Majella Lenzen

 3,6 Sterne bei 18 Bewertungen
Autor*in von Das möge Gott verhüten, Fürchte dich nicht! und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Majella Lenzen wurde 1938 in Aachen geboren, 1953 trat sie in das Internat des Ordens der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut in Neuenbeken/Paderborn ein. 1959 legte sie das Gelübde ab. Als Krankenschwester baute sie von 1965 bis 1982 das Turiani Hospital in Tansania auf. Ab 1982 übernahm sie die Leitung der Ordensprovinz in Simbabwe. Von 1990 bis 1992 koordinierte sie die kirchliche Aids Arbeit in der Diözese Moschi. 1995 wurde sie von den Gelübden entbunden. 2009 erschien im DuMont Buchverla

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Majella Lenzen

Cover des Buches Das möge Gott verhüten (ISBN: 9783832164232)

Das möge Gott verhüten

 (14)
Erschienen am 16.02.2017
Cover des Buches Fürchte dich nicht! (ISBN: 9783832162559)

Fürchte dich nicht!

 (1)
Erschienen am 02.10.2013
Cover des Buches app: Das möge Gott verhüten (ISBN: 9783832185282)

app: Das möge Gott verhüten

 (0)
Erschienen am 01.05.2010
Cover des Buches Das möge Gott verhüten (ISBN: 9783837101782)

Das möge Gott verhüten

 (1)
Erschienen am 24.08.2009

Neue Rezensionen zu Majella Lenzen

Cover des Buches Das möge Gott verhüten (ISBN: 9783442156429)
ErleseneBuechers avatar

Rezension zu "Das möge Gott verhüten" von Majella Lenzen

Profess, Rainbow & Kondom-Nonne
ErleseneBuechervor 9 Jahren

Eine beeindruckende Frau erzählt von ihrem aufopfernden Leben in Afrika, ein Land, das ihr so vertraut wird. Es ist ein Kampf gegen Unmenschlichkeit, Krankheiten und Bürokratie. Allerdings merkt man ihr ihre Nähe zu Gott an, da sie anscheinend unendliche Kraftreserven und Zuversicht besitzt.

Ich bewundere Menschen, die sich weitab der Heimat tatkräftig um Menschen kümmern. Maria war vor allem immer wichtig, dass die Menschen auch vor Ort lernen, sich selbst zu helfen. Allerdings wird ihr schnell klar, dass die Missionsarbeit der katholischen Kirche das etwas anders sieht.

Ich bin Theologin, allerdings evangelisch, und respektiere viele Regeln der katholischen Kirche. Auch wenn ich einiges nicht nachvollziehen kann. Ich sehe natürlich die Fehler in dem System Kirche, aber für mich überwiegen die Chancen und positiven Dinge – vor allem in der evangelischen Kirche. Jedoch wird einem bei diesem Buch wieder einmal vor Augen geführt, wie unsinnig und menschenfeindlich einige Regeln der katholischen Kirche sind und ich verstehe nicht, wie die Alteingesessenen (vor allem Männer) sich nicht ändern oder wenigstens aufgeschlossen sein können. Der Machthunger ist wohl zu groß und die Engstirnigkeit.

Maria wird gezwungen “freiwillig” ihr Nonnendasein aufgrund einiger Vorkommnisse, wobei anscheinend den Ausschlag die Verteilung von Kondomen in einem HIV-verseuchten Gebiet ist, aufzugeben. Sie sieht und hat es vor allem direkt miterlebt, wie die Menschen unschuldig an dieser Krankheit leiden und sterben. Und dann kommt die Kirche und verbietet Kondome. Das geht doch nicht. Da muss sich Gott im Himmel doch wirklich die Tränen von der Wange wischen über so viel Unverstand.

Maria gibt aber nicht auf und kämpft weiter gegen Aids. Gerade aktuell ist diese Krankheit zum Glück wieder in den Medien. Sie darf nicht vergessen werden und es muss immer wieder auf sie aufmekrsam gemacht werden und vor allem eben auf Kondome. Da verliert die (katholische) Kirche – wie so oft – sämtliche Zuneigung. Wie Luther schon sagte, ist der Papst total überflüssig!

Aber nochmal zurück zum Buch. Eine spannende Lebensgeschichte, die wirklich interessante Einblicke in die Missionsarbeit, die katholische Kirche – vor allem ihre Bürokratie – und das Nonnenwesen gibt. Mir kam gerade der Austritt und wie es dazu kam etwas zu kurz. Ich hätte gerne mehr von Marias Innenleben in dieser Zeit erfahren und mitgefühlt.

Bewertung: 4 von 5 Punkten

Cover des Buches Das möge Gott verhüten (ISBN: 9783442156429)
peedees avatar

Rezension zu "Das möge Gott verhüten" von Majella Lenzen

Ihr Herz brannte und sie wollte helfen
peedeevor 10 Jahren

Majella Lenzen erzählt über ihr Leben, ihre Kindheit und dem frühen Wissen darum, dass sie ihr Leben Gott widmen wollte. Nach ihrer schulischen Ausbildung im Internat des Ordens der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut in Neubeken folgte die klosterinterne Ausbildung. Als Schwester Maria Lauda lebte sie 40 Jahre im Orden und davon 33 Jahre in Afrika als Missionsschwester. Zuerst Ausbildung zur Krankenschwester in Nairobi, dann Leitung des Krankenhauses in Tansania, gefolgt von Provinzoberin in Simbabwe, zuletzt Aids-Koordinatorin in Tansania.
Heute heisst sie wieder Majella Lenzen, da sie gegen zu viele Widrigkeiten (und kirchliche Strukturen) kämpfen musste und sodann aus dem Orden austrat. Was schlussendlich zum Verlassen des Ordens führte, war ihr Einsatz gegen Aids, respektive das Verteilen von Kondomen zum Schutz vor Aids!

Erschreckend war die Information, dass seit den 1980er Jahren in Afrika 25 Mio. Aids-Tote zu verzeichnen sind! Und dann verbietet die Kirche den Gebrauch von Kondomen! Unverständlich. Oder auch dies hier: Für den zweitägigen Papstbesuch am 04./05.09.1990 war Sr. Maria Lauda insgesamt 8 Monate für Vorbereitungsarbeiten tätig. Für diesen Blitzbesuch wurden z.B. eine Extra-Kapelle und ein zusätzliches Gebäude für den Papst gebaut sowie das Fussballstadion renoviert. Sehr viel Geld, sehr viel Aufwand.

Nach über 40 Jahren im Dienste der katholischen Kirche dann der unfreiwillige Austritt in eine unbekannte Zukunft mit finanziellen Schwierigkeiten – ein schmerzhafter Prozess! Disziplin, Gehorsam, dauernde Überlastung, Gallenkoliken, Otosklerose und andere Krankheiten, Gefühl des Alleingelassenseins, Misstrauen, Bespitzelung, fehlender Dialog – das sind nur einige der Stichworte, die lange in mir nachklingen.

Warum habe ich zu diesem Buch gegriffen? Ich interessiere mich sehr für Religion und Glaubensfragen und insbesondere dafür, welches die Beweggründe der Männer und Frauen sind, die in einem Orden tätig sind. Majella Lenzen hat ein sehr berührendes Buch geschrieben und es wurde sehr deutlich, dass sie die Menschen und Afrika liebt. Die vielen Fotos in der Mitte des Buches halfen, die Bilder im Kopf klarer werden zu lassen.
Ihr Herz brannte und sie wollte denen helfen, deren Lebensumstände verbessert werden mussten. Ich bin von ihr und ihrem Einsatz für die Menschen beeindruckt!

Cover des Buches Das möge Gott verhüten (ISBN: 9783442156429)
Klusis avatar

Rezension zu "Das möge Gott verhüten" von Majella Lenzen

"Wenn alle schweigen, wird sich nie etwas ändern" - Majella Lenzen
Klusivor 12 Jahren

Der Titel lässt mehrere Deutungen zu und passt perfekt zum Inhalt des Buches.
Majella Lenzen erzählt aus ihrem bewegten Leben, als Nonne in Afrika. Schon im Alter von 15 Jahren kam sie zum Orden der „Missionsschwestern vom kostbaren Blut“. Inspiriert vom Vorbild ihrer Tante war es ihr großer Wunsch, ebenso in die Missionstätigkeit einzusteigen. Sechs Jahre später legt sie die heiligen Gelübde ab und beginnt kurz darauf in Nairobi eine Ausbildung zur Krankenschwester. (Ihr Herzenswunsch, Medizin zu studieren, wurde ihr nie gewährt.) 33 Jahre lang war sie, mit kürzeren Unterbrechungen, als Nonne in Afrika tätig. Obwohl sie häufig mit zweifelhaften Entscheidungen konfrontiert wurde, war sie der katholischen Kirche und ihrem Orden gegenüber immer loyal, denn ihr Glaube stand, als Wichtigstes in ihrem Leben, immer im Vordergrund. Aus diesem Grund hat sie sich wohl auch diversen Anordnungen gefügt, obwohl sie deren Sachlichkeit oft in Frage gestellt hat. Mit dem Gebot des Gehorsams hatte sie während ihrer Zeit als Nonne wohl die meisten Probleme, was ich sehr gut verstehen kann, denn in vielen Fällen hätte eine Fügung bedeutet, ihr Urteilsvermögen auszuschalten. Gerade bei der Aids-Hilfe, wo sie sich sehr engagierte, wurde ihr dann ihr gesunder Menschenverstand zum Verhängnis. Die Tatsache, dass Majella Lenzen, in ihrer Eigenschaft als Nonne Maria Lauda, in einem Prostituiertenviertel in Morogoro, einer Ärztin dabei half, Kondome auszuteilen, weil das die einzig sichere Möglichkeit darstellt, die rasende Ausbreitung von HIV-Infektionen zu vermindern, war für ihren Orden nicht tragbar, und sie musste die Gemeinschaft und somit auch ihre Arbeit verlassen. Hauptsache, der Schein wird gewahrt!

Nicht am fehlenden Glauben ist Majella Lenzens Mission gescheitert, sondern weil sie etwas zum Positiven ändern wollte, ohne Rücksicht auf Äußerlichkeiten und interne Machtstrukturen. In ihrem Buch spricht sie Klartext, und man erfährt viel über die Hintergründe der Missionsarbeit und auch über das Leben einer Nonne. Manches konnte ich mir nicht so richtig vorstellen, da es von der Autorin nur vage angedeutet wird, wohl aus Rücksicht auf ihren langjährigen Arbeitgeber und ihre Mitschwestern. Im umgekehrten Fall war diese Rücksicht nicht vorhanden, wenn man bedenkt, dass die ehemalige Nonne, nach 33 Jahren Missionsdienst in Afrika, vor dem Nichts stand, da sie weder kranken- noch rentenversichert war. Die Ordensregeln und die Gesetze der Kirche sind von Menschen gemacht und sicher nicht immer von Gott gewollt. Um den Menschen in den Entwicklungsländern wirklich und langfristig zu helfen, reicht es nicht aus, die Sterbenden mit der Zwangstaufe zu versehen. Die Hilfe darf nicht von Doppelmoral und interner Hackordnung behindert werden. Majella Lenzen hat das erkannt und damit ihre große Aufgabe im Dienst der Kirche verloren. Das gibt einem schon zu denken.
Ich frage mich, wo bleibt hier die Nächstenliebe?
Steht der Missionsgedanke der realen Hilfe oft im Weg?
Es ist gut und wichtig, dass es klar denkende Menschen wie Majella Lenzen gibt, die ihr Schweigen brechen, denn nur durch vernünftiges Umdenken wird die Kirche zeitgemäß und kann langfristig konkrete Unterstützung anbieten.

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