Aus dem englischen Wikipedia (gekürzt):
Sarvodaya is a Sanskrit term meaning 'universal uplift' or 'progress of all'. The term was used by Mahatma Gandhi as the title of his 1908 translation of John Ruskin's tract on political economy, Unto This Last, and Gandhi came to use the term for the ideal of his own political philosophy.
... The Gandhian social ideal encompassed the dignity of labor, an equitable distribution of wealth, communal self-sufficiency and individual freedom...
... Gandhi's followers in India, like the Indian nonviolence activist Vinoba Bhave, continued working to promote the kind of society that he envisioned, and their efforts have come to be known as the Sarvodaya Movement...
Vorausgeschickt: mein antiquarisches Exemplar hat keinen Schutzumschlag mehr, deshalb kann ich auch keine Jahreszahl für die deutsche Ausgabe nennen. Das "Vorwort des indischen Herausgebers" ist jedoch mit 1953 datiert. Zu diesem Zeitpunkt war Gandhi bereits seit 5 Jahren tot.
Es handelt sich um eine Sammlung von Zitaten Gandhis und seiner frühen Nachfolger zum Aufbau einer neuen Gesellschaftsordnung, deren wichtigste Werte Liebe, Selbstaufopferung und Genügsamkeit sein sollen.
Die Wichtigkeit der manuellen Arbeit (Gandhis Spinnrad steht symbolisch dafür), Globalisierungskritik (obwohl das damals noch anders geheißen hat), und gemeinsamer Besitz von Landflächen und Geräten (sogar vor Enteignung wird nicht halt gemacht) sind andere immer wiederkehrende Punkte.
Ein leichtes Lächeln hat bei mir das Thema "Schutz der Kuh" ausgelöst - für Europäer vielleicht nicht ganz so verständlich. Aber Tierschutz, Umweltschutz und Frauenrechte (ja, tut mir leid, die sind thematisch da dabei) gehören selbstverständlich auch zum Programm.
Inhaltlich ein sehr radikales politisches Manifest - in den Zielen (wenn auch nicht in den verwendeten Mitteln) dem Kommunismus nahestehend.
Nachteil: sprachlich nicht besonders leicht zugänglich. Sehr viel indirekte Rede, teilweise klingt es nach "google-übersetzer".
Empfehlenswert für alle Anarchisten, Idealisten und Revoluzzer als Fundgrube für tolle Zitate und zur spirituellen Unterfütterung bekannter Ideen.