Einfühlsam erzählt, auch wenn auch der Hype um Duncan Stein ein wenig plötzlich an der Highschool losbricht. Erinnert mich ein wenig an die Gelbe-Westen-Euphorie, die nach Erscheinen von Goethes „Werther“ in Deutschland aufkam. Der Protagonist Duncan Stein ist ein typischer Vertreter der Neo-Romantik, abgeklärt, distanziert, und gerade darum als Projektionsfläche für Schülerträume umso geeigneter. Dass er sich in Leah verliebt, passt eigentlich gar nicht in sein Konzept. Und während er seine Zeit nun lieber mit dem Mädchen verbringt, freundet sich Alan mit Duncans Mutter an.
All diese kleinen Dramen des Älterwerdens finden ihren Platz im Roman, der sich ein wenig liest wie Salingers „Fänger im Roggen“. Da sind dieser distanzierte Blick auf die Welt der Erwachsenen mit ihrem Treiben, die eigene Ratlosigkeit und eine gehörige Portion Melancholie.
Gespickt wird das Ganze immer wieder mit kleinen Tipps zum Thema „Schreiben“. Denn Alan erzählt als werdender Autor in der ersten Person. Und das, was sein Großvater ihm über das Schreiben beibringt, findet im Roman ebenso seinen Platz wie die Tipps seiner Englischlehrerin. Wenn auch zumeist deswegen, weil er diese Regeln konsequent bricht.
Hier geht's zur vollständigen Rezension: http://rezensionen-sam.blogspot.de/2012/07/m-e-kerr-rettet-die-zartlichkeit.html