Rezension zu "Die Jaguarfrau und die Lehren des Schmetterlingsbaumes" von Lynn Andrews
Ein LovelyBooks-NutzerLynn Andrews erzählt in ihrem Buch von ihren außergewöhlichen Erlebnissen im Reich der Schamanen. Es handelt sich um eine wahre Geschichte. Insgesamt ging Lynn sieben Jahre bei Agnes, einer Schamanin der Cree-Indianer in die Lehre. In dem Buch berichtete sie über die Erkenntnisse aus einem Winterbesuch bei ihrer Lehrerin, welche ihr "die Lehren des Schmetterlingsbaumes" vermittelte.
Im Mittelpunkt steht immer die Entfesselung der urweiblichen Kraft. Diese kann jedoch nicht wirken, wenn Ängste und Süchte im Weg stehen. So muss sich auch Lynn mit ihren persönlichen Hindernissen herumschlagen und gelangt wieder und wieder an ihre Grenzen. Sie sind selbst gesteckt, entspringen Unwissenheit und Angewohnheiten.
"Hör´ auf, deinen Geist zu benebeln", schalt die erfahrene Schamanin. "Deine Angst ist eine deiner besten Peitschen." Tatsächlich sind es Ängste, welche vieles hindern, welche Grenzen setzen. Doch Ängste sind auch eine Art Sucht, eine vertraute Emotion, in der man sich winden kann. Die Vertrautheit gaukelt Sicherheit vor. In kurzen Episoden wird genau das deutlich. Lynn steht ständig vor der Herausforderung ihre Angst zu überwinden.
Am Ende erscheint alles nur ein Traum, eine Vision gewesen zu sein. Aber das ist vollkommen egal, denn entscheidend ist die innere Entwicklung, das Kennenlernen einzelner Persönlichkeitsaspekte und die Herstellung einer Harmonie zwischen ihnen. Diese Notwendigkeit zur Ganzheit wird anschaulich dargestellt.
Meiner Meinung nach geht das Buch in die Tiefe. Es beschreibt den inneren Prozess in anschaulichen Bildern, was mir sehr gut gefallen hat. Er läuft auf der psychischen, geistigen und mentalen Ebene ab. Wer vielleicht selbst gerade in einem derartigen Prozess steckt, erhält Erklärungen.
Manche Bücher brauchen den richtigen Moment bzw. Lebensabschnitt, um verstanden zu werden. Für mich war der Moment richtig und die Geschichte daher sehr wertvoll.