Mandy Kirkby

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Cover des Buches Love Letters of the Great War: With a foreword by Helen Dunmore (ISBN: 9780230772830)
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Rezension zu "Love Letters of the Great War: With a foreword by Helen Dunmore" von Mandy Kirkby

Bewegender Briefwechsel✉️📬
Eleonoravor 2 Jahren

,,Everywhere as far as the eye can reach is barren & desolate & every single thing upon it is directly appertaining to war."

So heißt eine der Zeilen aus Schütze Wilfred Coves Brief an seine Frau Ethel, in dem er ihr genau den Kriegsschauplatz und die Strapazen erläutert. Ein weiterer Brief war für seine Tochter Marjorie angefügt, in dem er sich entschuldigt, dass er an Weihnachten nicht Zuhause sein kann und ihr erzählt, dass er ihre gemalten Bilder nebst ihrem Foto aufgehangen hat, sodass er sie immer vor Augen hat. Ein Brief seiner Tochter und ein Foto von ihr und ihrer Schwester trug er in seiner Brusttasche, nahe am Herzen, als er ein paar Monate später fiel.

,,Oh my love, my love, what shall I do- but I must be brave and believe all will be well- dear one, surely God won't take you from me now. It will be the end of everything that matters because, oh English man, you are all the world and life to me."

Das schrieb Phyllis Kelly aus Irland sehr aufgewühlt in einen nie abgeschickten Brief an Ihren Engländer Eric Appleby kurz nachdem sie erfahren hatte, dass er ernsthaft verletzt worden war. Noch nicht lange davor hatte er ihr in einem Brief erzählt, wie sie gemeinsam bald ein Wochenende verbringen könnten und dass ihre Briefe ihn die Bestialität des Krieges für einen kurzen Moment vergessen lassen. Sie wollten nach dem Krieg heiraten und hofften auf die Zukunft. Er erlag jedoch seinen Wunden. Phyllis heiratete nie und ein Bild von Eric hing zeitlebens stets über ihrem Bett.

Dies ist die Beschreibung von nur zwei der vielen Briefe, die für dieses Buch zusammengetragen wurden. Es sind herzzerreißende Zeilen, die zu dieser schlimmen Zeit ausgetauscht wurden. Zeilen der Hoffnung, Zeilen der Sehnsucht und Liebe, aber auch manch einzelne amüsante, die man nicht erwartet. Auch Briefe von Vera Brittain, Hemingway und Churchill wurden abgedruckt. Korrespondenz, die für so viele Menschen während des Krieges überlebenswichtig war und die in diesem Büchlein festgehalten wurde📖



Das Buch stand bereits ein Weilchen noch ungelesen in meinem Regal. Ich erinnere mich, dass ich es damals kaufte, weil ich erste Hand Korrespondenz lesen wollte von Menschen, die diesen schlimmen Krieg damals wirklich durchleben mussten. Und ich wollte diese von unterschiedlichen Menschen lesen, aus verschiedenen Nationen, nicht nur aus der Sicht von Deutschen oder Alliierten. Dieses Buch hat dies erfüllen können. Die Briefe kamen aus Großbritannien, USA, Kanada, Australien, Frankreich, Deutschland, Russland, Italien und Neuseeland. Von Liebenden auch über die Feindeslinien hinaus. Manche kämpfende Soldaten erzählten ihrer Liebsten die ungeschönte Wahrheit, manche spielten die Umstände herunter und sagten ihnen, sie sollen aufhören sich Sorgen zu machen. Es wurde von der Zukunft geträumt, in schönen Erinnerungen geschwelgt, Herzen gebrochen, selbst geschriebene Gedichte ausgetauscht, Heiratsanträge formuliert und sich bei Vorgesetzten beschwert, weil der Angebetete noch keinen Heimaturlaub bekommen hatte. 

Auch wenn sie aus so vielen unterschiedlichen Ländern kamen und auch auf verschiedenen Seiten kämpften- die Sehnsucht nach ihren Liebsten, nach Zuhause und die Hoffnung auf ein baldiges Ende dieses Krieges einte sie.

Sehr lobenswert fand ich die schöne und respektvolle Gestaltung des Büchleins. Vor jedem Brief gab es eine kurze Einleitung mit Infos zu den Schreibenden. Manchmal wurden Teile des echten Briefes abgedruckt oder auch Fotos der Absender/innen und Empfänger/innen. Oftmals erfuhr man vom tragischen Schicksal eines Soldaten oder auch glücklichen Fortleben. Oftmals gab es aber auch gar keine Informationen, was natürlich schade war, wenn man gerade einen Brief als sehr herzerwärmend empfunden hatte und gerne erfahren hätte, was weiter mit der Person geschehen war.

Die 240 Seiten ließen sich in Englisch sehr gut und flott lesen, jedoch nahm ich mir meine Zeit, denn mehrmals entfuhr mir nach einem rührenden Brief ein trauriges Seufzen und ich musste eine kurze Pause einlegen. Wer sich für ergreifende Worte und Schicksale dieser Zeit interessiert, dem kann ich das Büchlein sehr empfehlen. (5/5)⭐️🙂


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