Name: Die Schuhliebhaberin
Autor: Madeline Moore
Genre: Erotik, PWP (Porn without Plot), Bisexualität
Preis: € 7,99 [D] | € 8,30 [A]
Seiten: 334
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-404-16712-8
Verlag: Bastei Lübbe GmbH &. Co. KG
Rückentext:
Amanda, eine Frau in den besten Jahren, erbt das Schuhimperium ihres Mannes - und übernimmt zugleich eine Reihe gutaussehender Angestellter. Diese sind begierig darauf, die neue Chefin zufriedenzustellen, und zwar in jeder Hinsicht. Während Amanda ums Überleben ihrer Schuhläden kämpft, findet sie reichlich Gelegenheit, sich zu amüsieren ...
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Oh boy, wo fange ich nur an? Auch bei diesem Buch weiß ich nicht mehr, wo ich es gekauft habe, da es ein Mängelexemplar ist (der einzige Mangel, den ich aber erkennen kann, ist in dem Buch abgedruckt). Ich war ehrlich gesagt neugierig und habe mir dieses Buch geholt. Zwar bin ich nicht asexuell, aber auch nicht jemand, der extrem großen Wert auf Sex legt. Zumindest würde ich niemals fremdgehen O_o
Oder mich auf irgendwelche One Night Stands einlassen ... vermutlich habe ich deshalb Schwierigkeiten, die Hauptcharakteren zu verstehen. Vermutlich fällt es mir deshalb schwer, zu verstehen, ob ein solches Verhalten normal ist oder ob die Autorin hier nur übertrieben hat. Warum? Das erzähle ich euch.
Das Buch fängt damit an, dass Amanda ihren Mann überraschen möchte. Anfangs denkt man noch "Ja, sie hat ihn lange nicht mehr gesehen, weil er so viel arbeitet und will ihm einen besonderen Abend bereiten. Welchen sie auch haben. Etwa 10 Tage später wird er tot aufgefunden, in einem Stundenhotel. Ich Naivling dachte wirklich, er wäre dort nur mal zum Übernachten auf einer Geschäftsreise gewesen, dass er sie betrogen hat, habe ich zwar erst vermutet, aber nicht so wirklich geglaubt. Der Gedanke kam mir einfach nicht. Jedenfalls, der Mann ist an einem Herzinfakt gestorben und auch wenn das mit der Affäre (später findet sie heraus, dass es nicht nur ein Ausrutscher war) natürlich total daneben ist, ist ihr der Tod des Mannes irgendwie egal. Sie kommt extrem schnell darüber hinweg, nur, dass er eben noch jemand anderes im Bett hatte, gefällt ihr nicht. Ihre Reaktion darauf ist allerdings, sich im Laufe des Buches mehreren Menschen an den Hals zu werfen und mit ihnen immer seltsamere, sexuelle Abenteuer zu erleben. Vermutlich bin ich altmodisch, wenn ich sage, dass für mich persönlich Sex und Liebe zusammengehören ...
Jedenfalls wirft sie sich kurze Zeit später mehreren Männern und zwei Frauen an den Hals - das mit den Frauen lese ich dagegen eher selten bzw kommt es mir so selten vor, das bekommt einen Pluspunkt von mir. Dass dagegen auf BDSM zurückgegriffen wirkt, damit das Ganze noch skandalöser wirkt, hat für mich den Hauch eines Klischees. Auch, dass sie alle so feuchtflutschig und gut bestückt sind, liest man von Mal zu Mal mit mehr Augenrollen. Finger werden dorthin geschoben und der zuckt zusammen und dies und das ... irgendwann wird es einem zu blöde. In so gut wie jedem Kapitel hat sie mit mindestens einer Person Sex und stellt sich Sex mit der Person, die vor ihr steht, im Detail vor. Ja, es ist ein erotischer Roman, aber bitte, man kann es auch übertreiben. Ständig wird herumgevögelt und herumgestöhnt, ich hab die Szenen irgendwann nicht mehr so aufmerksam gelesen und die letzten paar Seiten habe ich mir geschenkt. Auch, dass ihr alle einfach so verfallen und mal eben Sex mit ihr haben wollen, ist so ein typischer Porno-Deus ex machina. Sie hat Bock auf Sex, also wollen die anderen auch. Jeder von ihnen verwandelt sich in eine willenlose Sexpuppe und es muss immer betont werden, wie feucht Amanda ist und wie devot die anderen ...
Abgesehen davon sind die Charaktere farblos und platt, oft genug habe ich manche vergessen und wusste nicht mehr, welche "Rolle" sie in diesem Buch spielten. Aber das ist auch nicht so wichtig, Hauptsache, sie stehen stramm in Reih und Glied.
Was man auch oft genug zu lesen bekommen, sind die Worte: Schwengel, Klit, Perlchen, Knöpfchen und Lustknabe. Scheinen die Lieblingsworte der Autorin zu sein ...
Achja, es gibt ja noch die Story, aber wie in jedem guten Porno ("Warum liegt hier überhaupt Stroh?") ist die Story nur ein dünnes, labbriges Alibi. Die Firma lässt sich quasi im Nullkommanichts retten, mit wenigen und einfachen Lösungen, auf die hätte der Mann auch kommen können, zwischen den gelegentlichen Spielen mit seiner Sekretärin. Aber nein, er muss Kredite aufnehmen, damit seine zukünftige Witwe wenigstens ein bisschen Story hat. Ich will übrigens gar nicht wissen, was er gemacht hat, um an einem Herzinfakt zu sterben, wenn es vorher keine nennenswerten Anzeichen gab. Oder sie wurden nur nicht erwähnt. Apropos Erwähnung, die Tatsache, dass er tot ist, ist gerade mal 3 Sätze wert. Vermutlich war er auch nur ein Alibi, damit sie an ein Schuhimperium herankommt. Denn geliebt haben die sich nicht wirklich. Zwar bereut sie seinen Tod irgendwann, aber dafür braucht sie fast das komplette Buch und nach kurzer Zeit ist es ihr auch egal. Ist wohl beim nächsten Sex mit dem Hirn rausgeflogen ...
So ist es natürlich kein Wunder, dass ihre Rettungsaktion ein voller Erfolg ist, was auch (mehr oder) weniger beleuchtet wird.
Und dieser Dirty Talk die ganze Zeit ... uff, noch eine Sache, die einem irgendwann zum Halse raushängt. Dass die Dialoge stellenweise dagegen sehr vulgär sind, hat mich in dem Kontext dagegen nicht gestört. Btw, wie Amanda auch immer meinte "Sie sind meine Untergebenen, sie dürfen sich nicht ohne mich amüsieren" - keine Ahnung, ob das ernst gemeint war, nervig war es auf jeden Fall.
Leseprobe (die ersten 10 Sätze):
Der junge Bauarbeiter drehte das große Pappstraßenschild von "Langsam" auf "Stopp". Amanda hätte gerade noch durchrutschen können, aber sie trat lieber auf die Bremse und kam etwa anderthalb Meter vor dem jungen, schlaksigen Kerl zum Stehen. Unter seinem Helm wirkte sein Gesicht jung und verletzlich. Er war kaum älter als achtzehn oder neunzehn. Vielleicht ein Student, der sich während der Sommerferien etwas dazuverdiente. Er war gebräunt und arbeitete mit nacktem Oberkörper. Ein Kreis drahtiges dunkles Haar umgab jeweils die beiden kleinen harten Brustwarzen. Ein paar verirrte Haare wuchsen auf der Brust. Seine Unterhose lugte ein paar Zentimeter über seine Arbeiterhose und den tief hängenden Werkzeuggürtel. Ein Schweißtropfen rann von seiner Achselhöhe über seinen Brustkorb hinab.
Fazit:
Wenn man mich fragen würde, warum ich mir das Buch komplett (naja, bis auf die letzte 5 Seiten aka die letzte Sexszene) gegeben habe, dann habe ich keine richtige Antwort darauf. Ich war doch neugierig, wie das mit der Firma genau ausgeht, auch wenn der Storyanteil sehr gering und platt war. Wäre das Ganze kein Erotikroman, sondern ein Thriller gewesen, wäre es mit den ganzen Intrigen und Schwierigkeiten deutlich interessanter zu lesen gewesen. Aber das ... nein. Sicherlich muss man in einem Erotikbuch mit mehreren Sexszenen rechnen und dass sie auch detaillierter sind als jetzt in anderen Genres. Aber eine Dauerbeschallung muss in meinen Augen nun wirklich nicht sein. Das nimmt einem den Spaß am Lesen, außerdem liest man so oft, wie hoch erregt sie sind, dass man nur noch dasitzt und sich fragt: "Ach, echt jetzt?" *Augen roll*
Eigentlich wollte ich dem Buch zwei Rubine geben, aber wenn ich so genauer darüber nachdenke, erscheint mir ein Rubin doch passender. Das Buch muss man sich echt nicht geben, es sei denn, man mag farblose Charaktere und Sexszenen in übertrieben hoher Anzahl.
Achja, das Buch heißt übrigens so, weil sie von ihrem Mann oft Musterschuhe geschenkt bekommen hat (wofür sie auch passenderweise die perfekte Schuhgröße hat, welch ein Zufall ...).
Madeline Moore
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Neue Rezensionen zu Madeline Moore
Mittlerweile sollte mir wohl einleuchten, dass es nicht viele gute Erotikromane gibt, auch wenn ich mir das Buch mit dem Gedanken geholt habe, dass ich Lust auf was trashig-leichtes habe, war ich gen Ende doch wieder ein kleines bisschen enttäuscht und genervt.
Sarah ist eine junge Studentin, vergeben und als Protagonistin dieses Abenteuers natürlich noch Jungfrau. Eines schönen Tages stolpert sie in ein Hotel und trifft dort fremde Leute, die so rüberkommen, als wären es eigentlich ihre Freunde, was genau sie dort eigentlich wollte, wird man nie erfahren, aber es kommt schnell zu ihrem ersten Mal mit einem fremden Mann, der ihr sofort multiple Orgasmen beschafft und in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Dabei fallen natürlich, wie in vielen anderen Erotikromanen meine liebsten Worte: „[...] es könnte ihr kommen[...]“ und ab dieser Formulierung ist es bei mir meistens schon vorbei, weil diese hat nichts erotisches an sich – ich denke dabei immer, ihr würde die Kotze hochkommen.
Schließlich landet das junge Mädchen bei einer Agentur für Callgirls und ist natürlich direkt rattig auf das Geld, weswegen sie den Job annimmt.
Einige interessante Situationen ergeben sich dadurch schon und man bekommt viel Abwechslung aufgetischt, doch was mich hier wieder stört ist der Zusammenhang von Story und Klappentext, welcher einen Jon, oder 'John' auf den Plan bringen soll, der ihr Leben als Studentin ordentlich auf den Kopf stellen soll.
Mit der Erwartung hier eine Lehrer/Schüler-Geschichte zu lesen kommt man nicht weit, denn besagter Jon taucht viel zu spät auf und entpuppt sich erst mal als vollkommen anders, als erwartet.
Gegen Ende schien die Autorin wohl auch keine wirkliche Lust mehr zu haben, denn sie stolpert von einem Kapitel ins nächste, ohne das sich ein richtiger Zusammenhang findet, aber ein Yay für eine obligatorische Vergewaltigungsszene, die natürlich in keinem 'guten' Erotikroman fehlen darf.
Und zu allem Überfluss wird einem am Ende auch noch ein Haufen Kitsch auf dem Silberteller serviert.
Sowas kann man auch besser machen.
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