Rezension zu "Low Carb High Fat für Einsteiger" von Jürgen Vormann
Es gibt viele Ursachen für Übergewicht, aber die häufigste ist sicher die falsche Nahrungsauswahl (und die zu grossen Mengen). Es wäre dringend angezeigt, weniger Kohlehydrate mit dem Essen aufzunehmen – adieu Pasta und Brot? Maiko Kerner hat durch Umstellung ihrer Ernährung auf Low Carb High Fat (LCHF, kohlenhydratarm aber fettreiche Nahrung) ihre Hormonstörung und das damit verbundene Übergewicht erfolgreich bekämpft. Prof. Jürgen Vormann ist Ernährungswissenschaftler sowie Gründer und Leiter des Instituts für Prävention und Ernährung (IPEV) in München.
Erster Eindruck: Ein kompaktes Büchlein mit schönem Layout, Tabellen, Diagrammen und vielen Farbfotos – gefällt mir gut.
Das Buch ist wie folgt gegliedert: 1) Theorie: Abnehmen mit LCHF; Übergewicht – was nun? Ketone und Ketose; 2) Praxis: Einstieg in die LCHF-Küche; der vier-Wochen-Plan; 3) Service: Bücher und Adressen, die weiterhelfen.
Was kann mit LCHF-Ernährung erreicht werden? Gewicht reduzieren, ohne zu hungern; gleichmässiges Energielevel über den ganzen Tag; stabiler Blutzuckerspiegel; Schluss mit Heisshungerattacken u.v.m. Das klingt doch sehr gut, oder? Sehr interessant sind die Erklärungen, wieso der häufige Verzehr von Kohlenhydraten zu einer Gewichtszunahme führt. Und schon gewusst? Insulin ist der grösste Feind des Fettabbaus; es sorgt nämlich dafür, dass das Zuviel an Energie als Fett gespeichert wird. Wenn der Insulinspiegel sinkt, weil keine Kohlenhydrate mehr nachkommen, kommt es sowohl zu Fettabbau als auch Herstellung von Ketonkörpern. Ideal für die LCHF-Küche ist Kokosfett/-öl, das die Produktion von Ketonkörpern fördert. All diese Dinge, wie auch die Ketose (eine Stoffwechselsituation), werden für Laien verständlich erklärt, dennoch hat es für mich vieles, was mich momentan eher verwirrt.
Die Rezepte für die 28 Tage sind in 4er-Blöcke eingeteilt mit je einer einseitigen Einkaufsliste. M.E. müssen sehr viele Nahrungsmittel eingekauft werden. Bei den Tipps z.B. für das Frühstück konnte ich mich für keine Variante begeistern, denn Brot (auch Vollkornbrot) und Marmelade passen hier nicht hinein. Auch die Alternative Eiweissbrot funktioniert nicht. Ein Sandwich brauche ja zudem kein Brot als Unterlage – für mich aber schon. Und die weissen Smoothies sind für mich kein Frühstück, denn ich will etwas zwischen den Zähnen haben.
Auf der Suche nach Low-Carb-Büchern bin ich auf das vorliegende gestossen – ich habe aber beim Kauf das Wort High Fat schlicht überlesen. Mir war bis dahin nicht bewusst, dass es sowohl Low Carb als auch Low Carb High Fat gibt. Fazit: Low Carb interessiert mich nach wie vor, aber LCHF werde ich im Moment nicht für mich umsetzen.