Rezension zu "Amelie - Vom Marquess verletzt -" von Lynn Dermod
Amelie lebt bei ihrem dominanten Vater, der für sie eine Hochzeit mit einem Earl abmacht, der ihr Großvater sein könnte. Sie glaubt, sich fügen zu müssen, weil sie sich wegen des Todes ihrer Schwester schuldig fühlt. Als sie jedoch Emily, ein kleines Mädchen vor dem Ertrinken rettet, wendet sich das Blatt. Emilys Vater, der Duke of Ashmore, ist ein sterbender Mann und bittet sie, seinen Bruder Rowan zu heiraten und Emilys Mutter zu sein. Rowan verließ vor sechs Jahren zutiefst verletzt das Land und ist immer noch bitterböse auf seinem Bruder, weil der die Frau geheiratet hat, die er liebte. Zähneknirschend willigt er in die Ehe ein, behandelt jedoch Amelie vom ersten Tag an sehr schlecht, demütigt sie bereits am Hochzeitstag mit einer Schmährede …
Die Geschichte beginnt spannend mit dem Tod von Amelias geliebter Schwester Belle. Sie fühlt sich für deren Tod verantwortlich, warum, das bleibt zunächst ein Geheimnis. Ich konnte mich sehr gut in Amelie hineinfühlen, die sich ergeben in ihr Schicksal fügt und glaubt, es verdient zu haben, dass ihr Mann sie grausam behandelt. Bereits am selben Abend der Hochzeit nimmt er sein lasterhaftes Leben wieder auf.
Amelie begnügt sich mit der Rolle als demütige Ehefrau, dies wird realistisch dargestellt, denn die Frauen hatten zur damaligen Zeit keinerlei Rechte. Sie geht in der Mutterrolle mit Emily auf, doch zunehmend wird sie trauriger.
Mir gefiel die Entwicklung der Figuren außerordentlich gut, jede ist in sich glaubhaft. Einziger Minuspunkt war für mich Rowan, der lange Zeit uneinsichtig ist, jedoch dann kommt die Wende ein wenig plötzlich und ohne wirklichen äußeren Grund.
Doch trotz des kleinen Kritikpunktes ist es ein netter historischer Liebesroman für zwischendurch, allen Fans dieses Genres kann ich ihn auf jeden Fall empfehlen.