsehen gut rüberkommt, muss im Buch noch lange nicht den gleichen Effekt bewirken. Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und Szenen, die mir zu flach erschienen und mich daher nicht überzeugen konnten, mögen für manch anderen Freund von Luise der absolute Brüller sein.