M. Karagatsis

 3,6 Sterne bei 5 Bewertungen
Autor*in von Das gelbe Dossier, Held von Kastropyrgos und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Angaben zur Person: M. Karagatsis, Pseudonym des mit dem Namen Dimitrios Rodopoulos 1908 in Athen geborenen und 1960 ebenfalls in Athen verstorbenen griechischen Prosaautors, ist im deutschsprachigen Raum weitestgehend unbekannt. Nichtsdestotrotz zählt er mit seinem – angesichts seiner nur 52 Lebensjahre – bemerkenswert reichhaltigen Werk zu den bedeutendsten und einflussreichsten griechischen Erzählern des 20. Jahrhunderts. Es umfasst unter anderem 15 Romane und mehrere Erzählbände, Theaterstücke und Essaysammlungen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von M. Karagatsis

Cover des Buches Das gelbe Dossier (ISBN: 9783990210154)

Das gelbe Dossier

 (3)
Erschienen am 20.10.2016
Cover des Buches Held von Kastropyrgos (ISBN: 9783990210390)

Held von Kastropyrgos

 (1)
Erschienen am 15.02.2021
Cover des Buches Oberst Ljapkin (ISBN: 9783990210178)

Oberst Ljapkin

 (1)
Erschienen am 18.11.2016

Neue Rezensionen zu M. Karagatsis

Cover des Buches Held von Kastropyrgos (ISBN: 9783990210390)
Jashrins avatar

Rezension zu "Held von Kastropyrgos" von M. Karagatsis

Ein Stück griechischer Geschichte
Jashrinvor 3 Jahren

Michalos Russis ist eigentlich ganz zufrieden mit seinem Leben. Als Gutsherr und Kotzambassis – ein oberster Verwalter – geht es ihm sowohl materiell als auch in allen anderen Belangen gut. Mit den türkischen Besatzern seiner Heimat hat er sich gut arrangiert.

Als die Griechen sich jedoch gegen die Türken erheben, muss Russis gezwungenermaßen sein bequemes Leben aufgeben und landet über einige Umwege an der vordersten Front. Dort wird er unfreiwillig zum Helden.

Nachdem mich „Das gelbe Dossier“ von M. Karagatsis bereits begeistert hat, habe ich ebenso gespannt zu „Held von Kastropyrgos“ gegriffen. Doch obwohl ich den Schreibstil von Beginn an wieder mochte, hatte ich Schwierigkeiten, mich in die Geschehnisse einzufinden. Ich habe das Buch zweimal nach jeweils etwa einem Drittel beiseitegelegt. Letzte Woche habe ich einen weiteren Versuch gestartet (ich breche Bücher nur selten und äußerst ungerne ab) und siehe da: in wenigen Tagen hatte ich es beendet und ich frage mich, wo vorher mein Problem mit dem Buch lag. Vielleicht habe ich es einfach für mich zum falschen Zeitpunkt begonnen. Jetzt bin ich also durch und froh, noch einmal zu dem Buch gegriffen zu haben. Es ist sicher keine einfache Lektüre und mir hätte es aller Wahrscheinlichkeit nach sehr geholfen, wenn ich mehr über die griechisch-türkische Geschichte gewusst hätte, doch auch wenn das Buch die Ereignisse aus dem Jahr 1821 aufgreift, geht es in erster Linie um Lügen, Verrat und Intrigen, um Liebe und auch um das Leben. Denn Michalos Russis hat die ganze Zeit über ein Ziel vor Augen: er will leben und in seine Heimat zurückkehren.

Michalos ist kein typischer Protagonist, mit dem man sich leicht identifizieren kann. Er ist manchmal schwer zu greifen und ein Paradebeispiel für jemanden, der immer schaut aus welcher Richtung der Wind gerade weht, um sich dann dementsprechend in die Richtung zu orientieren, die am erfolgversprechendsten oder gefahrlosesten erscheint. Zwar habe ich mit ihm mitgelitten und mitgefiebert, aber dieses Verhalten hat mich auch immer wieder aufgeregt, selbst wenn ich verstehen konnte, weshalb er es manches Mal getan hat.

„Er war nichts weiter, als ein guter, aber etwas schwacher Mensch." (S.13)

Darüber hinaus ist er gutmütig, gerecht, intelligent und er liebt seinen Reichtum und Wohlstand. Daher hält er eigentlich auch nicht viel von der Revolution. Wie er am eigenen Leib erfahren muss, bedeutet Revolution Not und Leid und er muss um alles bangen, was ihm lieb und teuer ist.

Die Geschichte dieses unfreiwilligen Helden ist - wie oben erwähnt – in reale, historische Ereignisse eingebettet, welche im Nachwort genauer beleuchtet werden und wo zudem einige Begrifflichkeiten erklärt werden.

Insgesamt ein interessantes Stück griechischer Literatur, das vielleicht etwas Durchhaltevermögen erfordert, aber ich kann nur sagen, für mich hat sich das Durchhalten definitiv gelohnt .

Cover des Buches Oberst Ljapkin (ISBN: 9783990210178)
Wurm200s avatar

Rezension zu "Oberst Ljapkin" von M. Karagatsis

Oberst Ljapkin
Wurm200vor 7 Jahren

M. Karagatsis
Oberst Ljapkin
Verlag der Griechenland Zeitung

Autor: Angaben zur Person: M. Karagatsis, Pseudonym des mit dem Namen Dimitrios Rodopoulos 1908 in Athen geborenen und 1960 ebenfalls in Athen verstorbenen griechischen Prosaautors, ist im deutschsprachigen Raum weitestgehend unbekannt. Nichtsdestotrotz zählt er mit seinem – angesichts seiner nur 52 Lebensjahre – bemerkenswert reichhaltigen Werk zu den bedeutendsten und einflussreichsten griechischen Erzählern des 20. Jahrhunderts. Es umfasst unter anderem 15 Romane und mehrere Erzählbände, Theaterstücke und Essaysammlungen. (Quelle: Amazon)

Ljapkin wird für den Krieg wieder in den aktiven Dienst gerufen. Danach gelingt ihm die Flucht nach Griechenland und muss dort ein neues Leben beginnen. Dank der Hilfe eines Freundes, der Landwirtschaftsminister ist, gelingt ihm dies gut und er bekommt eine Anstellung als Stallmeister.

Das Buch besteht aus 21 Kapiteln, die alle keine Überschrift oder sonstige Angaben enthalten. Ein neues Kapitel beginnt immer mittig auf einer neuen Seite und beginnt stets mit einigen groß gedruckten Wörtern. Beim Lesen des Buches begegnet der Leser sehr vielen Charakteren, die alle aufgrund ihrer Nationalität, schwer auszusprechende Namen tragen. Hat man sich aber eingelesen, kommt man recht gut damit zurecht. Allgemein ist anzumerken, sollte man dem Buch seine Zeit geben und nicht sofort aufgeben mit Lesen, nur weil es etwas stockt beim Lesen. Das Buch ist nämlich keine leichte Kost und sollte dementsprechend ein wenig Zeit zum Lesen zugesprochen werden. Der Roman gibt einen sehr guten und gelungenen Eindruck in das damalige Leben. Dabei geht der Autor auf die Positiven wie auch negativen Aspekte ein. Manchmal trifft der Leser dabei auf Passagen, die ihm durchaus wütend machen können, was meistens am Umgang der Charaktere untereinander liegt. Dies nimmt besonders gegen Ende des Buches zu. Manchmal begegnen dem Leser Dokumente bzw. Briefe, die dann kursiv gedruckt sind und sich somit gut vom Text abheben.

Cover: Das Cover ist auf der Vorderseite weiß gehalten und auf der Rückseite Schwarz. Auf der Vorderseite sehen wir ein Foto von einem Mann in Uniform. Augenscheinlich handelt es sich dabei um den Oberst persönlich. Damit nimmt das Buch auch einen direkten Bezug zum Inhalt und man bekommt ein Bild vom Hauptcharakter des Buches. Der Titel des Buches steht in Rot gedruckt unter diesem Foto und hebt sich perfekt vom weißen Hintergrund ab.

Fazit: Mit Sicherheit ist dieses Buch keine leichte Kost und auch nicht für Jedermann geeignet. Für Liebhaber der Geschichte oder diejenigen die bereit sind etwas Zeit zu investieren bietet dieses Buch aber eine durchaus gelungene Handlung. Von mir gibt es 5/5 Sterne.

Klappentext: Angaben zur Person: M. Karagatsis, Pseudonym des mit dem Namen Dimitrios Rodopoulos 1908 in Athen geborenen und 1960 ebenfalls in Athen verstorbenen griechischen Prosaautors, ist im deutschsprachigen Raum weitestgehend unbekannt. Nichtsdestotrotz zählt er mit seinem – angesichts seiner nur 52 Lebensjahre – bemerkenswert reichhaltigen Werk zu den bedeutendsten und einflussreichsten griechischen Erzählern des 20. Jahrhunderts. Es umfasst unter anderem 15 Romane und mehrere Erzählbände, Theaterstücke und Essaysammlungen. (Quelle: Verlag der Griechenland Zeitung)

Autor: M. Karagatsis
Titel: Oberst Ljapkin
Verlag: Verlag der Griechenland Zeitung
Genre: Roman
Seiten: 248
Preis: 19,80
ISBN: 978-3-99021-017-8

http://wurm200.blogspot.de/

Cover des Buches Das gelbe Dossier (ISBN: 9783990210154)
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Rezension zu "Das gelbe Dossier" von M. Karagatsis

[Rezension] Das gelbe Dossier von M. Karagatsis
HappySteffivor 7 Jahren

Gebundene Ausgabe: 640 Seiten

Verlag: Verlag der Griechenland Zeitung - Hellasproducts GmbH

Erscheinungstermin: 20. Oktober 2016

ISBN-10: 3990210157

https://www.griechenland.net/shop/b%C3%BCcher/product/1389-das-gelbe-dossier

Klappentext

„Das gelbe Dossier“ gilt als ein Meisterwerk der neueren griechischen Literatur. Für den bekannten Literaturkritiker Demosthenes Kourtovik handelt es sich dabei um „einen der besten griechischen Romane, die je geschrieben worden sind.“ Und Petros Markaris bezeichnet den Autor Karagatsis im Vorwort als einen „Meister der Erzählkunst“ – dem großen Nikos Kazantzakis ebenbürtig.
Der Inhalt:
Im Heute begegnet der Schriftsteller (und Ich-Erzähler) Karagatsis, der sich selbst als Romanfigur inszeniert, am Grab des Literaten Manos Tassakos einer geheimnisvollen Frau namens Maria. Sie vertraut ihm in der Folge ein gelbes Dossier mit persönlichen Materialien von und zu Tassakos an. Tassakos ist der eigentliche Protagonist des Werkes, der, wie wir zu Beginn des Romans erfahren, Selbstmord verübt haben soll. So entrollt sich auf einer zweiten Ebene – als Roman im Roman – der Knäuel des geheimnisvollen Lebens und Todes des Helden, der sich als skrupelloser und unmoralischer Ränkeschmied und Intrigant sowie leidenschaftlicher Liebhaber Marias entpuppt. Letztere wird als sein weibliches Alter Ego dargestellt, die ihm – im Positiven wie im Negativen – Gleiches mit Gleichem vergilt. Eine entscheidende Rolle in der Handlung nehmen auch der Mentor von Tassakos, der große, mit dem Nobelpreis dekorierte Literat Kostis Roussis und dessen Neffe Nikos ein, die beide ebenfalls in einem engen Verhältnis zu Maria stehen. Die Handlung wird in der Folge stetig mit neuen dramatischen Ereignissen aufgeladen, welche die Spannung durchgängig aufrecht erhalten.

Autor

M. Karagatsis, Pseudonym des mit dem Namen Dimitrios Rodopoulos 1908 in Athen geborenen und 1960 ebenfalls in Athen verstorbenen griechischen Prosaautors, ist im deutschsprachigen Raum weitestgehend unbekannt. Nichtsdestotrotz zählt er mit seinem – angesichts seiner nur 52 Lebensjahre – bemerkenswert reichhaltigen Werk zu den bedeutendsten und einflussreichsten griechischen Erzählern des 20. Jahrhunderts. Es umfasst unter anderem 15 Romane und mehrere Erzählbände, Theaterstücke und Essaysammlungen.

Cover

Optisch passend zum Titel ist ein gelber Ordner auf dem Cover abgebildet. Auf diesem liegt ein Füller, aus dem Blut statt Tinte zu kommen scheint. Auch wenn mir das Cover nicht so zusagt, so ist es doch passend zum Buch gewählt und damit recht ausdrucksstark.

Meinung

Karagatsis, der eines Tages an das Aktenmaterial Tassakos´ kommt, fängt an dessen Selbstmord zu begreifen und wird zum Ermittler in diesem Fall. Durch seine Sicht auf die Dinge erfährt der Leser viele Details, zeitgleich mit Karagatsis und man fängt an mitzurätzeln, was mir sehr gut gefallen hat.

Überhaupt diesen Blick auf den eigentlichen Protagonisten Tassakos, dessen Leben genauestens unter die Lupe genommen und rekonstruiert wird wie das Dossier in die Hände Karagatsis´ gelangt ist, bilden ein spannendes Handlungsfeld.

Leider, zu meinem Nachteil musste ich mich erst einmal ein wenig dazu durchringen soweit zu lesen, das ich dieses Handlungsfeld und die spannenden Parts erkunden konnte. Denn ein ehr emotionsloser Schreibstil verbunden mit einer sehr langen Einführung in die Charaktere und ihre jeweiligen Verbindungen zueinander machten den Einstieg in das Buch recht schwerfällig.

Ebenso führten lange Dialoge dazu, manchmal lieber ein anderes Buch in die Hand nehmen zu wollen.

Jedoch wurde mein Durchhalten belohnt. Ich las einen Roman mit Charakteren, die eine enorme Tiefe haben und in ihrem Handeln absolut authentisch wirken.

Einen Roman, dessen Autor sich verschiedenster stilistischer Mittel zu nutze macht um dem Leser ein vielschichtiges Leseerlebnis zu bereiten und nicht zu vergessen die verschachtelte Art, eine Geschichte in einer Geschichte zu verpacken.

Letzten Endes blicke ich positiv und zufrieden auf „Das gelbe Dossier“ zurück und bin froh, das mich meine anfängliche Meinung nicht dazu bewogen hat das Buch aufzugeben.

Fazit

Dieses Buch ist keine leichte Kost und auch kein Roman für zwischendurch. Karagatsis´Werk benötigt Aufmerksamkeit und Durchhaltevermögen von seinem Leser, belohnt diesen aber letzten Endes mit einer großartigen Geschichte und Charaktertiefe, die seinesgleichen sucht.

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