Das Mondscheincafé hat keinen festen Standort, mal erscheint es mitten in einer Einkaufspassage, manchmal an einem ruhigen Strandabschnitt. Und jetzt, wo bald Weihnachten ist, haben die liebenswerten Katzen, die dort arbeiten, alle Pfoten voll zu tun. Denn die Gäste, die zu ihnen kommen, erhalten nicht nur ein speziell für sie ausgesuchtes Getränk oder Gericht, sondern auch den Rat der Sterne. Aber auch unter den Katzen selbst gibt es Konflikte und Verwicklungen.
„Weihnachten im Mondscheincafé“ ist bereits der zweite Band der Reihe der japanischen Autorin Mai Mochizuki, die deutsche Übersetzung stammt von Yukiko Luginbühl. Der Roman ist in drei größere Kapitel aufgeteilt, in denen jeweils eine Figur im Fokus steht. Zunächst ist da Satomi, die genau weiß, dass ihr Partner ihr an Weihnachten einen Heiratsantrag machen möchte. Sie ist jedoch noch nicht bereit, ihr Berufsleben in Tokyo aufzugeben. Koyuki hingegen fühlt sich wie ein Fremdkörper in der eigenen Familie, seit ihre Mutter nach dem Tod des Vaters wieder geheiratet hat, und hat ein einsames Weihnachten vor sich. Junko hat den Kontakt zu ihrem Vater schon vor Jahren abgebrochen, fragt sich aber, ob sie ihrer kleinen Tochter Ayu wirklich den Opa vorenthalten sollte.
Alle drei Frauen sind in der Handlung miteinander verbunden, denn Satomi ist sowohl die Vorgesetzte von Koyuki, als auch die Schwägerin von Junko. Und ihnen allen hilft das Mondscheincafé weiter, die richtige Entscheidung für ihr zukünftiges Leben zu treffen. Die Astrologie rückt dabei für mich in den Hintergrund, denn sie ist zwar eine nette Ausschmückung der Geschichte, aber eigentlich erfahren die drei Frauen im Gespräch und in der Auseinandersetzung mit sich selbst, was sie wirklich wollen.
Der Ausgang aller drei Geschichten ist sehr harmonisch und vor allem familienbezogen. Das mag eine kulturelle Sache sein oder auch der Tatsache geschuldet, dass ein gewisses weihnachtliches Gefühl vermittelt werden soll. So oder so haben mir die Geschichten jedoch gut gefallen, vor allem die über Junko, ihre Tochter Ayu und den neuen Familienhund.

















