Cover des Buches Luck in the Shadows (ISBN: 0553575422)
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Rezension zu Luck in the Shadows von Lynn Flewelling

#MaikeLiestNightrunner1

von Amethyststurm vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Sehr schöne Fantasy-Story. Vorbildliche Gesellschaftsstruktur (Matrilinearität, Frauen bekleiden wie selbstverständlich hohe Ämter)

Rezension

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Amethyststurmvor 9 Jahren
(Rezension hier veröffentlicht)

Ich brauchte, nach vielen Jahren der Fantasy-Abstinenz, ein bisschen Eingewöhnungszeit was die literarische Welt betrifft: Rassen, politische Konflikte, Geographie, Magie, Gesellschaft…

…und wurde überrascht! Nun, nicht gerade von den politischen Konflikten – drohende Kriege zwischen verfeindeten Staaten sind nichts Außergewöhnliches, auch nicht Intrigen um die Thronfolge, und auch nicht unbedingt das Gefälle von Arm und Reich. Aber die Gesellschaft hat mich in ihren Bann gezogen: Ein Staat, der von einer Krieger-Königon regiert wird. Eine Monarchie, die auf Matrilinearität beruht (d.h. Erblegitimation von Mutter an die Tochter!). Frauen, die wie selbstverständlich hohe Ränge innerhalb von Militär und Bürgertum (z.B. Handwerk) bekleiden. Normalität von Homo- und Bisexualität.

Und die sich sehr langsam entwickelnde Liebe zwischen den Protagonisten Alec und Seregil, deren Form und Ausprägung sich im Laufe der Handlung (momentan bin ich mitten im 2. Band der Reihe) durch die Abenteuer und die Charakterentwicklung stetig verändert.

Was ich mich an dieser Stelle allerdings frage: Warum begeistert mich das so? Luck in the Shadows ist fast zwanzig Jahre alt, und dennoch kommt mir der Gesellschaftsentwurf so progressiv und vorbildlich vor – modern eben! Sollte 2015 nicht eigentlich was Feminismus und LGBT-Rechte angeht weitergekommen sein? Es ist schade, dass ich so denken muss. Wie sind “neue” Fantasy-Bücher? Denn wenn ich an die Fantasy-Bücher denke, deren Cover ich im Buchhandel überfliege, denke ich an ein klischeebeladenes Einerlei voller Schlachten, Magie und Sexismus (ob das so stimmt, weiß ich nicht, aber die Assoziation bleibt!).

Ein ganz anderer persönlicher Pluspunkt für mich: All die Anspielungen an Sherlock Holmes! Referenzen an z.B. ein Skandal in Böhmen gibt dem Plot eine zusätzliche Ebene. Aus Spionen und Dieben und Einbrechern für eine höhere Sachen werden dadurch auch Detektive – und das Verhältnis der Protagonisten zueinander erhält zusätzlich die Spannung derBeziehung von Holmes und Watson.

Ich bin sehr gespannt, wie die Reihe weitergeht, und ob sie meine Begeisterung oben halten kann.

Lynn Flewelling: Luck in the Shadows (1996)
Bechdel-Test: bestanden
Russo-Test: bestanden


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