Eher ein trockener Reiseführer
Wieder einmal frage ich mich, wer eigentlich die Klappentexte mancher Bücher schreibt. Für dieses Buch verspricht der Klappentext eine "prächtig bebilderte Gesamtdarstellung", die folgendes tut: "verfolgt Aufstieg und Niedergang der Staufer und gibt packende Einblicke in Kunst, Kultur und Architektur, in Wirtschaft und Alltagsleben des europäischen Mittelalters". Das könnte man schon fast als Lüge bezeichnen.
Das Buch beinhaltet zum größten Teil Beschreibungen diverser Schlösser und einiger anderer Bauwerke, die auf irgendeine Weise mit den Staufern verbunden waren. Diese Bauwerke werden teils knapp, teils ausführlich beschrieben, im Stil eines trockenen Reiseführers. Über die Staufer erfährt man in diesen Texten relativ wenig, mal wird von einer Urkunde geschrieben oder ein Besuch erwähnt. Sonst überwiegen bauliche Beschreibungen und gesamtgeschichtliche Überblicke des jeweilige Bauwerkes.
Die wichtigsten Könige und Kaiser werden in eigenen Kapiteln kurz vorgestellt - diese Kapitel beinhalten zwischen einer und acht Seiten. Die Überblicke lesen sich genau so trocken wie die Gebäudebeschreibungen. Zusammenhänge werden kaum erklärt.
So sind an diesem Buch leider nur die Bilder teilweise interessant und man kann hier und da noch eine lohnenswerte Einzelinformation finden. Eine Gesamtdarstellung ist dies keineswegs, packend ist es leider auch nicht, dazu wirkt der Schreibstil zu lieb- und leblos. Über die Staufer lernt man auch nicht so viel, wie man erwarten könnte. Als kleine Reiseführerbroschüre wäre dies eine nette Idee gewesen. So ist es eine Enttäuschung und selten zuvor wollte ich den Klappentextautor so dringend fragen, was er sich dabei eigentlich gedacht hat.