Cover des Buches Verzehrendes Verlangen (ISBN: 9783453491120)
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Rezension zu Verzehrendes Verlangen von Madeline Hunter

Originelle Helden und konventionelle Liebesgeschichte

von sKnaerzle vor 10 Jahren

Rezension

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sKnaerzlevor 10 Jahren
Leona ist von China nach England gereist, um neue Geschäftsverbindungen für die Firma ihres Bruders anzuknüpfen. (In Wahrheit hat sie die Firma seit dem Tod ihres Vaters geleitet.) Zugleich will sie herausfinden, welcher hochgestellte Engländer ihren Vater ruinierte und in den Selbstmord trieb, weil er sich dem Kampf gegen den Opiumschmuggel verschrieb.

Lord Easterbrook ist ein spleeniger Peer, der die Nähe anderer Menschen nicht erträgt, weil er aufgrund seiner außergewöhnlichen Sensibilität ihre Gefühle wie seine eigenen empfindet und das erträgt er höchstens bei seinen Geschwistern. Deshalb verbringt er seine Tage in seinem Zimmer im Schlafrock und kleidet sich nur zu besonderen Ereignissen an. In China versuchte er sich mit Opium zu betäuben, lernte dort aber einen besseren Weg kennen, Ruhe zu finden - die Meditation.

Außerdem ist Easterbrook Mitglied eines Geheimclubs, der die mittelalterliche Regel fortsetzt, dass ein Hochadliger nur von gleichrangigen Standesgenossen abgeurteilt werden darf. Die Mitglieder des Clubs sprechen verbrecherischen Adeligen das Urteil (Verbannung, in Extremfällen Tod durch Duell) und ersparen ihnen den Skandal eines öffentlichen Gerichts.

Leona und Easterbrook waren schon in China ein Liebespaar und werden es auch jetzt wieder. Es braucht aber lange, dann aus ziemlich egoistischen Gründen weigert Easterbrook sich, Leona zu helfen und dann stellt sich die Frage des Vertrauens und die Tiefe der Liebe. Aber wie immer hilft guter Sex über solche Probleme hinweg.

Easterbrook ist eine interessante Figur und einfach nicht der 08/15 Liebesromanheld. Gesellschaftlich ist er ein Außenseiter, und seine außergewöhnlichen Fähigkeiten, die er bei Bedarf ziemlich skrupellos einsetzt, sieht er meistens eher als Behinderung an.

Leona ist viel konventioneller, sie ist eine weitere dieser Heldinnen, die viel zu emanzipiert sind für die Zeit, in der sie leben.

Was man mögen kann oder auch nicht: die Vorgeschichte um Leonas Vater wird nur Bruchstückweise erzählt, mehr als das, was Easterbrook und Leona herausfinden, erfährt auch der Leser nicht, und das ist am Ende möglicherweise nicht die volle Wahrheit. Also, geheimnisvoll bleibt es.

Das Cover finde ich völlig einfallslos.
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