Rezension zu "SWIM" von Lynn Sherr
So steht es in der Produktbeschreibung. Und das stimmt. Für den anderen Teil der Menschheit liest es sich vielleicht von einem kulturgeschichtlichen Ansatz aus ganz gut. Man kann auch die ungeheure Fleißarbeit, die hinter diesem Buch steckt, bewundern. Wer allerdings nicht voller Begeisterung schwimmen geht oder gar fassungslos auf Leute schaut, die noch in hohem Alter (wie die Autorin) zum Langstreckenschwimmen in einer gefährlichen Region antreten, greift bestimmt auch nicht zu diesem Buch.
Warum gefällt begeisterten Schwimmern ein solches Buch, während es andere eher langweilig finden werden? Wer gerne im Wasser ist, erinnert sich beim Lesen sicher daran, wie schön es war, zu schwimmen und wie herrlich es sein wird, es wieder zu tun. Alles, was sich um diese Leidenschaft dreht, weckt also genau die Gefühle, die man beim Schwimmen empfindet. Und darüber hinaus gibt es in diesem Buch viel Wissenswertes und Interessantes für solche Leser.
Der Text ist zwar in verschiedene Kapitel unterteilt, doch die Autorin schreibt eher in einem intellektuellen Plauderton und verfolgt ihr jeweiliges Thema selten geradlinig wie in einem Sachbuch. Schließlich geht es hier um ihre Leidenschaft. Und das spürt man deutlich. Kulturgeschichtliche Ereignisse, Bewegungen und Moden handelt die Autorin ebenso eloquent ab, wie sie über ihre eigenen Motive und Erfahrungen schreibt.
Eine Bewertung erweist sich in diesem Fall als sehr schwierig. Leidenschaftlichen Schwimmern, die in dieser Bewegungsform mehr als nur einen Sport, sondern auch ein Vergnügen sehen, wird dieses Buch mit Sicherheit gefallen. Andere werden sich nicht vorstellen können, was man so alles darüber zusammentragen und erzählen kann, und es ermüdend finden.