Cover des Buches Tim und Tom (ISBN: 9783944728032)
Irves avatar
Rezension zu Tim und Tom von Luzie Fera

*+* Unausgereifte Umsetzung einer genialen Idee *+*

von Irve vor 10 Jahren

Rezension

Irves avatar
Irvevor 10 Jahren

*+ Unausgereifte Umsetzung einer genialen Idee +*

Beschreibung:
­Tim und Tom sind Zwillinge. Sie gleichen sich zwar äußerlich wie ein Ei dem anderen, sind aber unterschiedlich im Charakter. Sie geraten in ein Spiel, in welchem sie sich als Herrscher über zwei Länder bewähren müssen. Tim hat als wichtigstes Ziel für sein Land die persönliche Freiheit aller Menschen, Tom die soziale Sicherheit seines Volkes. (Quelle: Perwit Verlag)

Das Cover:
Ein Wolkenhimmel, der ein schönes Farbenspiel zeigt, bildet den Hintergrund. Darauf liest man den Titel und die Autorin des Buches. Die Gestaltung sieht leicht kindlich und verspielt aus, was mich wundert. Schließlich geht es bei diesem Roman um Wohl und Wehe zweier Völker.

Meine Meinung:
Zu Beginn war ich wirklich begeistert von diesem Buch. Die Zwillinge Tim und Tom bekommen identische Computerspiele zu Weihnachten geschenkt. Es scheint eine Simulation zur Führung eines Volkes zu sein. Die Jungs gehen mit diesem Spiel „Real Reality“ wie mit einem normalen PC-Spiel um. Als sie jedoch bemerken, dass die Spielzüge endgültig sind und die Taten an der Tastatur Folgen für das urplötzlich wieder aufgetauchte Atlantis haben, begreifen sie, dass sie „wirklich in der Wirklichkeit“ spielen.
Soweit so gut, diese Idee kannte ich nicht und es könnte doch richtig spannend werden, wenn ein Strategiespiel zum Leben erwacht. Es wurde aber nicht spannend, leider.
Tim und Tom verhielten sich einerseits wie Kindergartenkinder, die sich bei jedem kleinen Problem nach heißem Kakao und frischen Butterbroten sehnten, sich manchmal völlig unvorhersehbar (dumm) benahmen. Andererseits wurden ihnen 2 Völker anvertraut, die sie mal eben so zufrieden stellend führen sollten, was ja bekanntermaßen viele gestandene Politiker nicht können.
Tim nennt sein Reich Timbakta, Tom herrscht in Torumbu. Als die Zwillinge nach ein paar Tagen keine Lust mehr haben , weiterzuspielen, entwickelt das Spiel ein Eigenleben. Die geschaffenen Herrscher beider Länder sowie die Bevölkerung tun, was sie wollen. So ist es nicht verwunderlich, dass Atlantis kurz vor Ostern in den Nachrichten auftaucht, weil die beiden Länder kurz vor einem Krieg stehen.

Ich fragte mich z.B. wie sich ein Land, das bis zum Eingreifen von Tim und Tom in absolutem Frieden, Bescheidenheit, Hilfsbereitschaft und Warmherzigkeit lebte, in den paar Monaten bis an die Zähne bewaffnen konnte, und das inklusive ABC-Waffen.
Solche absolut unlogischen Übertreibungen, die mehrmals auftauchten, ließen die Grundidee des Buches in seiner Genialität sehr schrumpfen.


Theoretisch waren die Zwillinge gewillt, ihren Länder die bestmögliche Führung zu geben und sie hatten sich dafür individuelle Prioritäten gesetzt. Jedoch waren die Diskussionen der beiden über die ideale Herrschaft ab einem bestimmten Punkt etwas ermüdend, da die Argumente mehr oder weniger dieselben blieben.
Das Ende ist sehr in die Länge gezogen, viele Abschweifungen vom eigentlichen Thema verwässerten die Wirkung der Grundidee und konnte die Bewertung nicht nach oben ziehen.

Mein Fazit:
Stark angefangen und dann stetig nachgelassen. Meine 2,5 Sterne werte ich wegen der tollen Idee mit dem PC-Spiel auf 3 Sterne auf.

Infos zum Buch:
„Tim und Tom“ von Luzie Fera ist im August 2013 unter der ISBN-Nr. 9783944728049 im Perwit-Verlag erschienen. Es umfasst 293 Seiten und ist auch als eBook erhältlich.
„Tim und Tom“ ist der erste Teil einer Trilogie über große Politik.


Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks