„Vielleicht war es höchste Zeit, dass in unserer braven Familie so etwas wie Dynamik entstanden ist.“
Als die schrille Zoe neu in ihre Klasse kommt, hat Rea nur an ihr zu meckern. Dann jedoch freundet sie sich mit dem Mädchen an und lernt eine Welt abseits ihres heilen Familienlebens kennen. Als sich auch ihr Bruder Georg für Zoe interessiert geraten Reas Familie, ihre Welt und ihre Gefühle ganz schön durcheinander.
Die Welt von Rea besteht aus einer intakten Familie mit genügend Geld, Tennisstunden, Klavierunterricht und der Schule. Schon allein der Anblick der kunterbunten Zoe ist vollkommen anders. Von den ersten abstoßenden Gedanken weit weg ist die Freundschaft, die sich zwischen den Beiden entwickelt. Dabei wird hier aber Freundschaft nicht nur als konstruktiv beschrieben. Zoes Leben ist von so vielen Problemen belastet, denen sich Rea nicht immer entziehen kann. Dadurch driftet sie immer mehr von ihrem bisherigen Leben ab. Die Vorwürfe ihrer Eltern, Zoe sei ein schlechter Einfluss, habe ich als sehr hart empfunden, die Abhängigkeit in der sich Rea von Zoe begibt war aber wirklich problembehaftet.
Die Freundschaft die hier beschrieben wird, zeichnet mit ihren Auswirkungen keine allzu positiven Gefühle. Besonders der Wechsel zwischen der Gegenwart – in der Zoe wegzieht und Rea ihr ihre Gedanken sendet – zu den Ereignissen in der Vergangenheit - die beschreiben, wie sich die beiden kennengelernt haben bis hin zum Umzug – haben das volle Ausmaß von Reas gefühlsmäßiger Abhängigkeit gezeigt. Beide Abschnitte zusammen beschreiben eine sehr starke Veränderung in Reas Charakter. Damit empfand ich das Buch stellenweise als melancholisch, stellenweise sogar deprimierend.
Besonders was Zoes Leben anbelangt werden so manche ernsten Themen aufgeworfen. Ihre Person ist mit einigen Problemen belastet, die sie zu derjenigen gemacht haben, als die sie in Reas Leben tritt. Gerne hätte ich ihr eine heilsame Charakteränderung gewünscht. So konnte ich viele ihrer Verhaltensweisen verstehen – aber nicht gutheißen.
Fazit: Die Geschichte einer problematischen Freundschaft – weckt eher negative Gefühle und regt zum Nachdenken an.