„...Ich war schon mehrmals auf diesen Planeten und nicht immer als Hund, zweimal war ich Mensch, aber nach dieser Erfahrung wünschte ich mir wieder Hund zu sein, denn ich liebe die Unschuld des Hundes, die ich kenne...“
Mit obigen Zitat beginnt eine unerwartete Geschichte. Ein Hund erzählt das Leben Jesu auf seine Weise. An der Seite von Mirjam begleitete er Jesu auf seinen Weg. Er fühlt sich von ihm angenommen und akzeptiert. Jesu redet ihn mit „Bruder Hund“ an.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. In weiten Teilen gleicht die Erzählung des Hundes des biblischen Originaltext. Allerdings setzt er eigene Schwerpunkte. Wenn er die Gespräche der Jünger wiedergibt, wird deutlich, dass sie Menschen mit Fehlern und Schwächen sind. Spannend fand ich die unterschiedliche Sicht des Hundes auf die Wunder Jesu. Für ihn gab es da grundlegende Unterschiede.
Doch auch sein eigenes Verhalten sieht der und im Lichte der Aussagen Jesu. Ein Zitat, das ihm einen neuen Blick auf die Schöpfung gewährte, möchte ich einfügen.
„...Einmal, Bruder Hund, waren alle Tiere Freunde, und die Katze schlief beim Hund und der Hund beim Löwen und der Löwe beim Menschen...“
Schöne Schwarz-Weiß-Skizzen veranschaulichen die Handlung.
Die Autorin hat die Geschichte als Legende bezeichnet. Das passt, denn im Mittelpunkt steht das Leben Jesu. Der Ich-Erzähler, also der Hund, ist dabei und schildert seine Erlebnisse. Seine eigenes Leben mit Wiedergeburt allerdings gehört eher in den Bereich der Esoterik.
Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Sie ermöglicht eine neue, ungewöhnliche Sichtweise auf ein bekanntes Thema.