Agatha Raisin ist nicht gerade eine liebenswerte Person. Es fehlt ihr deutlich an Sozialkompetenz. Sie musste sich allerdings auch hart durch Leben und Beruf kämpfen, da blieb Feingefühl wohl auf der Strecke. Nun hat sie sich mit Anfang Fünfzig frühzeitig zur Ruhe gesetzt und sich ihren Lebenstraum erfüllt - ein Cottage in den Cotswolds. Auch dort im Dorf macht sie sich keine Freunde, sie schafft es sogar, sich in kürzester Zeit Feinde zu machen. Mit einer Naivität, die sie durch ihr Berufsleben eigentlich nicht mehr haben dürfte, stolpert sie in einen Mordfall und versucht, diesen allein aufzuklären - nachdem dieser bei der Polizei als Unfall zu den Akten gelegt wurde.

Der junge Detective Bill Wong ist einer der wenigen, die es gut mit Agatha meinen. Er kommt sehr sympathisch rüber, er erscheint aber meiner Ansicht nach viel zu reif und weise für sein Alter von 25 Jahren. Noch dazu freundet er sich mit Agatha an, beides wirkt auf mich leider nicht sehr glaubhaft.

Abgesehen von diesen Kritikpunkten ist dieser erste Teil aber wunderbar geschrieben, ein Wohlfühlkrimi bei dem ich die Lösung des Falles bis zum Ende nicht absehen konnte. Auch wenn mir Agatha nicht wirklich liegt (das kommt vielleicht noch), fühlte ich mich sehr gut unterhalten und mochte sogleich zum nächsten Band greifen.

Mein Fazit: Gemütliches Lesevergnügen, knappe 4 Sterne