Niveauvolle Familiengeschichte eines Atheisten
von Gruenente
Kurzmeinung: Humorvolle Familiengeschichte, die auf hohem sprachlichen Niveau gleichzeitig den Atheismus des Autors begründet.
Rezension
Im Sommer 2012 starb Maarten ‘t Harts Mutter. Das nahm der renommierte zum Anlass, ihr Leben in einem Buch zu beschreiben.
Das Buch ist aber nicht nur die Lebensgeschichte von seiner Mutter, sondern gleichzeitig auch seine eigene. Da fast alles auf seinen eigenen Erinnerungen beruht.
Sie behielten bis zum Ende eine enge Verbindung, wenn die Mutter auch niemals ihre Kinder in den Arm genommen hat.
Sehr humorvoll werden viele Anekdoten aus dem Familienleben erzählt.
Ernster wird der Ton, wenn es um die tiefe Religiostät der Mutter geht. Ihr unerschütterlicher Glaube an die Kirche und an alles, was in der Bibel steht, brachte Maarten schon als Kind zur Verzweiflung. So nutzt er dieses Buch nicht nur als Familiengeschichte, sondern auch als harte Abrechnung mit der Kirche. Dieses Thema ist aus anderen Büchern schon bekannt, doch so eindringlich wie hier, habe ich es vorher noch nicht von ihm gelesen.
So kritisiert der Autor seine Mutter durchaus, trotzdem spürte ich die Liebe, die er dieser Frau entgegenbrachte, auf jeder Seite.
So bietet das Buch auf einem hohen sprachlichen Niveau eine humorvolle Familiengeschichte, die ein langes Leben (Magdalena wurde über 90 Jahre alt, und das ohne sich jemals die Zähne zu putzen) beschreibt und gleichzeitig den Atheismus des Autors begründet.