Cover des Buches Leichte Turbulenzen bei erhöhter Strömungsgeschwindigkeit (ISBN: 9783423249676)
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Rezension zu Leichte Turbulenzen bei erhöhter Strömungsgeschwindigkeit von Maggie Shipstead

Leichte Turbulenzen

von nataliea vor 11 Jahren

Rezension

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natalieavor 11 Jahren
Der Roman wird aus Sicht des Brautvaters Winn erzählt. Am Anfang des Romans und die Leseprobe lassen einen Roman erkennen, der zwar fröhlich jedoch nicht tiefsinnig sein wird. Allerdings täuscht dies sehr. Der Roman umfasst ziemlich heikle Themen, wie die Spießbürgerschaft, Homosexualität, Angst zu Versagen und Affären. Der Roman umfasst lediglich drei beschriebene Tage. Diese drei Tage erzählen die Hochzeitsvorbereitungen von Daphne, einer Tochter von Winn van Meter. Die van Meters sind eine amerikanische Familie, die eigentlich ziemlich klischeehaft ist. Winn ist es sehr wichtig, dass seine Familie angesehen ist. Schließlich hat er einen Abschluss in Harvard und ist sämtlichen Clubs beigetreten, nur der Beitritt in den Pequod-Golfclub steht noch aus. Seit zwei Generationen gehört diese Familie der Elite an und ist alles andere als neureich, so das Bild von van Meter nach Außen. Die wirkliche Situation zeigt allerdings, dass dies nur eine Fassade der van Meters ist. Winn hat zwei Töchter und ist seit 31 Jahren mit seiner Frau Biddy zusammen, die er auf der Beerdigung seines Vaters kennen gelernt hat. Den Töchtern lässt er aber spüren, dass er eigentlich lieber eine Sohn hätte. Daphne ist hochschwanger und bereitet sich auf ihre Hochzeit vor. Die jüngere Schwester Livia war schwanger und hat die Schwangerschaft nach der Trennung von Teddy abgebrochen. Dies hat sie so sehr mitgenommen, so dass sie einen Nervenzusammenbruch erlitten hat und erst wieder ins Leben zurückfinden muss. Während dieser drei Tage sind nur weibliche Charaktere neben Winn zugegen. Unter diesen ist Celeste, Winns Schwägerin, bereits viermal verheiratet und dem Alkohol verfallen. Auch zu erwähnen sind die drei Freundinnen von Daphne. Piper kichert über alles, Dominique ist mit Daphne im Internat groß geworden und war oft Gast im Hause der van Meters. Und die dritte im Bunde ist Agatha, die Winn schon im Kindesalter den Kopf verdreht hat. Problematisch für mich ist jedoch, dass der Leser sich nicht sicher sein kann, ob diese Geschichte nun ironisch und satirisch gemeint ist, oder ob die Autorin diese ernst meint. Die Themen sind teilweise sehr unangenehm und bringen das emanzipierte Frauenbild ziemlich in Verruf. Winn ist ein typischer Amerikaner. Er ist prüde, möchte angesehen werden und er steht auf junge Mädchen. Die Rückblicke von Winn und Livia in die Vergangenheit geben viel Einblick in die Familie und doch verwirren diese sehr. Auch die sehr detaillierten und metaphorischen Beschreibungen sind etwas zu viel für meinen Geschmack. Diese verleihen der Geschichte eine gewisse Langatmigkeit. Die Sprache ist jedoch sehr niveauvoll und der Schreibstil flüssig und leicht verständlich. Sollte die Autorin diese Geschichte als Satire verfasst haben, so ist diese erzählerisch sehr gut gelungen und wirklich zu empfehlen.
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