M K Farrar

Ich bin ein großer Krimi-Fan. Dieses Werk war äußerst mitreißend. London ist eine tolle Stadt, die ich selbst schon miterleben durfte. Jetzt sozusagen eine dunkle Seite hiervon sehen / lesen zu können, macht es für mich noch lebendiger. Der Autorin gelingt es sehr gut, den Leser mitfühlen zu lassen. Mitzufühlen mit der Hauptakteurin. Packend! Teilweise stockte mit der Atem beim Lesen und ich dachte mir "Nein! Nein! Nein! Jetzt passiert gleich was." Alsob man einen Einfluss auf die Handlung hätte. Man schaut von oben drauf und ist trotzdem mit dabei....

Ab und an finde ich, dass die Übersetzung andere Formulierungen wählt, als ich es "erwartet" hätte, aber das ist meine persönliche Meinung und überhaupt nicht negativ gemeint. Eben "neue (oder besser gesagt andere) Wege" gehend.

Tolles, kurzweiliges und spannendes Buch.

Während die junge Ermittlerin Erica Swift versucht ihren beruflichen Anforderungen und Privatleben mit ständigen Schuldgefühlen als Mutter, Ehefrau und Tochter nicht genug zu leisten zu meistern, macht der "Augendieb" die Straßen Londons unsicher, in dem er seine Opfer verstümmelt und schutzlos aussetzt. Ein Lauf gegen die Zeit beginnt und Erica sieht sich gezwungen den Abgründen ihrer eigenen Vergangenheit tief in die Augen zu blicken...

Während der Einstieg in die Geschichte sehr gut gelungen ist und auch sprachlich der Thriller sehr angenehm zu lesen ist, verliert sich die Spannung leider sehr schnell, was an der eher geradlinigen und wenig twistreichen Entwicklung mit einer kaum überraschenden Auflösung einhergeht. Zum Ende hin nimmt die Geschichte noch etwas Fahrt auf und schafft eine gute Vorlage für die Folgebände. Leider konnte die Spannung nicht im ganzen Buch aufrechterhalten werden und für mich hat der gewisse Nervenkitzel gefehlt. Die Hauptfigur Erica wird sehr menschlich und authentisch dargestellt,  ihr Charakter ist insgesamt gut gezeichnet und überzeugt mit der nötigen Tiefe. Sehr gut fand ich zudem die gesellschaftskritische Auseinandersetzung mit wichtigen Themen, wie Armut, Zivilcourage und der Frauenrolle in der heutigen Gesellschaft. 

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten aber nicht aus den Socken gehauen, die Geschichte war dafür viel zu überschaubar und offensichtlich und hat mich so zu sehr an einen typischen Tatort-Fall erinnert. Für eingefleischte und erfahrene Krimifans kann "der Augendieb" leider wenig Neues bieten, als Einstieg in das Gerne eignet sich der Thriller aber recht gut. 

Ich bin gut in das Buch reingekommen, die Geschichte beginnt erst Mal spannend. Schnell jedoch stellt sich die Frage ob der Leser bereits am Anfang den/die Täter kennengelernt hat.

Je weiter man jedoch im Buch fortschreitet, desto wirrer und unglaubwürdig wird es leider. Zum Teil gibt es langatmige Passagen wie Szenen mit Ericas Vater. Er war immer sehr präsent ohne wirklich zur Geschichte beizutragen. Zudem geschehen einige Dinge, die mit Logik nicht zu erklären sind. Eine Polizistin, die es z. B. nicht ernst nimmt, dass jemanden ihr Haus beobachtet. 

Das Buch lässt mich etwas ratlos zurück. Einerseits war das Thema spannend, zum anderen allerdings zu schnell durchschaubar und auch unlogisch aufgebaut. Die ganze Zeit muss sich Erica beweisen, wie gut sie als Mutter, Tochter, Ehefrau und Polizistin ist. Zumindest meint sie dies tun zu müssen. Und dann fängt auch noch der Täter davon an. Das es nicht richtig sei und ihr Mann als Hausmann ein Weichei. Was will uns das Buch damit sagen? Bleib zu Hause, dann passiert dir nichts 😅 

Ericas falsches Reagieren auf manche Situationen gegen Ende des Buches finde ich auf jeden Fall sehr plump. So etwas ärgert mich immer in Büchern, die ganze Zeit Top Ermittler, und am Ende lässt der Autor die Ermittler sich vorführen, um eine Wendung zu konstruieren.

Leider war das nicht so ganz der Thriller, den ich erwartet habe. Da wäre auf jeden Fall mehr Potential drin gewesen. Weitere Bände werde ich nicht lesen.