In diesem letzten Werk veröffentlicht Manfred Deix Karikaturen der Tierwelt. Vertreten sind Katzen, Fische, Vögel und Hunde, die in seiner unvergleichlichen Manier zu Deixen geworden sind.
Der Künstler, Autor und Cartoonist Manfred Deix ist österreichweit für seine "Deixen" bekannt. Hierbei handelt es sich um Karikaturen in unverkennbarem Stil.
Merkmal der Deixen ist, dass diese als Spiegel von Gesellschaft und Politik zu betrachten sind und mit einer unziemlichen Doppelmoral behaftet werden.
In diesem - das letzte zu seinen Lebzeiten veröffentlichte - Werk hat es Manfred Deix auf die Tierwelt abgesehen. Hierzu wird sich offenbar auf den Spruch gestützt "Der Mensch ist ein Tier." (Vorwort) und er veranschaulicht, wie sehr sich Vieh und Homo Sapiens ähnlich sind.
Mit viel Witz versieht Deix Politiker mit Tiermasken und verdeutlicht, dass der Mensch an sich, durchaus tierisches Verhalten an den Tag legt.
Hauptaugenmerk in diesem Werk liegt dennoch beim Tier, das zwischen verstörenden, schneidenden und amüsanten Bildern auch oftmals optisch sehr ansprechend gestaltet ist. Dabei zählt die Darstellung des Katzenkönigs mit Krone, Krönungsmantel und Zigarette im Maul zu meinen Favoriten im Buch.
Amüsant und provokant widmet er sich der Freundschaft zwischen Mensch und Haustier. Er verneigt sich davor, dass unsere wohlgeschätzten Fellnasen vielmehr als eine Begleiterscheinung gemütlichen Wohnens sondern Familie sind.
Hinzu kommen Gedichte, wie zum Beispiel "Hier spricht der Katzenfreund".
Deix stellt darin klar, wer seiner Katze unrecht tut, wird grausige Vergeltung erfahren:
"Sollte wer mein Katzi necken, müsst ich seine Leich verstecken."
Den Gedichten und Zeichnungen merkt man Deix' Orientierung an Wilhelm Busch an, welcher ihm angeblich stets als Inspiration diente.
Aus dem Reim ersichtlich ist Manfred Deix' Katzenliebe. So verabschiedeten sich bei dessen Tod 39 Katzen und die Ehefrau Marietta von ihm. Als höchster Wert gelten 70 Katzen, die das Ehepaar Deix gleichzeitig beheimatet haben soll.
Doch auch den Hunden widmet sich der Künstler, in dem er etliche Karikaturen anfertigt. Hierzu orientiert er sich an der immer wieder auftauchenden Problematik um sogenannte Kampfhunde und postuliert, dass niemand von den süßen und eindeutig niedlichen Vertretern der verschiedenen Hunderassen spricht.
Besonders gut gefallen mir Deix' Interpretation des österreichischen Bundesadlers, den er in fünffacher Ausfertigung darstellt, um den unterschiedlichen Vorlieben der Österreicher und Österreicherinnen gerecht zu werden. Wobei jeder einzelne Adler, neben der witzigen Darstellung, mit deutlichen politischen Anspielungen, Gesellschaftskritik und einem schelmischen Augenzwinkern versehen ist. Gleich neben diesen fünf Exemplaren ist ein weiterer Bundesadler abgebildet. Der wohl aufgrund der Anforderungen zu Boden gegangen.
Typisch für Manfred Deix sind sexuelle Darstellungen, die abseits der Erotik liegen. Diese, eindeutig kritisch und schelmisch zu verstehenden Cartoons, sind eventuell nicht für jedes Gemüt zuträglich, weil es zum Beispiel monströs gewachsene blanke Brüste zu sehen gibt.
Warnen möchte ich deshalb vor der "typischen" Deix-Figur, deren Anblick manches Mal eher zum Grausen als zum Lachen bringt.
Für mich war es eine Freude, mir Deix' tierisches Werk anzusehen und die Gedichte dazu zu lesen. Es ist deutlich erkennbar, dass Manfred Deix von Wilhelm Busch inspiriert wurde und in geistiger Verbundenheit zu Maler Gottfried Helnwein steht.
Der Deix - wie er kurz und prägnant in Österreich genannt wird - hat zu seinen Lebzeiten in Zeitungen und Zeitschriften für allerhand Lacher, Ärger und Aufsehen gesorgt. Dabei ist es schön, aus jetziger Perspektive seine Werke zu bewundern, darüber zu sinnieren und sie an Interessierte weiterzuempfehlen.
Manfred Deix
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Manfred Deix
Satiren aus Wien.
Der goldene Deix
Forever Deix - der Jubelband
Der heilige Deix
Für immer Deix!
Tierwelt
Die hysterischen Abenteuer von Isterix
Aus meinem prallen Leben
Neue Rezensionen zu Manfred Deix
Inhalt:
Es handelt sich hier um einen Band ganz unterschiedlicher Persiflagen von Asterix & Obelix, die von verschiedenen Künstlern stammen. Walter Moers, Ralf König und Uli Stein waren unter vielen anderen, auch international bekannten Künstlern wie Coyote, mit dabei. Daher ist jeder Beitrag ganz eigen, was den Stil der Zeichnungen betrifft, aber auch hinsichtlich des Inhalts und des Umfangs. Geschichten, ausführlich oder in klassischer Länge als Comic-Strip oder in nur einem Bild (heute würde man wahrscheinlich Meme dazu sagen) dargestellt. Ist einem der Künstler, der dahintersteht, bekannt, erkennt man ihn an seinem Werk. So tritt bei Walter Moers Asterix als "das kleine Arschloch" auf die Bühne. Herausgekommen ist das Heft zum 30. Geburtstag von Asterix in 1989 und löste einen Rechtsstreit aus, da es von den Machern von Asterix & Obelix nicht authorisiert war.
Meine Bewertung:
Ich konnte damit recht wenig anfangen. Beim Reinblättern beeindruckte mich die Vielfalt der Zeichenstile. Ich fand es interessant, dass die mir bekannten Gestalten in veränderter Form daherkamen, und war auf die Themen gespannt. Die mochte ich wenig. Vieles war derb bis dreckig und ich verstand den Spaß dahinter nicht. Daher vergebe ich 2 Sterne an dieses Werk.
Anlässlich Manfred Deix‘ 70. Geburtstag am 22.02.2019 ist dieses Buch, des 2016 verstorbenen Karikaturisten erschienen.
In diesem Buch erhalten die Leser und Betrachter einen Überblick über das Schaffen des Künstlers. Deix war ein Allround-Genie, der nicht nur durch bissige Zeichnungen sondern auch ebensolche Texte aufgefallen ist.
Immer wieder legt er den Finger auf offene Wunden der Österreicher. Immer wieder wird und wurde er angefeindet. Selten treffen die Zeichnungen den Geschmack des Publikums. Sie sind häufig derb und hässliche Nackedeis halten den Menschen einen Spiegel vor Augen. Die eigene Unzulänglichkeit sieht man natürlich nicht gerne. Trotzdem drucken renommierte Magazine seine Karikaturen.
In „Forever Deix“ sind bekannte und unbekannte Zeichnungen und Bilder zu finden. Neben eigenen Texten kommen Freunde und Weggefährten zu Wort. Marietta Deix stellt viele Fotos aus dem Privatarchiv zur Verfügung.
Das Karikaturmuseum in Krems (www.karikaturmuseum.at) widmet dem Künstler eine Dauerausstellung mit rund 250 ausgesuchten Exponaten.
„Karikatur ohne Bissigkeit, Drastik, Schärfe ergibt für mich keinen Sinn. Man hat mir oft Geschmacklosigkeit und Brutalhumor vorgeworfen. Wer denn, wenn nicht Satiriker, soll die Dinge beim Namen nennen?“ (Manfred Deix)
Das Buch ist hochwertig verarbeitet und eignet sich hervorragend als Geschenk.
Fazit:
Eine Hommage an den Künstler, der selten mit bissiger Kritik gespart hat. Gerne gebe ich 5 Punkte.
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