Ich möchte zuerst meinen herzlichen Dank an Aurélie Bros für diese bemerkenswerte Idee und dieses Buch aussprechen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass solche Geschichten erzählt werden. Viele von uns hören und lesen über den Krieg in der Ukraine, doch wir können uns kaum vorstellen, was es wirklich bedeutet, inmitten dieses Konflikts zu leben. Selbst nach dem Lesen dieses Buches bleibt uns die volle Tragweite des Krieges wohl verborgen, aber es bringt uns doch einen bedeutenden Schritt näher an das Verständnis heran.
In 38 Briefen an die Welt werden individuelle Schicksale erfasst. Jede dieser Frauen hat ihre eigene, einzigartige Erfahrung mit dem Krieg gemacht, sei es seit dem Beginn am 24. Februar 2022 oder im Jahr 2022. Dennoch gibt es bemerkenswerte Gemeinsamkeiten, die immer wieder auftauchen, wie ein wiederkehrender Refrain in einem Lied. Das Unverständnis für die brutale Vorgehensweise Russlands, die Liebe zur Freiheit, sowohl der eigenen als auch der der Ukraine, und der Wunsch nach Sicherheit und einem ukrainischen Sieg sind einige dieser gemeinsamen Themen.
Es ist eine vollkommen andere Erfahrung, von unmittelbar Betroffenen zu lesen, anstatt nur die Berichte in Zeitungen und im Fernsehen zu verfolgen. Dieses Buch ist jedoch keine leichte Lektüre. Man kann es nicht einfach in einem Zug durchlesen. Man muss diese unfassbaren Geschichten auf sich wirken lassen. Es hat mich zutiefst berührt und gleichzeitig wütend gemacht. Es hat meine Überzeugung gestärkt, dass Russland diesen Krieg verlieren muss, im Interesse der Ukraine, Europas und der allgemeinen Freiheit und Gerechtigkeit.
Es wäre ein großer Wunsch von mir, dass viele Menschen im “Westen” die Gelegenheit ergreifen, dieses Buch zu lesen und so die Perspektive der Menschen in der Ukraine besser verstehen können.