Rezension zu "Die Magie des Abgrunds" von Magali Volkmann
Ich möchte meine Rezension mit der Erklärung beginnen, wie ich zu dem Buch gekommen bin. Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte mich das Cover wahrscheinlich nicht überzeugt. Auf der Leipziger Buchmesse 2023 war ich gerade am Stand des Drachenmond Verlag als die Autorin Magali Volkmann Signierstunde hatte. Sie saß dort nicht alleine, aber sie konnte mich als Einzige zum Kauf überzeugen. Besonders überzeugt hat mich, dass es keine Spice-Szenen gibt und die Romance nicht im Vordergrund steht. Nach dem Lesen kann ich diese Aussage auf jeden Fall bestätigen. Tatsächlich ist der Romance-Anteil so gering, da hätte man ihn auch weg lassen können. Es hätte für mich wenig Unterschied gemacht, ob man es "Liebe" oder "Freundschaft" nennt. Der Klappentext hat mich aber auch sehr angesprochen. Jetzt im Januar habe ich es endlich gelesen. Leider konnte es mich dann aber nicht zu 100% überzeugen, obwohl ich nach der Beschreibung der Autorin so viel Hoffnung hatte, dass ich es lieben würde.
Anfangs ist es mir total schwer gefallen mit dem Schreibstil klar zu kommen. Vorallem in Unterhaltungen der Protagonisten war ich manchmal verwirrt wer spricht, aber der Schreibstil ist meiner Meinung nach generell gesehen etwas gewöhnungsbedürftig. Ein Satz war es mir dann aber wohl doch wert ihn zu notieren: "Und siehst du in den Abgrund, dann sieht er auch in dich."
Man merkt beim Lesen, dass die Autorin eine unglaublich große und faszinierende Welt geschaffen hat, deren Grundidee ich super spannend fand. Die schwebenden Stadtteile, die mit Brücken verbunden sind und der Abgrund aus dem die Nebelgeister aufsteigen. Allerdings hatte ich während dem Lesen Probleme mir diese Welt vorzustellen und nachzuvollziehen. Mein Gefühl war, dass die Autorin diese Welt farbenfroh vor sich gesehen hat, aber auf das Papier hat sie diese leider nur schwarz-weiß bringen können.
Mindestens genauso wenig habe ich das Magiesystem verstanden. Die Grundidee fand ich auch hier extrem spannend und neuartig. Aus Binderglas, das (gut sichtbar) auf der Haut wächst, und mit Hilfe des Abgrunds wird die Magie gewirkt, so viel habe ich verstanden. Es schien mir Versuche der weiteren Erklärung dessen zu geben, allerdings verstanden habe ich es nicht. Auch den Unterschied von Menschen mit der Glaskrankheit und Magiern mit Binderglas habe ich nicht wirklich verstanden.
Sobald es mir egal war, wie genau die Welt aussieht beziehungsweise funktioniert (bzw. meine eigene Fantasie bemüht habe) und wie die Magie funktioniert, hat mir das Buch und die Geschichte gut gefallen. Ich habe einfach akzeptiert, dass Artana Magie wirken kann, egal wie genau das funktioniert und dann fand ich auch den Plot wirklich gut und interessant. Es geht vorallem um die Freundschaft von Artana und Lorin, die immer wiedergeboren werden und gemeinsam versuchen müssen die Königin zu stürzen, was ich sehr spannend fand. Das Ende hat mich dann auch nochmal richtig überrascht.
Fazit: Mit der Vorstellung der Welt und der Magie hatte ich meine Probleme und mit einigen verwirrenden Sätzen und Gesprächen. Insgesamt fand ich die Welt und die Charaktere aber spannend, interessant und mal was ganz anderes. Ausbaufähig, aber eine große kreative Leistung, daher von mir 3,2/5 🦉
Ich werde den weiteren Büchern von Magali Volkmann auf jeden Fall nochmal eine Chance geben und hoffe, dass sie mich auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse erneut für eins ihrer Bücher überzeugen kann.