Rezension zu "Vavedi" von M. C. Poets
Eins vorweg, ich mag generell keine Bücher über Außerirdische.
Aber, ich bin wirklich sehr froh, dass ich dieses Buch in die Hände bekommen habe. Was auch immer mich da geleitet hat. Der Roman ist unglaublich interessant und hat mich total gefesselt bis zur letzten Seite! Auch Tränen sind bei mir geflossen, weil mich die Geschichte sehr berührt hat.
Es geht nicht unbedingt um Außerirdische, es geht eher um die Sichtweise, die eine andere Spezies auf uns und unser Handeln haben könnte.
Was passiert denn wenn eine höhergestellte oder weiterentwickelte Lebensform der Meinung ist, unseren Fortbestand begrenzen zu müssen? Wie leben wir weiter, wenn wir wissen, dass unsere letzten Jahre gezählt sind? Welche Auswirkung hat das auf unseren Alltag? Wie verhalten sich die Menschen wenn sie erfahren, dass sie sich nicht Fortpflanzen können und hat ihr Leben dann noch einen Sinn? Was passiert eigentlich mit der Seele und was für eine Seele hat diese andere Spezies?
Der Leser begleitet unterschiedliche Personen und erfährt deren Gedanken und Gefühle. Der Schreibstil ist leicht und flüssig.
Meine Lieblingsperson in dieser Geschichte ist Kira. Sie ist Wissenschaftlerin und glaubt bis zum Ende daran, das Schicksal aller Menschen, positiv wenden zu können. Kira ist schlau, ehrgeizig und hat eine gute Seele. Malous und Jonas Geschichte finde ich auch sehr interessant und ich konnte sehr gut mitfühlen. Talbert dagegen, war mir recht unsympathisch. Er ist eher der Konsumtyp, frei von jeglichen Grenzen. Talbert lebt nach dem Motto, was interessieren mich die anderen und der Fortbestand der Menschen, ich fahre mein dickes Auto bis zum Schluss.
Dieses Buch ist kein Buch über den Weltuntergang und macht auch nicht diese seltsame Stimmung. Es ist eher eine Geschichte über ein leises Abschiednehmen, ein dahingleiten bis zum letzten Tag des letzten Menschen. Ohne Furcht und ohne blutige Szenen.
Auch der seelische Aspekt kommt nicht zu kurz in diesem Buch. Mir gefällt der Gedanke was mit uns passiert, wenn wir keinen menschlichen Körper mehr haben. Wo bleibt unsere Seele? Das Buch macht keine Angst finde ich. Es macht eher Hoffnung. In uns Menschen steckt doch auch so viel Gutes und wir sind mehr als unsere Hülle. Wenn wir ewig leben würden, würden wir die Momente so schätzen wie jetzt?
Ich empfehle diesen Roman allen Lesern und Leserinnen, die gern Lektüre mit Tiefgang lesen. Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Buch auch im Unterricht gelesen wird, weil es viel Gesprächspotenzial bietet. Vom Alter der Leser würde ich sagen, ist dieses Buch ab 13 oder 14 Jahren geeignet. Ich sehe es an meinen Kindern. In diesem Alter fangen sie an, nach dem Sinn zu fragen und dann wird auch diese Art von Büchern in der Schule gelesen.
Ich finde, dies ist ein wirklich besonderes Buch. Es zeigt uns eine anderen Sicht auf uns und vielleicht lässt sich etwas ändern. Unser Glaube ist so viel Wert. Absolut lesenswert!