Cover des Buches Blutbraut (ISBN: 9783867178143)
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Rezension zu Blutbraut von Lynn Raven

Facettenreicher Fantasy-Mix

von NiWa vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein schillerndes Werk für Fantasyfreunde!

Rezension

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NiWavor 6 Jahren

Lucinda ist schon ihr ganzes Leben lang auf der Flucht. Sie flieht vor Joaquín de Alvaro, einen Magier, der unbedingt ihr Blut braucht. Denn sie ist seine Blutbraut und damit seine einzige Hoffnung kein Nosferatu zu werden. Aber dann wird Lucinda von Joaquíns Schergen geschnappt, genau in dem Moment als sie ihrer ersten großen Liebe näher kommt.

„Blutbraut“ ist ein Fantasyroman, der in ein atemberaubendes Setting entführt. Es gibt Vampire, märchenhafte Anlehnungen und eine Protagonistin, die mir vom ersten Augenblick an gröber auf die Nerven ging.

Die Geschichte an sich ist großartig und konnte mich sofort begeistern. Lynn Raven bedient sich unterschiedlichster Elemente aus Mythen, Sagen sowie Legenden und macht dabei auch vor Populärkultur nicht halt.

Es gibt so viele Motive, denen ich in diesem fulminanten Fantasywerk begegnet bin. Zuerst sind da die Vampire, die es als dunkle, mächtige und blutgierige Wesen gibt. Joaquín de Alvaro ist am besten Weg einer zu werden, wenn er nicht rechtzeitig das Blut seiner Braut erhält.

Außerdem habe ich Anlehnungen an „Die Schöne und das Biest“ erkannt. Genau wie im Märchen liegt es an Protagonistin Lucinda, das Biest in Form des bösen Magiers von seinem Fluch zu befreien. Doch sie muss es freiwillig tun.

Zudem erinnern die Machtstrukturen der Familie de Alvaro an das System, das bei den Narcos - der südamerikanischen Mafia - herrscht. Es sind zwar keine Drogen im Spiel, dennoch fungiert Joaquín de Alvaro als Don bzw. Familienoberhaupt und hat eine ganze Stadt in seinem Griff.

Gleichzeitig nimmt Lynn Raven noch zu Trends Bezug, indem sie Joaquín de Alvaro Rennen fahren lässt, die es mit „The Fast and The Furious“ aufnehmen können.

Die Handlung hat mich in ihren Facetten begeistert und hat mir sehr großen Spaß gemacht. Man fühlt die brütende Hitze der Wüste, kommt den Machenschaften hinter de Alvaro auf die Schliche und erfährt, wie es in der Vergangenheit überhaupt erst zum Nosferatu-Fluch gekommen ist.

Allerdings ist Protagonistin Lucinda Moreira eine echte Nervensäge. Ich hatte noch niemals mit einer so schwachen, enervierenden Protagonistin zutun. Bei dem ganzen Gejammer und Gezeter denkt die Gute auch noch, dass sie ein toughes Mädchen sei! Lucinda heult, jammert und schreit, sie zittert und hat sogar vor ihrem eigenen Schatten Angst. Ich glaube, an Joaquíns Stelle wäre ich wahrscheinlich freiwillig zum Nosferatu geworden, bevor ich mir dieses Mädchen an meiner Seite antue.

Nichtsdestotrotz konnte ich meine Abneigung gegen Lucinda überwinden und ich habe mich auf die Geschichte konzentriert. Die Handlung ist unterhaltsam, hat einige unerwartete Wendungen und sehr viel Charme parat.

Meiner Meinung nach ist „Blutbraut“ ein schillerndes Werk, das Fantasyfreunden zu empfehlen ist, die Vampire mögen, Sinn für Populäres haben und über eine nervige Protagonistin hinwegsehen können.
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