Rezension zu Und konnte nicht schreien von Maja Gerber-Hess
Rezension zu "Und konnte nicht schreien" von Maja Gerber-Hess
von SonnenBlume
Rezension
SonnenBlumevor 13 Jahren
In Annas Leben ist nichts mehr so, wie es vorher war. Sie wurde von einem Unbekannten vergewaltigt. Eine Ärztin untersucht sie, sichert Spuren. Aber was soll sie ihrem Freund erzählen, ihren Freundinnen? Sie kann doch nicht einfach zu ihnen gehen und ihnen das alles unterbreiten. Dem fühlt sich Anna nicht gewachsen. Sie kann nicht über das Erlebte reden und will es im Moment auch gar nicht. Ewig in sich hineinfressen kann sie es aber auch nicht. Ihre Eltern und ihre Schwerster Sara wissen auch nicht, wie sie mit Anna umgehen sollen, deshalb suchen sie sich Rat bei Nottelefonen und Therapeuten. Vieles ändert sich für die ganze Familie, aber auch Anna ändert sich grundlegend. Sie ist nicht mehr das kleine graue Mäuschen, sonder weiß sich jetzt zu wehre und tut es auch. Sie ist nicht mehr immer nur lieb und nett, sie traut sich auch einmal etwas zu kritisieren. Was Anna passiert ist, wünsche ich nicht einmal meinen größten Feindinnen. Annas Geschichte ist nicht einfach nur erzählt worden. Ich hab mitgefühlt. Mitgetrauert, mitgetobt, mitgelebt. Die Autorin schreibt nicht gefühlskalt, sondern sehr einfühlsam und versucht, Annas Gefühle bestmöglich zu veranschaulichen. Ich lese das Buch jetzt zum zweiten Mal und ich werde es bestimmt wieder und wieder tun!