Rezension zu "Gotteskrieger: Eine wahre Geschichte aus der Zeit der Reformation" von Alexander Hogh
Münster, 1534: Die Stadt wird von den Täufern beherrscht und vom katholisch-protestantischen Heer belagert. Der junge Schreiner Heinrich Gresbeck kommt mit seinem Freund in die Stadt um seiner Mutter beizustehen. In der Stadt lassen sich die Beiden von dem Gedankengut der Wiedertäufer beeinflussen und schließen sich ihnen an. Während sein Freund immer radikaler wird, bekommt Heinrich langsam aber sicher Bedenken.
Der Comic erzählt die wahre Geschichte von Heinrich Gresbeck – die aber dramaturgisch etwas ausgeschmückt wurde. Man bekommt einen guten Einblick in die Zeit – besonders auch, weil immer wieder Erklärungen gegeben werden und historische Zusammenhänge eingeschoben werden (auch als Comic illustriert). Die Geschichte zeigt, wie sich religiöser Fanatismus auswirkt und dass eigentlich „gut gemeintes“ Ideengut auch ins absolute Gegenteil kippen kann. Am Ende finden sich noch einige Seiten, die einen historischen Kontext bilden wollen. Hier sind es Bilder und Originaldokumente mit kurzen Erklärungen, die dazu dienen.
Ich hatte den Eindruck, dass sich das Buch an ein junges Publikum – wahrscheinlich auch in einen schulischen Kontext – richtet. Es ist einfach zu lesen und stellt den Aspekt, lehrreich zu sein in den Vordergrund. Mir kam es auch lehrreich und interessant vor – der Zeichenstil war nicht so meins, aber darum geht es hier ja auch nicht.