Inhalt:
Der dreizehnjährige Manne kann es kaum glauben, dass sich ausgerechnet die zwei Jahre ältere Amanda für ihn zu interessieren scheint, schließlich ist er für die anderen nur ein niedlicher Junge. Doch zwischen ihm und Amanda wird plötzlich vieles real, was Manne bis dahin nur in seinen Träumen erlebt hat. Und über diese große Sache nicht zu reden ist so unendlich schwierig, schließlich ist alles neu und aufregend und voller Fragen.
Rezension:
Wie schon der Titel dieses Buches vermuten lässt, geht es darin um mehr als kuscheln, um erste körperliche Erfahrungen eines Jungen mit einem Mädchen. Das Thema an sich mag vielleicht erst einmal abschreckend wirken, aber warum? In diesem Buch steht nichts, das ein Leser von 12 nicht auch so schon kennt – selbst wenn nur in der Theorie.
Um also ganz konkret zu werden, um was es hier geht: Es geht um Selbstbefriedigung, Nacktbilder, Zungenküsse und Brüste. Es geht um gemeinsame Selbstbefriedigung und Gespräche zwischen Jungs, welche Mädchen sie gut finden und um Brüste und Hintern. Es geht um Freundinnen, die über Jungs reden und lästern. Und es geht um Wörter wie Schwanz und Muschi.
Doch bei all dem, empfinde ich dieses Buch weder plump noch abstoßend. Viel eher finde ich, dass es ganz sanft und behutsam mit dem Thema umgeht und immer wieder aufkommende Unsicherheit des jungen Protagonisten beruhigt. Ganz deutlich wird auch vermittelt, dass nicht jeder alles gleich gut findet und man etwas nicht machen muss, wenn es einem nicht gefällt. Amanda ist bei weitem kein Mädchen, das Manne für den Rest seines Lebens zerbrochen zurück lässt. Sie ist genau so wie er neugierig, einfach etwas erfahrener, und auch sie beruhigt seine Sorgen und Ängste, muntert ihn auf und übernimmt die Führung.
Immer wieder erhält man Einblick in Mannes Gedanken, die natürlich oft von Mädchen erfüllt sind. Aber auch die Trennung der Eltern und deren mögliche neuen Partner sowie Freundschaft und Vertrauen spielen eine große Rolle. Außerdem der Zwang, sich in Gruppen anders zu verhalten, sich dort positiver darzustellen, auch wenn man im innersten unsicher ist. Auch solche Situationen werden behutsam geschildert und zeigen einfach, dass so etwas vorkommen kann.
Die Aufmachung des Buches finde ich sehr gelungen in verschiedenen Blautönen mit Scherenschnitt, in dem dargestellten Profil ein weiteres Gesicht, welches geheimnisvoll den Finger an die Lippen hält – ein Hinweis auf das Geheimnis zwischen Manne und Amanda, welches einen großen Teil der Gedanken des Jungen ausfüllt.
Ich glaube einfach, dass dieses Thema weder anstößig noch ermutigend ist, vor allem in einer so offenen Zeit wie unserer, in der man so viel mehr ohne Probleme im Internet findet. Da sollte es doch kein Problem sein, das ganze auch schriftlich zu thematisieren. Und sich vielleicht als Eltern zu überlegen, ob man denn wirklich weiß, dass der Nachwuchs sich noch nicht für das andere Geschlecht interessiert. Neugierde in Kombination mit Aufklärung sind wunderbare Eigenschaften und sollten nicht zum Tabu erklärt werden.
Fazit:
Ein aufgeschlossenes Buch für neugierige junge Leser!