Maja Pflug

 4,1 Sterne bei 1.318 Bewertungen
Autor*in von Natalia Ginzburg.

Lebenslauf

Maja Pflug wurde 1946 in Bad Kissingen geboren. Übersetzerausbildung in München, Florenz und London. 1987 erhielt sie den Premio Montecchio, 1999 den Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis. Sie ist die Übersetzerin Natalia Ginzburgs und eine der besten Kennerinnen ihres Werks. 2011 wurde sie mit dem Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis für ihr Lebenswerk geehrt, das auch Übersetzungen von Elsa Morante, Pier Pasolini, Cesare Pavese, Susanna Tamaro und anderen umfasst. Maja Pflug lebt heute in Rom.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Der Jahrestag (ISBN: 9783312014224)

Der Jahrestag

Neu erschienen am 28.10.2025 als Gebundenes Buch bei Nagel & Kimche.

Alle Bücher von Maja Pflug

Cover des Buches Natalia Ginzburg (ISBN: 9783803126740)

Natalia Ginzburg

(1)
Erschienen am 20.09.2011

Neue Rezensionen zu Maja Pflug

Cover des Buches Damals, am Meer (ISBN: 9783257245684)
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Rezension zu "Damals, am Meer" von Marco Balzano

dunis-lesefutter
Eine Perle, die es zu entdecken gilt

Als Kind eines Gastarbeiters ist für mich Migration ein zentrales Lebensthema, dass nicht nach einer Generation abgehakt ist. Die Frage, wo Heimat ist und inwieweit uns unsere Identität durch unsere Wurzeln. Bestimmt kann man nämlich von sehr vielen Perspektiven betrachten. Dabei muss man noch nicht mal in ein anderes Land ziehen.


Drei Generationen, drei unterschiedliche Perspektiven auf die eigene Identität. Großvater Leonardo stammt aus Barletta, einer Stadt am Meer in Apulien. Hier ist er geboren und aufgewachsen, doch das Wirtschaftswunder Italiens hat den ehemaligen Pfirsich- und Olivenbauern mit seinen Söhnen und seiner Frau nach Mailand verschlagen. Riccardo, sein Sohn,  ist im Norden Italiens angekommen und fühlt sich dort zu Hause. Doch seine Vergangenheit begann ebenfalls in der süditalienischen Provinz und obwohl er behauptet, damit nicht mehr viel zu tun zu haben, merkt man im Laufe der Geschichte, wie sehr Ihn diese Gegend doch sozialisiert hat. Als letztes haben wir Nicola im Bunde. Der Enkel ist in Mailand geboren und aufgewachsen und kennt die Hafenstadt nur aus den Ferien einer vergangenen Kindheit

Leonardos Wohnung, die immer noch existiert, soll verkauft werden, denn sie ist dem Verfall preisgegeben. Die 3 reisen, zusammen in den Süden und erleben diesen Trip auf unterschiedliche Art und Weise. Leonardo verfällt in seinen Dialekt, und geht davon aus, dass noch vieles ist wie früher. Er merkt schnell, dass ihm einige Ankerpunkte fehlen. Ricardo ist an einer schnellen Abwicklung der Angelegenheit interessiert. Nicola, der zur Zeit arbeitslos ist und darüber immer wieder in Konflikt mit seinem Vater gerät, träumt sich in seine Kindheit und befindet sich in einem Zustand zwischen Melancholie und Langeweile.


Die Suche nach Heimat ist nicht leicht, wenn  sich diese verändert. Der Verfall der Wohnung ist ein Symbol für die ganze Situation. Leonardo sieht sich damit konfrontiert, dass Menschen die ihm nah waren, nicht mehr da sind, Geschäfte geschlossen wurden und Straßenzüge sich verändern. Das lässt auch ihn sich fremd fühlen, während Nicola durch die Erinnerung dieser Stadt, in der er nie wirklich gelebt hat, immer näher kommt. Etwas loszulassen, dass zu einem gehört ist sehr schwer, das weiß ich auch aus meinem eigenen privaten Umfeld. Wenn man die Beziehungen nicht jährlich pflegt, entfremden sich die Menschen dort sehr und bleiben einem doch auf eine besondere Art vertraut, die vielleicht gar nicht mehr existent ist. 

Dass auf der Reise in den Süden auch die Beziehungen der drei Männer untereinander eine große Rolle spielen, ist ein Thema, welches gut eingeflochten wurde. Balzano hat eine ruhige, fast poetische Erzählweise, mit der er Bindungen und Konflikte offen legt. Das verleiht dem Roman eine gewisse Tiefe, auch wenn er auf den ersten Blick oberflächlich erscheint

Mir hat das unglaublich gut gefallen. 


Da ich einen direkten Bezug zu meinem Leben und meiner Familie sowie meiner eigenen Vergangenheit sehe, ist mir dieser kleine Generationenroman sehr nah gekommen. Und außerdem hat es meinen Wunsch bestärkt diese Region Italiens doch mal zu bereisen.


Eine große Empfehlung an alle, die die kleinen feinen Texte suchen, die vielleicht nicht den großen literarischen Anspruch haben, aber wie eine Perle in einer Muschel entdeckt werden möchten.

Cover des Buches Ich bleibe hier (ISBN: 9783257261806)
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Rezension zu "Ich bleibe hier" von Marco Balzano

izzy_books
Widerstand und Heimat im Schatten des Krieges

Der Roman erzählt die Geschichte von Trina, die im Zweiten Weltkrieg mutig gegen die Zwangsassimilation in Südtirol kämpft. Balzano schildert eindringlich Verlust, Widerstand und tiefe Heimatliebe in einem ruhigen, einfühlsamen Stil und vermittelt zugleich die Härten jener Zeit, die persönliche Opfer und das Streben nach Identität prägen.


Cover des Buches Dieses ganze Leben (ISBN: 9783257246421)
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Rezension zu "Dieses ganze Leben" von Raffaella Romagnolo

KikiAnders
Die Autorin schweift zu oft ab - wenn auch in literarisches und cineastisches Terrain

Klappentext, Inhaltsangabe, die ersten Seiten: Fand ich alles super interessant und freute mich auf die Lektüre. 

Paola ist bald sechzehn. Sie ist eine Einzelgängerin. Keine Freundinnen, bis auf Marta, die ihr angeberisch und gekünstelt vorkommt. In der Schule wird sie durch ein fieses Video auf Facebook gemobbt. Die Mutter und der Vater leben in ihren eigenen Welten, sie fühlt sich ausgeschlossen neben den begehrten Freundinnen, der eloquenten Mutter, attraktiven Großmutter. Sie, Paola, die zu dick ist, Akne hat, fettige Haare, sich ungeschlacht und unförmig vorkommt. Wie soll es möglich sein, dass ausgerechnet der zwei Jahre ältere, attraktive Antonio plötzlich ihre Gesellschaft sucht? Obwohl sie das genießt, vermutet sie ein weiteres Komplott hinter seiner Aufmerksamkeit. 

Einzig wenn sie mit ihrem jüngeren, behinderten Bruder Richi im Rollstuhl loszieht, durch Industriebrachen und Lost Places, zu Wohnsiedlungen, die schon von ihrem Großvater, dann ihrer Mutter errichtet wurden. Der Mutter, die einst in der ersten Reihe war, bevor ihrem Vater, vorher unbedeutend in der Firma, die Geschäfte übertragen wurden. All der Reichtum und das Ansehen, das auf ihre Familie prasselte, hat nicht geholfen aus Paola und Richi glückliche Kinder zu machen. Im Gegenteil.

Der Handlungsstrang, den ich hier kurz aufgezeichnet habe, hat alles in sich, was eine spannende, ja atemberaubende Familiengeschichte verspricht. Aber Raffaele Romagnolo schweift ständig ab. Nahezu jeder Satz, jeder Gedanke beamt sie in ein Buch oder einen Film, aus dem sie zitiert und was die meisten Leser*innen wahrscheinlich überfordert. Es wirkt wie Angeberei: "Schaut mal her, was ich alles, weiß, was ich alles schon gelesen und gesehen habe an Weltliteratur und Kinoklassikern."

Das hat mir gar nicht gefallen. 

Mein Highlight in den Buch war, was und wie die rumänische Haushälterin Nina alles an Abfall anfallende recycelt. Insofern hat mir das Buch schon einiges gebracht und ich deshalb meine Bewertung von zwei auf drei Sterne erhöht.


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