Puh...so richtig konnte mich der erste Teil von All The Pretty Lies leider nicht in seinen Bann ziehen. Ich mag diese alten New Adult Romane mit all seinen Klischees eigentlich echt gerne, aber hier wollte der Funke einfach nicht so richtig überspringen.
Sloan und Hemi lernen sich in seinem Tattoostudio kennen und natürlich ist die sexuelle Anziehung direkt gigantisch. Aber er verwehrt sich, seiner Lust nachzugeben, bietet ihr aber dennoch an, sie in der Kunst des Tätowierens zu unterrichten. Gleichzeitig plagen ihn aber Schuldgefühle, da etwas in seiner Vergangenheit ist, was mit Sloans Familie zu tun hat und er dieses dunkle Geheimnis vor ihr verborgen hält.
Die Story ist also erst mal nichts neues, was auch absolut okay ist, die Umsetzung fand ich jedoch nicht so wirklich gelungen.
Sloan ist, ohne Mutter, in einer überbehütenden Familie voller Polizisten aufgewachsen – damit wird auch gerechtfertigt, dass sie noch Jungfrau ist und mit 21 Jahren noch nie Alkohol getrunken hat. Die Jungfräulichkeit lass ich mir ja noch einreden, aber nie Alkohol? Das Mädchen wird doch auf einer Party mal ein Bier getrunken haben – sie war schließlich nicht zuhause eingesperrt.
Das Tätowieren wird leider auch nur halbherzig in die Geschichte eingebaut. Sloan darf praktisch von Anfang an am lebenden Objekt tätowieren, einfach, weil sie eine begabte Zeichnerin ist. Das fand ich geradezu absurd.
Gut gefiel mir die Beziehung zu Sloans Vater und zu ihren Brüdern. Sie waren absolut überfürsorglich und übertrieben, aber das war die Art von Klischee, die ich gerne lese.
Die Liebesgeschichte war jedoch recht lahm. Der Großteil des Buches besteht daraus, dass Hemi und Sloan scharf aufeinander sind und gerne miteinander Sex hätten. Aber Gentleman wie er ist, hält er sich bis siebzig Prozent des Buches zurück oder es kommt immer etwas dazwischen. Reine Hinhaltetaktik, wie ich finde.
Als sie dann endlich Sex hatten, gibts natürlich den obligatorischen Streit wegen des dunklen Geheimnisses, was ich eigentlich wieder ganz gelungen fand. Aber dann hat die Autorin aus dem Nichts heraus ein Drama eingebaut, das viel zu wenig Raum einnahm und völlig bekloppt rüberkam.
Nun ja, letzten Endes dann Happy End, kitschiger Epilog...Ende gut, alles gut.
Insgesamt einfach zu durchschnittlich und schleppend, dadurch, dass man ja nur mit dem Warten auf Sex hingehalten wurde. Den Rest der Reihe werde ich nicht mehr lesen.