Madeline Miller

 4,3 Sterne bei 1.159 Bewertungen
Autor*in von Das Lied des Achill, Ich bin Circe und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Madeline Miller studierte Altphilologie an der Brown University in Providence, USA, und Dramaturgie an der Yale School of Drama, wo sie sich auf die moderne Adaption klassischer Texte spezialisierte. Später unterrichtete sie in Cambridge Latein und Griechisch. Für ihren Debütroman Das Lied des Achill wurde sie 2012 mit dem Orange Prize for Fiction ausgezeichnet, er schaffte es zudem auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste. Auch ihr zweiter Roman Ich bin Circe avancierte zum New York Times Bestseller und stand auf der Shortlist des Women’s Prize for Fiction. Millers dritte literarische Reise in die Welt der griechischen Mythologie war Galatea, ihre Neuerzählung des Pygmalion-Mythos. Ihre Bücher wurden in über 30 Sprachen übersetzt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Madeline Miller

Neue Rezensionen zu Madeline Miller

Cover des Buches Ich bin Circe (ISBN: 9783961610952)
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Rezension zu "Ich bin Circe" von Madeline Miller

nymphe--
Eine bekannte Geschichte aus neuer Perspektive

Als ich mit 10 Jahren zum ersten Mal Percy Jackson gelesen habe, wusste ich damals schon, dass ich ein Interesse für ein Thema entdeckt habe, das mich nicht so schnell wieder loslassen wird: Griechische Mythologie.

Umso mehr freut es mich immer mehr Romane zu sehen, die auf Geschichte der griechischen Mythologie basieren. Madeleine Millers Das Lied des Achill (2010) ist dabei schon ein echter Klassiker und 2018 erschien endlich ihr zweiter Roman Ich bin Circe. Die Figur der Circe kennen die meisten bestimmt aus Homers Odyssee als Zauberin, die auf einer Insel lebte und Männer in Schweine verwandelte. Heute würden wir dazu vielleicht sagen: Slay! Doch wie viele anderen weiblichen Figuren in der Griechischen Mythologie wird Circe zu einer sogenannten Femme Fatale. Einer Falle für Männer, die sie ins Verderben reitet. Eine Hexe. Eine Frau, der Mann nicht vertrauen durfte. 

Die Autorin Madeleine Miller nahm sich der Figur Circe an und gab ihr endlich eine Stimme, mit der sie selbst bestimmt ihre Geschichte erzählt. Man lernt sie nun als Mädchen kennen, das sich nach Anerkennung, Geborgenheit und Liebe sehnt. Als Frau, die verstoßen wurde. Als Zauberin, die ihre Kräfte zu ihren Bedingungen zu nutzen lernt. 

Ich fand es sehr spannend Circe auf so vielen Stationen ihres Lebens zu begleiten. Anfangs lernen wir den Palast und das Leben im Hofstaate ihres Vaters Helios kennen mit all ihren absurden Regeln und Bräuchen und dem kalten Krieg zwischen Göttern und Titanen. Gerade Interaktionen mit ihren Geschwistern Pasiphäe und Aietes boten tiefen Einblick darin, wie man Anerkennung innerhalb dieses göttlichen System gewinnt, auch wenn man sich dafür mit einem Stier paart und ein Ungeheuer gebärt. Vermeintlich oberflächliche Geschichten wie beispielsweise die Entstehung von Skylla bekommen durch Madeleine Miller mehrere Bedeutungsebenen und einen tieferen Sinn. Man merkt, dass die Autorin Altphilologie studiert und gelehrt hat. Denn sie kennt sich nicht nur mit den einzelnen Mythen aus, sondern sie versteht auch mit welchem Blick zu geschrieben wurden. Sie kennt verschiedene Versionen einer Geschichte und weiß, wie sie im Verlaufe der Zeit (meist zum Nachteil der Frauen) umgedeutet wurden. Madeleine Miller zeigt ein tiefes Verständnis für das System der Götterwelt und deren Interaktion mit Sterblichen. 

Deshalb würde ich nicht sagen, dass Madeleine Miller Circes Geschichte feministisch umgedeutet hat, sondern dass Circe schon immer feministisch war, sie nur immer mit einem männlichen Blick erzählt und betrachtet wurde. Dieser Blick ändert sich nun in Ich bin Circe. Miller lässt ihre Protagonistin selbst erzählen. Dabei hat sich natürlich auch ihre Fehler. Die Dinge, die sie im Leben bereut. 

Ich bin auf jeden Fall gespannt mehr von Madeleine Miller und diesem Themengebiet zu lesen. Für alle, die sich für feministische Lektüre und Griechische Mythologie interessieren, ist das Buch eine absolute Empfehlung!

Cover des Buches Das Lied des Achill (ISBN: 9783961612048)
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Rezension zu "Das Lied des Achill" von Madeline Miller

jasreads
Achill und Patroklos

Dieses Buch wurde mir schon so oft empfohlen und stand lange auf meiner Liste. Madeline Miller erzählt die Geschichte von Achill neu – aus der Perspektive seines engsten Freundes und Geliebten Patroklos.  

Die erste Hälfte hat mich total begeistert. Die Sprache ist wunderschön und hat mich sofort in die Welt der beiden gezogen. Ich habe sehr gerne gelesen wie sich die Beziehung zwischen Patroklos und Achill entwickelt.  

In der zweiten Hälfte, als der Fokus stärker auf der Belagerung Trojas liegt, hat das Buch für mich etwas an Magie verloren. Einige Abschnitte waren mir zu langatmig, und die Figuren wirkten plötzlich weniger greifbar.  

Trotzdem ein sehr besonderes, schön erzählted Buch, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen würde – besonders für alle, die sich für Mythologie interessieren. 

Cover des Buches The Song of Achilles: Madeline Miller (ISBN: 9781526648174)
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Rezension zu "The Song of Achilles: Madeline Miller" von Madeline Miller

rebbysii
2 Liebende und ein Krieg, den es zu gewinnen gilt – eine tragische Geschichte zwischen zwei jungen Männern

The Song of Achilles ist eine tragische Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern, deren Seelen ohne die Gegenwart des anderen verloren zu sein scheinen. Der Hauptcharakter, Patroklos, wird aus seinem Königreich verbannt und gezwungen, in einem Reich zu leben, das andere verstoßene junge Männer wie ihn aufnimmt. Während dieser Zeit trifft Patroklos auf den berühmten Prinzen dieses Königreichs – Achilles. Im Laufe der Jahre bauen sie eine starke Beziehung zueinander auf, und obwohl sie unweigerlich immer wieder voneinander getrennt werden, finden sie doch stets ihren Weg zurück zueinander – bis zum allerletzten Moment.


Der Schreibstil hat eine wunderschöne, fast schon poetische Note, die es ermöglicht, vollständig in die Geschichte einzutauchen. Doch gerade deshalb erfordert es ein wenig Mühe, sich an den Stil zu gewöhnen. Ich persönlich habe mich selbst bis zum Ende des Buches nicht vollständig daran gewöhnt, weil er so anders war als die Bücher, die ich sonst lese. Viele Worte und Ausdrücke waren mir völlig unbekannt, was es manchmal schwer machte, das Buch vollständig zu verstehen. Ich glaube jedoch, dass in fast jedem einzelnen Satz eine verborgene Intention der Autorin steckt. Es gibt so viel Tiefe zu entdecken, dass es manchmal schwerfällt, zu wissen, wo man überhaupt anfangen soll.


Trotz der sprachlichen Herausforderung bin ich dankbar, dass ich auf dieses Buch gestoßen bin und die Gelegenheit hatte, es zu lesen. Besonders die Dynamik zwischen Patroklos und Achilles hat mir sehr gefallen – ihre Beziehung war einfach herzerwärmend. Am Ende des Buches hatte ich eine tiefe Verbundenheit zu beiden Figuren entwickelt. Die Tatsache, dass sie trotz aller Hindernisse nie aufgegeben haben und immer wieder zueinander gefunden haben, zeigt, wie viel Leidenschaft und Liebe sie füreinander empfunden haben. Es ist wirklich wunderschön, wenn man betrachtet, wie sich ihre Beziehung von Anfang an bis zum tragisch traurigen Ende entwickelt hat.


Ich würde dieses Buch jedem empfehlen, der gerne eine traurige Geschichte liest – eine, die einem definitiv die Tränen in die Augen treiben kann, besonders durch die wunderschöne Sprache, in der fast jeder einzelne Satz auf verschiedene Weisen interpretiert werden kann.


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