Ich finde es ganz toll, wie Malte Hartwieg zwischendurch die realen Informationen einfließen lässt und die Methoden und Machenschaften der Fleischindustrie, sowie die Alternativen, beschreibt. Das Buch kann ich jedem nur empfehlen, vor allem wenn man sich für das Thema interessiert
Malte Hartwieg
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Future Food Inc.
Neue Rezensionen zu Malte Hartwieg
Es ist mir noch nie vorgekommen, das mich ein Buch mit solchen Gefühlen zurücklässt. Wut, Abneigung und Asympathie der Geschichte und leider der Einstellung des Autors gegenüber.
Grundsätzlich hat die Idee hinter Future Food Inc. wirklich Potenzial besessen. Es wurden viele wichtige Themen eingearbeitet, diskussionswürdige Aussagen getroffen und Probleme in Details dargestellt, bei denen man sonst das Gespräch vielleicht lieber in eine andere Richtung lenken würde.
Allerdings waren die Charaktere einfach unausstehlich. Alle waren so dumm und haben übertrieben gehandelt oder gedacht, dass ich schon halb in die Verzweiflung gestürzt bin. Bernhard war so dämlich und naiv, jede seiner Entscheidungen hat mich dermaßen aufgeregt, dass ich das Buch am liebsten abgebrochen hätte (was ich leider noch immer nicht schaffe).
Auch der Schreibstil und der Aufbau der Geschichte sind mir ziemlich auf die Nerven gegangen, die ausgeprägte Recherchearbeit wurde so trocken und erzwungen "eingearbeitet", wobei die Konversationen mehr nach vorgelesenen Zeitungs- oder Wikipedia-Artikeln geklungen haben. Es war so gestelzt, so vollkommen ohne literarisch bewanderten Einfluss, dass es mehr einer nicht gelungenen Kolumne ohne Perspektivvielfalt wirkte.
Dazu kam, dass extrem mit Klischees gearbeitet wurde, wenn es um die Charaktergestaltung ging. Vorurteile wurden einfach hingenommen, anstatt sie zu lösen oder einfach zu analysieren, sodass dem Leser mehrere Perspektiven geboten werden würden, aber nein - die voreingenommenen Bilder wurden einfach in die Geschichte eingeflochten und haben ihr übriges getan, vielleicht anstachelnde Meinungen zu verbreiten oder gar zu verhärten.
Dann kam das Ende ... wie unnötig war das denn bitte? Das Buch hat kein Recht, sich in das Genre Thriller einzugliedern und dieses Ende bestätigt die Aussage. Es hat alles noch eine Etage weiter runtergerissen, sodass ich mich nun nicht überwinden kann, zwei Sterne zu geben.
Zusätzlich: Ich möchte keinen expliziten Vorwurf machen, dennoch wirken die meisten Amazon Bewertungen und "Rezensionen" (wenn sie denn überhaupt als solche bezeichnet werden können) nicht wirklich ... echt? Seriös? Glaubhaft?
Irgendwie lässt mich die Lektüre, der Autor und seine Biografie mit den Beschönigungen sowie das Ausmaß der Bewertungen mit einem unangenehmen Gefühl zurück, was mir in einem solchen Kontext noch nie vorgekommen ist.
Keine Empfehlung.
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