Rezension zu Über allem war Licht von Magda Woitzuck
Schicksalhafte Beziehung aus Gewalt und Leidenschaft
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Kurzmeinung: Ein eindringliches Leseerlebnis
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 8 Jahren
Rosa – Hans – Milo
Drei Personen wie in einem Kammerstück, sind schicksalhaft miteinander verbunden. Rosa ist mit Hans verheiratet, einem gewalttätigen Alkoholiker. Rosa nimmt seine Gewaltausbrüche klaglos hin, wohl schon über Jahre. Hans zeigt Gewalt gegenüber allen Schwächeren, schon seine Schießerei auf Spatzen zeigt das.
Die Sätze sind kurz, karg, fast zurückgenommen, aber nach wenigen Zeilen setzt mein Kopfkino ein und ich denke die Sätze weiter, finde mich in das Denken von Rosa und Milo. Es gibt gleich zu Beginn Sätze, die mir im Kopf bleiben: Er hatte nicht mit dieser Lust gerechnet, diesem Reichtum, er dacht an die vielen Worte, die aus ihrem Mund hervorgedrungen waren. Wie Wasser hatten sie einen Weg in sein Herz gefunden.
Rosa nimmt die Schläge hin, sie erwartet sie und sie empfindet anfangs Scham und Schuld. Ist es nicht immer ihre Schuld, wenn Hans die Beherrschung verliert? Hat sie vielleicht seine Wünsche nicht erfüllt, aber durch Milo ändert sich alles. Rosa erfährt eine sexuelle Erweckung. Hans spürt ihre Veränderung, sie empfindet Lust – auch bei Gewalt: …. „ihre Gefühle für Milo hatten nicht nur einen Schrank mit Sonnen angefüllt. Sie hatten in der Finsternis etwas zum Leben erweckt, dem ein monströser Geruch anhaftete, es war nicht mehr so wie früher. Es tat immer noch weh, es machte ihr immer noch etwas aus, aber sie empfand etwas Neues dabei ……….Der Schmerz hatte sich transformiert, er war nicht nur Schmerz, er hatte besorgniserregend lustvolle Nuancen bekommen.“
„ Männer wollten doch immer besitzen, erobern, haben, vor allem die ratselhaften,schönen Dinge, und sie wollten es mit derselben Irrationalität, mit der sie Dinge, die sie nicht verstanden, zu zerstören suchten.“ Auch so ein Satz, der lange nachklingt. Hans wollte Rosa besitzen, als rätselhafte schöne Frau. Aber als sich Rosa veränderte, war sie nicht mehr interessant für ihn. Das kann sie nicht akzeptieren, beide zogen doch ihre Stärke aus diesem diesem Kräfteverhältnis, vielleicht auch unbewußt. Als sie erkennt, dass Hans sie verlassen will, das er sie wegschmeisst, ist die Katastrophe unausweichlich, eine Spirale ist in Gang gekommen und sie kann nicht aufgehalten werden. Aber auch Milo hat sich verändert, auch er will besitzen und zerstören, auchauf ihn trifft der Satz zu. Die Autorin erzählt, sie nimmt keine Partei für eine Figur, sie gibt dem Leser kein Werturteil an die Hand. So leicht will sie es uns nicht machen.
Milo und Rosa, Gegenwart und Rückblenden, die Kapitel wechseln sich ab und so entsteht ein Bild einer schicksalshaften Beziehung aus Gewalt und Leidenschaft, die keiner der beteiligten Personen unbeschadet übersteht, denn alle tragen sie Gut und Böse in sich. Der Leser bleibt zurück, beeindruckt, still und noch lange mit diesem Roman beschäftigt, dessen Ende mehrere Interpretationen zulässt.
Ich habe gelesen, dass es ein Debütroman ist, das hat mich noch mehr beeindruckt, denn da gibt es kein Suchen, keine Unsicherheit, es ist ein ausgereifter Text, in dem jedes Wort, jeder Satz passt. Die Ausstattung - das Umschlagbild ist für diesen Roman entstanden, macht dieses Buch noch unverwechselbarer.
Drei Personen wie in einem Kammerstück, sind schicksalhaft miteinander verbunden. Rosa ist mit Hans verheiratet, einem gewalttätigen Alkoholiker. Rosa nimmt seine Gewaltausbrüche klaglos hin, wohl schon über Jahre. Hans zeigt Gewalt gegenüber allen Schwächeren, schon seine Schießerei auf Spatzen zeigt das.
Die Sätze sind kurz, karg, fast zurückgenommen, aber nach wenigen Zeilen setzt mein Kopfkino ein und ich denke die Sätze weiter, finde mich in das Denken von Rosa und Milo. Es gibt gleich zu Beginn Sätze, die mir im Kopf bleiben: Er hatte nicht mit dieser Lust gerechnet, diesem Reichtum, er dacht an die vielen Worte, die aus ihrem Mund hervorgedrungen waren. Wie Wasser hatten sie einen Weg in sein Herz gefunden.
Rosa nimmt die Schläge hin, sie erwartet sie und sie empfindet anfangs Scham und Schuld. Ist es nicht immer ihre Schuld, wenn Hans die Beherrschung verliert? Hat sie vielleicht seine Wünsche nicht erfüllt, aber durch Milo ändert sich alles. Rosa erfährt eine sexuelle Erweckung. Hans spürt ihre Veränderung, sie empfindet Lust – auch bei Gewalt: …. „ihre Gefühle für Milo hatten nicht nur einen Schrank mit Sonnen angefüllt. Sie hatten in der Finsternis etwas zum Leben erweckt, dem ein monströser Geruch anhaftete, es war nicht mehr so wie früher. Es tat immer noch weh, es machte ihr immer noch etwas aus, aber sie empfand etwas Neues dabei ……….Der Schmerz hatte sich transformiert, er war nicht nur Schmerz, er hatte besorgniserregend lustvolle Nuancen bekommen.“
„ Männer wollten doch immer besitzen, erobern, haben, vor allem die ratselhaften,schönen Dinge, und sie wollten es mit derselben Irrationalität, mit der sie Dinge, die sie nicht verstanden, zu zerstören suchten.“ Auch so ein Satz, der lange nachklingt. Hans wollte Rosa besitzen, als rätselhafte schöne Frau. Aber als sich Rosa veränderte, war sie nicht mehr interessant für ihn. Das kann sie nicht akzeptieren, beide zogen doch ihre Stärke aus diesem diesem Kräfteverhältnis, vielleicht auch unbewußt. Als sie erkennt, dass Hans sie verlassen will, das er sie wegschmeisst, ist die Katastrophe unausweichlich, eine Spirale ist in Gang gekommen und sie kann nicht aufgehalten werden. Aber auch Milo hat sich verändert, auch er will besitzen und zerstören, auchauf ihn trifft der Satz zu. Die Autorin erzählt, sie nimmt keine Partei für eine Figur, sie gibt dem Leser kein Werturteil an die Hand. So leicht will sie es uns nicht machen.
Milo und Rosa, Gegenwart und Rückblenden, die Kapitel wechseln sich ab und so entsteht ein Bild einer schicksalshaften Beziehung aus Gewalt und Leidenschaft, die keiner der beteiligten Personen unbeschadet übersteht, denn alle tragen sie Gut und Böse in sich. Der Leser bleibt zurück, beeindruckt, still und noch lange mit diesem Roman beschäftigt, dessen Ende mehrere Interpretationen zulässt.
Ich habe gelesen, dass es ein Debütroman ist, das hat mich noch mehr beeindruckt, denn da gibt es kein Suchen, keine Unsicherheit, es ist ein ausgereifter Text, in dem jedes Wort, jeder Satz passt. Die Ausstattung - das Umschlagbild ist für diesen Roman entstanden, macht dieses Buch noch unverwechselbarer.